Bitcoin – Wertschätzung schafft Wertschöpfung

Gerade in Zeiten grosser Staatsverschuldungen, geprägt von politischen Unsicherheiten und Inflations- druck sind Assets mit hoher Wertbeständigkeit gefragt. Die weltweit rasante Verbreitung vom nicht- staatlich regulierten Bitcoin beunruhigt viele Länder. China, Vietnam und Island haben den Handel wie auch die Verwendung stark beschränkt oder sogar verboten. Wird Bitcoin seinem Wert gerecht, den der Markt in Bitcoin sieht?

Weltweit wird es Ende 2023 über eine Milliarde Kryptobesitzer geben. Dabei ist Bitcoin Spitzenreiter aller 8.725 Kryptowährungen (Stand Feb. 2023). Und der intrinsische Wert dieser Ausnahmewährung – wo liegt dieser?

Der britische Ökonom David Ricardo äußerte sich seinerzeit wie folgt zum intrinsischen Wert von Gold und Silber: „Er hängt ab von deren Knappheit, der Menge an Arbeit, die deren Beschaffung gewidmet wird und er liegt im Wert des Kapitals, das in den Minen steckt, die sie hervorbringen.“

Übertragen wir seine Definition auf Bitcoin beruht der intrinsische Wert auf dem Mining, der Hardware und dem weltweiten Stromverbrauch. Die gute Nachricht, der innere Wert von Bitcoin ist nicht Null, wie es der australische Professor John Quiggin 2015 prognostizierte. Ende 2021 waren ungefähr 5 Millionen Hardwaregeräte im Einsatz. Kostentreiber dieser Spezialmaschinen ist der Strom, der für den Betrieb verwendet wird. Stand Dezember 2021 lag der durchschnittliche Stromverbrauch für Bitcoin bei 89 Terrawattstunden. Das sind bescheidene 0,05% des weltweiten Energieverbrauchs.

Was beeinflusst die wichtigste (digitale) Währung der Welt?

Eine Währung wird durch die nationale Regierung und deren staatliche Institutionen bestätigt. So geschehen 2021 in El Salvador und 2022 in der Zentralafrikanischen Republik, wo Bitcoin offiziell als 161-igste Währung eingeführt wurde. Auf internationaler Ebene verteidigt die USA ihre weltweite Leitwährung durch das Militär oder Handelsembargos. Der Bitcoin hat eine solche institutionelle Macht durch Militär nicht. Das Ökosystem Bitcoin ist unabhängig, weltweit zugängig mit gleichberechtigten Teilnehmern, ganz frei von staatlichen Einflüssen.

Auf den Blickwinkel des Betrachters kommt es an!

Trotz turbulenter Preisschwankungen steigt die Nachfrage nach Bitcoin. Private wie auch zusehends institutionelle Anleger fühlen sich dem Bitcoin, als Mutter aller Kryptowährungen, verbunden und suchen nach Möglichkeiten ihr Vermögen dezentral anzulegen. Für Menschen aus Drittländern bietet Bitcoin einen direkten Zugang zu einem fairen und freien Markt. Bitcoin ist durch seinen Algorithmus ein seltenes Gut mit Wertspeicherfunktion. In krisengeschüttelten Ländern wie Venezuela, Simbabwe, Argentinien oder Syrien sind die Menschen froh und dankbar über die Parallelwährung Bitcoin. Diese Völker haben jegliches Vertrauen in Papierwährungen verloren, bei dem der innere Wert nur auf dem Glauben und den nationalen Regierungsbeschlüssen beruht.

Am Ende des Tages liegt der intrinsische Wert im Auge des Betrachters und hängt von der individuellen Situation eines jeden einzelnen ab. Desto mehr Anleger einen Vertrauenswert in Bitcoin als Währung sehen, desto mehr wird diese staatenlose, politisch unabhängige, weltweite Einheitswährung ihr Ökosystem festigen und ausbauen. Im Gegensatz zu den altbekannten Papierwährungen ist Bitcoin noch eine sehr junge digitale Währung. Niemand ist heute in der Lage den inneren Wert von Bitcoin zu berechnen. Er kann nur individuell geschätzt werden. Aber eines kann man mit Bestimmtheit sagen, dass sich der Bitcoin-Preis irgendwann dem intrinsischen Wert annähert. Wann das sein wird, bleibt abzuwarten. Allerdings werden dann die Preisschwankungen geringer sein und Bitcoin für Spekulanten weniger attraktiv.

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Madlen Malsch

Madlen Malsch bloggt aus dem Unterricht des CAS Crypto Finance & Crypto- currencies. Die Autorin mit jahrelanger Bankerfahrung verbringt den Grossteil ihrer Zeit im Web 3.0 und befasst sich dabei mit Themen der zukünftigen Ausrichtung des Finanzwesens.

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