Wie die Helium-Blockchain das Internet der Dinge befeuert

Was kommt nach dem Internet? Zwei Hype-Themen werden die Zukunft unseres Alltags in der digitalen und analogen Welt bestimmen: die Blockchain und das Internet der Dinge (IoT). Dabei stehen sich diese beiden Konzepte nicht im Weg, stattdessen können sie zusammen neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Wie das geht, zeigen die Helium-Blockchain und das IoT-Netzwerk LoRaWAN.

Helium und The People’s Network
Helium ist eine open source Blockchain, speziell entwickelt für das Internet der Dinge und die drahtlose Verbindung verschiedener Geräte untereinander. Auf der Grundlage eines Node-Systems tauschen Geräte, Computer und Maschinen miteinander Daten aus. Das Ziel ist ein Blockchain basiertes Netzwerk für das IoT zu schaffen.

Das Netzwerk von Helium, versteht sich als eine Alternative zu traditionellen Technologien und Methoden, verschiedene Geräte miteinander zu verbinden. Statt Funk, Satelliten oder dem Mobilenetz, wie wir es nutzen, kommt eine Mischung aus drahtloser Übertragung mittels LoRaWAN („Long Range Wide Area Network“) und der Blockchain zum Einsatz. Das Blockchain-System dient auch dazu, Anreize für die Menschen zu schaffen, dieses Netzwerk aufrechtzuerhalten. „The People’s Network“ deswegen, weil die Nodes überall auf der Welt stehen können und von jeder Person betrieben werden können. Also nicht in der Hand einiger weniger Unternehmen, Institutionen oder Staaten liegen.

Hotspots und die Rolle des HNT-Tokens
Im Helium-Netzwerk werden die Nodes auch als „Hotspots“ bezeichnet. Hotspots ermöglichen eine viele Kilometer reichende drahtlose Netzwerkabdeckung für unzählige Geräte in der Umgebung. Allerdings nur für jene, die „LongFi“ verwenden, wie Helium sein LoRaWAN nennt. Die Helium-Blockchain soll dank ihrer Anreizstruktur dazu beitragen, dieses Netzwerk stetig zu vergrössern. Für ihre Dienste werden die Hotspot-Betreibenden mit dem HNT-Token belohnt. Helium setzt weder auf ein energieintensives Mining, wie man es vom Bitcoin kennt. Noch auf das Staking, wie es bei jüngeren Kryptowährungen zum Einsatz kommt. Stattdessen kommt der eigene „Proof-of-Coverage“ zum Einsatz.

Für die Übertragung von Gerätedaten verdienen Betreibenden also mit. Je mehr Daten durch ihren Hotspot übertragen wird, desto höher der Verdienst. Ein Hotspot kann im Netzwerk auch zum Validator aufsteigen. Dieser hat die Aufgabe, Transaktionen zu validieren und zu bestätigen. Sie sind für die Sicherheit und Integrität der Blockchain verantwortlich und tragen dazu bei, dass das Netzwerk stabil und effizient bleibt.

Nicht nur die Betreibenden des Netzwerkes sollen davon profitieren können, auch den Nutzenden bieten sich Vorteile. So sind die Transaktionen von Daten wesentlich günstiger als mit gängigen kommerziellen Technologien.

Das LoRaWAN macht es möglich
Das „Low-Power-Wide-Area-Network“ ist eine Schlüsseltechnologie für das Internet der Dinge und für die Helium-Blockchain. Sie basiert auf lizenzfreien Radiofrequenzen und der WAN-Technologie („Wide-Area-Network“). Das Netzwerk besteht aus Gateways und Netzwerkservern. Wer Daten über das LoRaWAN versendet möchten, stellen mit seinen Endgeräten eine Verbindung zu den Gateways her. Welche sich wiederum mit den Netzwerkservern verbinden.

Trotz der langen Entwicklungszeit befindet sich das Helium-Netzwerk noch in einer frühen Phase. Anbieter und Unternehmen wie Lime, Invoxia, Digital Matter, Airly, Agulus und InvisiLeash experimentieren und arbeiten bereits an Lösungen, das Netzwerk in ihre Services einzubinden.

Weiterführende Links zum Thema
LoRaWAN Architektur

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Patrick Wyss

Patrick Wyss ist Elektroingenieur bei der Siemens Mobility AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Architect. Er ist sehr interessiert an den Themen Blockchain und IoT und hält sich ständig auf dem Laufenden über die neuesten Entwicklungen in diesen Bereichen. Er experimentiert gerne mit neuen Technologien und ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, sie in seinem Leben oder Beruf anzuwenden.

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