Stehen Hochschulen wie die HSLU vor dem aus?

Läutet ChatGPT eine neue Ära in der Ausbildung ein und löst diese Innovation traditionelle Schulsysteme und gängige Unterrichtsformen ab? Zwingt die aktuell allgegenwärtige ChatGPT-App zum raschen Handeln im gesamten Bildungssystem? Und wenn ja, was sind notwendige erste Schritte?

Offenes Buch
Berichte schreiben (Foto von Jonas Jacobsson auf Unsplash)

ChatGPT generiert mittels künstlicher Intelligenz die gewünschten Berichte. Ein Benutzer kann zum Beispiel folgende Frage eingeben: «Hey ChatGPT: Wie erstelle ich ein Betriebshandbuch?» oder «Hey ChatGPT: Fasse mir das Buch «Der Richter und sein Henker» in zehn Sätzen zusammen.» ChatGPT bietet eine sehr breite Palette an Inputs an und generiert darauf basierend den gewünschten Output.

Vorweg: Dieser Blog wurde nicht durch ChatGPT erstellt. Diese zu beweisen ist nicht ganz einfach. Möglicher Beweis ist der Fact, dass die aktuelle Version von ChatGPT nur auf Daten früher als 2021 basiert und somit kann ChatGPT noch keinen Beitrag über seine eigene aktuelle Situation wiedergeben. Aber gerade auch hier liegt eine Schwierigkeit: Wie kann sichergestellt werden, dass ein Bericht selbstständig erarbeitet wurde und was sind die verwendeten Referenzen?

Ursprung ist OpenAI

Der Reihe nach. ChatGPT (Chatbot Generative Pretrained Transformer) ist der Chatbot der Firma OpenAI. OpenAI startete im Januar 2016 mit einer Entwicklungsgruppe von neun hochqualifizierten Forschern aus dem Bereich AI (artificial Intelligence, künstliche Intelligenz). Zu den Investoren gehörten Personen wie Elon Musk und Unternehmen wie Microsoft. Man spricht davon, dass Summen von bis zu 10 Milliarden US-Doller in das Unternehmen investiert worden sind.

Einfluss auf Hochschulen
Hochschulen
Studierende an der Hochschule (Foto von Miguel A Amutio auf Unsplash)

Eine zentrale Frage für Hochschulen wie die HSLU ist, wie sie jetzt und in Zukunft diese neue Möglichkeit der Informationsbeschaffung in den gewohnten Studiumsbetrieb integrieren sollen. Denn eines ist sicher, ChatGPT steht zur Verfügung und wird auf jeden Fall an Möglichkeiten und Qualität nur gewinnen. Ein Verbot von ChatGPT wie vom Bildungsministerium New York City (05.01.2023) erlassen, ist mit Sicherheit nicht die Lösung.

Es ist davon auszugehen, dass wir mit dieser neuen Technologie erst am Anfang einer neuen Ära stehen. Es geht nun darum, diese Innovation zu verstehen und abzuschätzen, was der Nutzen sein wird. Mit diesen Erkenntnissen muss auf jeden Fall eine Umsetzung gefunden werden, welche im Endeffekt zu Gunsten der Studierenden gewinnbringend eingesetzt werden kann.

Ein erster Ansatz wird auf jeden Fall darin bestehen, die Benutzer darauf zu sensibilisieren, dass die von ChatGPT generierten Informationen mittels künstlicher Intelligenz erstellt worden sind. Gerade in Forschungsarbeiten muss auch in Zukunft das grundlegende Basismaterial referenziert werden. Denn die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass neue Erkenntnisse immer basierend auf bestehendem Wissen weiterentwickelt werden müssen. Die erarbeiteten Resultate und Findings müssen auch in Zukunft vom Ersteller eindeutig bewiesen und auf involvierte Theorien referenziert werden.

Ausblick
Fernglas
Ausblick in die Zukunft (Foto von Jonas Jacobsson auf Unsplash)

Der Kernauftrag von Hochschulen bleibt auch mit den innovativen Möglichkeiten derselbe: Studierenden das gewünschte Wissen zu vermitteln, die Fähigkeit zu schulen Neues zu entdecken, dieses am Schluss einer Ausbildung aber auch entsprechend zu prüfen.

Wir sind gespannt, wie sich Hochschulen auf die neue Herausforderung ChatGPT als Informationslieferant einstellen. Schlussendlich wurde auch diese Innovation nur dank grossem Einsatz und visionären Ideen von Menschenhand entwickelt und zur Verfügung gestellt. Und was ebenfalls mit Bestimmtheit gesagt werden kann, dass es auch in Zukunft noch Hochschulen wie die HSLU geben wird, allenfalls mit angepasster Wissensvermittlung und Wissensprüfung.

Antwort von ChatGPT

Frage an ChatGPT: «Übernimmt ChatGPT die Hochschulen?»

Antwort von ChatGPT: «Ich bin ein Computerprogramm, das dazu verwendet wird, menschenähnliche Texte zu generieren. Ich habe keine Fähigkeit, Hochschulen zu übernehmen oder irgendeine Art von Aktivitäten durchzuführen, die über die Generierung von Text hinausgehen. Ich bin lediglich ein Werkzeug, das von Menschen verwendet wird, um bestimmte Aufgaben zu erledigen.»

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Silvan Heuberger

Silvan Heuberger ist Managing Consultant und bloggt aus dem Unterricht des CAS "Digitale Transformation". In der Freizeit sammelt Silvan Heuberger gerne neue Inspirationen bei abwechslungsreichen Joggingabendteuern.

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