Warum das Trendmanagement sich lohnt und was es dazu braucht?

Virtual Reality, KI-gestützte Chats und Green-Tech sind Buzzword-Beispiele heutiger Welt. Die komplexen Entwicklungen wirken sich auf alle Ebenen der Gesellschaft, Technologie, Märkten und machen unsere Zukunft unsicher. Das Trendpotenzial für die eigene Organisation zu erkennen, sowie die damit verbundenen Chancen zu nutzen, ist eine der grössten Herausforderungen für die Entscheidungsträger/innen.

AOL, Nokia, Kodak und andere « Weltmarktführer von gestern » verloren grosse Marktanteile, weil die Manager/innen Trends nicht erkannten oder unterschätzten.

«Nicht Finanzen, Produktionsmittel oder Marktstrategien entscheiden … über Erfolg einer Organisation und seiner Führungskräfte, sondern die Fähigkeit, Trends frühzeitig und vor allem korrekt einzuschätzen.», so die SiBe-Experten Heiko von der Gracht und Stefanie Kisgen.

Somit werden Erfassung, Analyse und Bewertung technologischer und gesellschaftlicher Trends zur Pflicht. Warum Trendmanagement sich lohnt und welche Schritte erforderlich sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Marktveränderungen frühzeitig erkennen und neue Geschäftsfelder erschliessen

Fundierte Entscheidungen basieren auf den Annahmen über die Zukunft des Unternehmens. Dabei agieren faktenbasierte Manager/innen in der Welt unzähliger Optionen, Schwarzer Schwäne und Trendeinbrüche. Ein für das jeweilige Unternehmen maßgeschneidertes Trendradar legt den Fokus auf die businessrelevanten Trends und unterstützt bei der szenario-basierten Strategieentwicklung. Durch die kontinuierliche Beschäftigung mit den Trends werden die Marktchancen und Risiken früher erkannt. Das verschafft Zeit um Krisen vorzubeugen, neue Geschäftsideen zu entwickeln und First Mover Vorteile zu nutzen.

 

Zielgerichtete Innovationen vorantreiben

Oft entscheidet man sich bei der Verfolgung einer Idee für die Falsche. Durch vorgeschaltetes Trendmanagement werden Kundenbedürfnisse und Präferenzen früher erkannt. Ein Technologieradar hilft in den Zeiten turbulenter technologischer Entwicklungen auf die ausgereiften Produkte zu setzen, ein Trendradar den optimalen Markteintrittspunkt zu bestimmen. Das schützt Investitionen und schont Ressourcen. Konsequente Verbreitung des Trendwissens im Unternehmen schärft den Blick bei der Ideensuche und -bewertung.

 

Markposition mit motivierten Mitarbeiter/innen sichern und ausbauen

Motivierte, gut ausgebildete Mitarbeiter/innen sind der Motor des Wandels. Und diese gewinnt man vor allem durch interessante, ambitionierte, Zukunft sichernde Aufgaben und gutem Arbeitsumfeld. Was ist ein gutes Arbeitsumfeld? Was spricht die Mitarbeiter/innen von heute und morgen an? Wie kann ich die Mitarbeiter/innen gewinnen und womit kann ich sie binden? Die Bewertung gesellschaftlicher Trends im Unternehmenskontext unterstützt bei der Antwortsuche und Gestaltung attraktiver, visionärer Unternehmenskultur.

„Chancen gehen nie verloren. Die man selbst versäumt, nutzen andere‟. Prof. Kurt Tepperwein.

Um diese Ziele zu erreichen, kommt man um den Aufbau eines systematischen Prozesses nicht vorbei.

Typische Schritte sind dabei:

  1. Identifikation umfasst Scanning des Unternehmensumfeldes und Sammlung relevanter Trends.
  2. Bewertung. Hier wird Trend-Steckbrief erstellt. Trends klassifiziert und bewertet. Einheitliches Bewertungsschema ist entscheidend.
  3. Für die vertiefende Analyse werden, zum Beispiel Trendportfolios eingesetzt. Trendbetrachtung erfolgt anhand verschiedener Kriterien wie Reifegrad, Wirkungsgrad, Relevanz und Risiko für das Kerngeschäft. Trendrichtung und Wechselwirkungen werden erkannt.
  4. Beim Reporting werden die gewonnen Erkenntnisse, beispielsweise mittels eines Trendradars zielgerichtet für Innovations- und Strategieprozesse aufbereitet.

Frameworks und KI-gestützte Tools ermöglichen schnellen Einstieg in das Thema und geben dem Prozessablauf einen geordneten Raum. Die bekannten Anbieter auf dem Gebiet sind ITONICS und TRENDONE.

Ob mit oder ohne Tool-Unterstützung, wichtig ist, beim Start den Einsatzweck, die Trendmethodik und Ergebnisformate zu definieren. Entscheidend ist auch ein Trendteam, das zielgerichtet und kontinuierlich an Themen arbeitet. So wird aus Trendmanagement keine «Eintagsfliege».

Weiterführende Links zum Thema:

Mein Lesetipp: Mehr über Zukunft – und Trendmanagement bei ZUKUNFTSINSTITUT.
Blechschmidt, J. (2020). Quick Guide Trendmanagement. Wie Sie Trendwissen in Ihrem Unternehmen wirksam nutzen. Springer Gabler.
Gracht, H. v., & Kisgen, S. (2022). Management der Zukunft. Spielregeln, Methoden und Erfolgsmodelle des Zukunftsmanagements. Springer Gabler.

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Nina Grabowsky

Nina Grabowsky ist Product Owner bei der SUVA und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Architect. Ihr Anspruch als Product Owner in DWH und BI-Umfeld ist es, in den Zeiten rasanter technologischer Entwicklungen den Überblick zu behalten, Chancen und Risiken schnell zu erkennen und die bestmöglichen Lösungen zu entwickeln.

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