Iteration Zero – Der einfach Weg zum MVP

Das Framework Iteration Zero begleitet ein Produktteam von der Produktidee zum MVP-Backlog und garantiert den erfolgreichen Start in eine agile Produktentwicklung. Die Definition von iterate ist „ein Produkt kontinuierlich auf Basis einer vorgängerversion weiterzuetnwickeln“.  Im heute schnelllebigen Marktumfeld hat sich diese Form der Vorgehensweise stark bewährt und garantiert, dass beim Zeitpunkt der Live Schaltung eines neuen Produktes/ Dienstleistung die Markbedürfnisse getroffen werden.

Henry Ford, „Failure is only the opportunity to begin again more intelligently.“

 

Einsatzzweck der Iteration Zero – Was braucht es?

Kennt ihr das auch? Eine grossartige Idee kommt bei Ihnen auf den Tisch. Sie haben jedoch kein fertiges Konzept dazu, geschweige denn die Ressourcen und Teammitglieder um dieses Thema voranzutreiben? Keine Sorge, mit hilfe der Iteration Zero kann aus einer rudimentären Produktidee in kürzester Zeit ein wertvoller und machbarer Produkt Backlog entstehen

Wir dürfen die Anregungen von Innovatoren aus der Unternehmung oder Top Down Aufträgen nicht grundsätzlich mit Skepsis begegnen. Jede Idee hat das Zeug zum „the next big thing“ zu werden, auch wenn dies nur in kleinem Massstab eine erfolgreiche Ergänzung für Ihr Unternehmen ist.

Mit Iteration Zero erhaltet Ihr ein agiles Werkzeug, dass Spass macht und zielführend zugleich ist.

 

Der Fluss der Ungewissheit – Wie geht es?

Der Fluss der Ungewissheit Quelle: https://www.iterationzero.works/iteration-zero/der-fluss-der-ungewissheit/

Elevator Pitch

Der Produktsponsor (oftmals der Product Owner) muss sein Iteration-Zero-Team von seiner Produktidee überzeugen und begeistern können. Erst wenn alle Teilnehmer die Idee entsprechend verstanden haben und sie erklären können, ist dieser Schritt erfolgreich.

Personas

Wer sind unsere Zielkunden? Die neue Produktidee soll die Bedürfnisse einer klaren Zielgruppe bedienen. Im besten Fall kann ich dazu meine bestehenden Personas beiziehen. Sind keine Personas vorhanden, lässt sich auch mit Zielgruppensegmenten arbeiten.

Wichtig ist, bei der Produktgestaltung mit einer Iteration Zero, dass die Kundenbedürfnisse bekannt sind und der Kunde im Zentrum steht.

Product Vision

Die Frage „Warum verbessert unser Produkt die Welt?“ wird in der Iteration Zero oft anhand einer Produkt Vision Map von Roman Pilcher beantwortet.

In der Produkt Vision Map werden Zielkunden und Marktsegmente genauer definiert. Was sind die Bedürfnisse unserer Zielkunden und welche Vorteile bringt unser Produkt den Kunden? Beschreibe dein Produkt mit den wichtigsten Produktfunktionalitäten. Was ist dessen USP? Und abschliessend beschreibe die groben Geschäftsziele und wie das Produkt dem Unternehmn zugute kommt.

Story Map

Bei dieser Praxis wechselt der Fokus von WAS ist unser Produkt zu WIE soll das Produkt aussehen. Die Story Map bildet anschliessend die Grundlage für den Aufbau des MVP Backlogs.

Die Story Map bildet die High-Level-Sicht der Kundenbedürfnisse anhand einer Wertschöpfungskette ab. Nun werden in mehreren Iteartionen grobe fachliche Anforderungen an das Produkt beschrieben, hinterfragt, gegenübergestellt und  entlang der Wertschöpfungskette platziert.

MVP

In aller Regel wird die Story Map mit umfangreichen Anforderungen gefüllt sein. Nun gilt es zu entscheiden, welches Produktinkrement in Form des MVP (Minimum Viable Product) an den Kunden ausgeliefert wird. Was ist das absolute Minimum (der Anforderungen aus der Story Map), welches ausgeliefert werden soll, damit der Lernprozess zum Produkt gestartet werden kann?

MVP Backlog

Die fachlichen Anforderungen des MVP’s müssen nun abschliessend in Form von z.B. User Stories beschrieben, und in einem Produkt-Backlog priorisiert eingeführt werden.

Hier findet die Überführung in den vorherrschenden Entwicklungsprozess des jeweiligen Unternehmens statt. Vielleicht könnt ihr bereits alle User Stories schätzen (Scrum Prozess) oder müsst allenfalls ein paar Adaptionen vornehmen. Grundsätzlich empfiehlt sich, das ganze MVP in den Entwicklungs-Backlog zu überführen.

 

Persönliche Erfahrungsberichte aus der Praxis – Was kommt raus?

Ich erzähle euch gerne von zwei „Eye opener“ aus meinen eigenen Erfahrungen.

Erfahrung 1:

Als frisch gewählter Product Owner eines Scrum Teams, bin ich mit der Aufgabe betreut worden, verschiedenste Produktideen in kürzester Zeit umzusetzen. Die Anforderungen waren eher schwammig und viel Zeit für eine solide Analyse der Ausgangslage war nicht vorhanden. Glücklicherweise wurde ich durch meinen damaligen Arbeitskollengen (Gilles Zimmermann, zooey.ch) mit dieser Methode vertraut gemacht.

In einem halben Tag haben wir ausgehend eines „Elevator Pitchs“ des Geschäfstleitungssponsors, und dem richtigen Team, einen breit abgestimmten und klaren Produkt Backlog erarbeiten können. Bereits am nächsten Tag, hat das Scrum Team diesen als Grundlage verwenden können.

Erfahrung 2:

Neben der effektiven Produktentwicklung habe ich diese Methode auch im strategischen Kontext erfolgreich anwenden können.
Das Top Management eines Handelsbetriebes wollte sich mit online Sales- und Beratungslösungen von der Konkurrenz differenzieren. Viele verschiedene Anspruchsgruppen hatten ein unterschiedliches Bild, wie eine Ausgestaltung dieser neuen Dienstleistung aussehen könnte. Bevor wir mit einer potentiellen Umsetzung starten konnten, schien es wichtig, ein gemeinsames Ziel eine gemeinsame Vision zu erarbeiten.

Selbst in diesem eher noch Softwareentwicklungsfremden Kontext, habe ich mithilfe der Iteration Zero geschafft, in kurzer Zeit mit den wichtigsten Stakeholdern eine spannende und lebhafte Diskussion zu moderieren. Schlussendlich resultierte nach wenigen Stunden eine gemeinsame Produkt Vision, inkl. „Vision Statement“, welche wir im Produktteam als Vorlage aufnehmen konnten.

 

Fazit

Die Iteration Zero ist aus meiner Erfahrung eine Methode, die sehr gut für den iterativen Produktentwicklugsprozess geeignet ist. Besonders in einem Umfeld, in dem nicht der gesamte Innovationsprozess einer bestimmten Methodik folgt, hilft die Iteration Zero eine strukturierte, zielführende und effiziente Herangehensweise einzubringen.

Marc Frei „Ich helfe interessierten gerne bei ihrem ersten Einsatz der Iteration Zero“ (Kontaktaufnahme per LinkedIn)

 

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Marc Frei

Marc Frei ist Business Analyst bei valuu.ch und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation. In seiner Rolle ist er aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung der digitalen Plattform von Valuu beteiligt.

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