CliftonStrenghts Finder: stärkenorientierte Mitarbeitenden Entwicklung

Positive Psychologie und Talente stärken ist in aller Munde. Die Stärken von Mitarbeitenden zu stärken steht vielerorts im Mittelpunkt der Personalentwicklung. Weg vom Fokus auf die Schwächen, vielmehr die angeborenen Stärken weiter verbessern. Die Talente für die Arbeit gezielt fördern und einsetzen. Dies verbessert die Resultate, erhöht die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Der CliftonStrengths Finder

Der CliftonStrengths Finder von Gallup ist ein Selbsteinschätzungs-Persönlichkeitstest und beschreibt als Ergebnis die natürlichen Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen. Dadurch können die Stärken erkannt und das persönliche Potential besser genutzt werden. Dabei ist wichtig zu wissen, dass es kein richtig oder falsch beim Ausfüllen des Tests gibt und auch kein ‚Ideal‘ Profil. Der CliftonStrenghts Finder basiert auf 30 Jahre Forschungserfahrung von Gallup in 50 Ländern, mit weltweit mehr als 27 Millionen Teilnehmenden.

Wie funktioniert der CliftonStrengths Finder

In einem einstündigen Online Persönlichkeitstest müssen bei 177 Aussagenpaare diejenigen ausgewählt werden, welche einem am besten beschreiben. Pro Aussagenpaar, als Beispiel – Ich reinige gerne/Ich koche gerne – hat man 20 Sekunden Zeit für die spontane und ehrlich Antwort. Die Bewertung wird in 34 CliftonStrenghts Stärken eingeteilt und in einer Rangfolge ausgewiesen. Die ersten zehn Stärken sind die ausgeprägtesten und stehen im Mittelpunkt für die Entwicklung.

Die Stärken werden von Gallup in vier Bereiche (Kluster) unterteilt – Durchführung, Einflussnahme, Beziehungsaufbau und strategisches Denken. Dabei lauten die konkreten Stärken zum Beispiel Wissbegier, Zukunftsorientierung, Arrangeur, Leistungsorientierung oder Verantwortungsgefühl. In der persönlichen Auswertung wird umfangreich auf die Stärken eingegangen und erörtert, wie diese gegenseitig wirken können. Zusätzlich wird aufgezeigt, wie das volle Potential der Stärken ausgeschöpft werden kann und es werden mögliche negative Wirkungen beschrieben.

In einem weiteren Schritt sieht der CliftonStrenghts Finder vor, die Stärken des Einzelnen zu einem Teammatch zusammenzuführen. Dadurch erhält das Team eine Diskussionsgrundlage, was die unterschiedlich ausgeprägten Stärken für das Team, die Produktivität und Zusammenarbeit bedeuten kann.

Erfahrungen mit der stärkenbasierten Entwicklung

Die Erkenntnisse aus dem CliftonStrength Finder sind für mich ein wertvolles Instrument für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Ergebnisse alleine bringen bei einem gesunden Selbstbild noch wenig Mehrwert. Spannender sind jedoch die personalisierten Empfehlungen und wie die Stärken gezielt im Alltag angewendet werden können. Dies ist für mich ein wichtiges Puzzleteil in der Weiterentwicklung. Ebenso wertvoll sind die aufgezeigten blinden Flecken – auf was muss ich achten, damit diese Stärken keine negativen Auswirkungen haben.

Die Zusammenführung in einen Teammatch ist für mich spannend zum gegenseitigen Verstehen. Es wird transparenter und verständlicher, wie die Teammitglieder funktionieren und es erleichtert einen Perspektivenwechsel.

Im Arbeitsalltag hat das Bilden von Arbeitsgruppen mittels den Stärkenprofile weniger gut funktioniert. Faktoren, wie zum Beispiel das konkrete inhaltliche Interesse am Thema, wird allein mit den Stärkenprofilen zu wenig berücksichtigt. Aber das Fehlen zum Beispiel einer analytischen Denkweise bewusst zu sein, kann für das Team wertvoll sein.

Insgesamt macht es zufriedener, Stärken zur Blüte zu bringen. Der Versuch, von Natur aus wenig ausgeprägte Stärken zu verbessern ist wenig motivierend. Für mich persönlich treffen die Erkenntnisse aus der positiven Psychologie – Stärken zu Stärken – zu. Dies macht mehr Freude, macht produktiver und innovatives Denken wird verstärkt. Die Erkenntnisse jedes Einzelnen führt insgesamt zu einer stärkeren Teamdynamik, besseren Gesprächen und Zusammenarbeit.

Weiterführende Literatur / Links

Gallup CliftonStrengths Finder

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Tobias Schaller

Tobias Schaller ist Abteilungsleiter Applikationsentwicklung bei der Zürcher Kantonalbank und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

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