Konkurrenzdenken war gestern – heute wird zusammengearbeitet. Die Five Forces von Wirtschaftswissenschafter Porter gehören bald der Vergangenheit an. Durch die Platform Economy gibt es keinen Kampf mehr innerhalb der Branche. Vielmehr findet der Kampf innerhalb des Ökosystems statt. Erfolgreich sind die Unternehmen mit den besten Partnerschaften.
Einkaufen – Verarbeiten – Verkaufen
Die Industrialisierung lehrte uns, durch Maschinenarbeit effizient Werte zu schaffen. Ware wird eingekauft, verarbeitet und mit einem Mehrwert weiterverkauft. Erfolgreich waren die Unternehmen, denen es gelang, die Prozesse zu optimieren und perfekt aufeinander abzustimmen damit alles Just-in-Time verfügbar ist.
Neue Technologien – Neue Geschäftsmodelle
Durch die Digitalisierung wurde eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle ermöglicht. Dienstleistungen werden vermehrt digital abgewickelt und vermittelt. Ein Plattform-Unternehmen bildet die zentrale Anlaufstelle für Käufer*in und Verkäufer*in beziehungsweise Dienstleistungsbetrieb und Kunden. Die dadurch entstehenden Netzwerkeffekte ermöglichen eine viel grössere Skalierung gegenüber herkömmlichen Unternehmen.
Entscheidend für die Existenz von Schweizer KMU
Bei einem Plattform-Unternehmen denken die meisten Menschen als erstes an Uber, Airbnb oder Spotify. Das bedeutet nicht, dass ein KMU zum Plattform-Unternehmen mutieren und die ganze Welt verändern muss. Es wird nicht nötig sein, dass jedes KMU eine eigene Plattform aufbaut. Viel mehr wird für KMU die Anbindung an Ökosysteme entscheidend sein. In einem Ökosystem sind Partnerschaften viel wichtiger als Konkurrenzdenken innerhalb der Branche.
Die Kunden werden indes nicht durch Werbung gepusht, sondern über eine Plattform auf das Unternehmen aufmerksam. Ein bekanntes Schweizer Beispiel dafür ist die Vergleichsplattform Comparis. Der Kundschaft wird das für sie am besten passende Angebot vermittelt. Die Kundschaft kommt also über die Plattform zum Unternehmen (pull) und wird nicht vom Unternehmen angeworben (push).
Konkrete Schritte zur erfolgreichen digitalen Transformation
Aus meiner Sicht müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, damit dir die digitale Transformation in deinem KMU gelingt. Zuerst wird das Bewusstsein in der Geschäftsleitung benötigt. Ohne dieses Bewusstsein wird eine erfolgreiche Transformation kaum möglich sein. Die Geschäftsleitung soll sich zu einer Digitalstrategie bekennen. Diese Strategie nimmt eine Inside-Out und eine Outside-In-Sicht ein. Bei der Inside-Out Perspektive beschäftigt man sich mit den Fragen wie die digitale Zusammenarbeit verbessert werden kann, Aufträge und Rechnungen effizient abwickelt oder die Innovationsfähigkeit verbessert werden kann. Bei der Outside-In Perspektive fragt sich das Unternehmen wie es die Interaktion mit seinen Kunden und Lieferanten einfacher gestalten kann. Diese Elemente bilden die Grundlage für ein digital erfolgreiches Unternehmen.
Weiter solltest du dich fragen, ob verwandte Dienstleistungen in dein Geschäftsmodell eingebunden werden können. Dass ein modernes Taxiunternehmen auch Essen ausliefern kann, hat Uber bewiesen. Gut möglich, dass es dank digitalen Lösungen auch für dein KMU entsprechende Synergien gibt.
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