Daten(selbst)Schutz: Den digitalen Fussabdruck verkleinern

Durch die gesteigerte Nutzung mobiler und „smarter“ Geräte generieren wir immer mehr Daten und geben dadurch immer mehr von uns preis. Mit z.T. einfach umsetzbaren Massnahmen können wir den digitalen Fussabdruck verkleinern. Der vorliegende Beitrag benennt eine (bei weitem nicht abschliessende) Auswahl solcher Massnahmen.

Datenschutz durch Datenbearbeitende

Kern des CAS Data Privacy Officer (DPO) ist die Sicherstellung der informationellen Selbstbestimmung, insbesondere der Schutz von Personendaten, sprich aller Angaben, die sich auf eine bestimmte oder bestimmbare Person beziehen (vgl. Art. 3 Bst. a DSG).

DPO unterstützen Unternehmen und Behörden darin, dieses Ziel umzusetzen und einen angemessenen Schutz der bearbeiteten (Personen-)Daten zu gewährleisten.

Daten(selbst)Schutz

Der vorliegende Beitrag wählt einen anderen Ansatz: Wie können Nutzer*innen ihre Daten bzw. sich in der digitalen Welt besser schützen?

„Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts“. Diesen Satz liest man immer wieder. Die „smarten“ Geräte durchdringen unseren Alltag immer stärker. Nutzer*innen geben Daten z.T. bewusst preis (Stichwort: Facebook wall), viele Daten fallen jedoch unbewusst beim Besuch von Websites, beim «Googeln» oder beim Verwenden von Apps an; viel mehr Daten, als den meisten Nutzer*innen klar sein dürfte. Eindrücklich zeigt dies der Dokumentarfilm «Made to Measure». Interessierte Parteien (Betreiber von Websites, Datenbroker, die Online-Werbeindustrie etc.) sammeln diese Daten, werten sie aus und verkaufen sie. Dies geschieht mutmasslich auch illegal (Stichwort: Cambridge Analytica).

Nutzer*innen können ihre Datenspur ausdünnen, indem sie einige Tipps befolgen. Dieser Beitrag stellt eine kleine Auswahl an Massnahmen und – im Vergleich zu üblicherweise verwendeten Diensten und Apps – weniger „datenhungrigen“ Alternativen vor. Interessierte finden im „Netz“ viele weitere Tipps – z.T. einfach, z.T. aufwändig in der Umsetzung: digitale-gesellschaft.ch, kuketz-blog.de, mobilsicher.de, digitalcourage.de.

Wahl der Suchmaschine und der Karten

Bei der Verwendung von Google-Diensten werden gezielt Daten gesammelt und ausgewertet, insbesondere um Profile für personalisierte Werbung zu erstellen. Empfehlenswerte Alternativen sind bspw. die Suchmaschine Startpage und der Kartendienst OpenStreetMap.

Wahl des Browsers, Browsereinstellungen

Der Browser ist unser „Haupttor zum Internet“. Die Auswahl an Browsern ist gross: Brave, Chrome, Edge, Firefox etc. Entscheidend ist die Wahl eines datenschutzfreundlichen Browsers, wobei der Browser „Ungoogled Chromium“ hervorzuheben ist (vgl. Browser-Check). Dasselbe gilt für den „Mozilla Firefox“,  sofern nach der Installation sachgerechte Einstellungen vorgenommen (vgl. Browser-Check) und zusätzliche Erweiterungen installiert werden (uBlock-Origin, NoScript etc., vgl. Anleitung).

Geräteübergreifender Werbe- und Trackingblocker

Hierfür werden die Programme Pi-hole oder eBlocker auf dem Einplatinencomputer Raspberry Pi installiert. Der Raspberry Pi wird per Netzwerkkabel ins eigene Netzwerk gehängt und blockiert Werbung und Tracker für alle Geräte im Netzwerk (vgl. Anleitung).

Android-Smartphone: Verwendete Apps

Viele Apps, welche im Google Play Store angeboten werden, sind mit Werbe- und Trackermodulen versehen. Eine interessante Alternative sind die Apps aus dem F-Droid Store. Dort werden ausschliesslich „freie“ und „quelloffene“ Apps zum Download angeboten. Wer den unkontrollierten Datenabfluss von Apps aus dem Google Play Store minimieren will, installiert die (Firewall-)App NetGuard (vgl. Anleitung).

Fazit

„Weniger ist mehr“. Am wirkungsvollsten ist der Schutz, wenn wir unnötige Daten gar nicht erst entstehen lassen oder wenn wir die Weiterleitung dieser Daten unterbinden.

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Sascha Giuffredi

Sascha Giuffredi ist Jurist und Bereichsleiter bei der interkantonalen Geldspielaufsicht (Gespa). Er bloggt aus dem Unterricht des CAS Data Privacy Officer.

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