Wird die Cloud Transformation das Mobile VPN verdrängen?

Was für ein Zusammenhang hat die Cloud Transformation und ein Mobile VPN? Wir schauen uns heute kurz an in welchen Fällen die Cloud das Mobile VPN schon lange abgelöst hat, und wir finden zudem heraus in welchen Fällen das Mobile VPN durchaus noch Sinn ergeben kann. Mit einem abschliessenden Blick in die Zukunft. 

Spätestens seit Corona wissen wir, was ein VPN ist. 

Ein VPN bietet dir unter anderem die Möglichkeit dich mit einem anderen Netzwerk, zum Beispiel das von deinem Unternehmen, zu verbinden. Damit dies überhaupt funktioniert, muss ein Mobile VPN Client vorinstalliert sein. Die Anmeldung am Firmennetzwerk kann unterschiedlich erfolgen, in den meisten Fällen mit Username, Passwort und einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Sobald die Verbindung aufgebaut wurde, kannst du auf sämtliche freigegebene Ressourcen im Firmennetzwerk zugreifen. Besonders seit der Corona-Zeit, wo viele Unternehmen auf Homeoffice umgesattelt sind, sollte uns der Begriff VPN bekannt sein. Dort wo es technisch oder zeitlich nicht möglich war gewisse Services in die Cloud zu verlagern, wurde kurzerhand ein VPN zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Typ von einem VPN ist das Site-to-Site VPN. Dies kann zum Beispiel genutzt werden, um zwei Netzwerke, von verschiedenen Geschäftsstellen, zu verbinden. Dazu ist meist keine Software notwendig, jedoch muss der Router oder die Firewall dies entsprechend unterstützen. Wir fokussieren uns jedoch heute auf die erste Variante, das Mobile VPN. 

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Ein Site-to-Site VPN verbindet zwei Firmennetzwerke. Gleichzeitig ist zu sehen, wie zwei Notebooks mit dem einen Firmennetzwerk über ein Mobile VPN verbunden sind. (Quelle: stonesoft.com)

Wo unterstützt das Mobile VPN weiterhin das Remote Working? 

  • Es kommt oft vor, dass ein Service noch nicht aus der Cloud angeboten wird. In solch einem Fall benötigt man oft noch eine eigene Infrastruktur – unabhängig davon wo diese läuft. Damit ein sicherer und verschlüsselter Zugriff gewährleistet ist, macht ein VPN durchaus Sinn. 
  • Mit einem VPN können noch oft Beschränkungen umgangen werden. Dies kann eine geografische sein, wenn zum Beispiel ein Service im aktuellen Land nicht verfügbar ist. Oder man befindet sich gerade auf einer Geschäftsreise in einem Hotel und kann von da aus nicht auf die Firmen-Infrastruktur (z.B. Citrix XenApp) zugreifen, weil die Hotel-Firewall dies blockiert hat. 

Weshalb hat die Cloud die Nase vorne? 

  • Leider sind VPNs nicht immer so performant und drosseln meistens unsere Verbindungsgeschwindigkeit. Das kann mehrere Einflüsse haben. Zum einen die Entfernung zum VPN Endpunkt und zum anderen wie schnell der Datenverkehr verschlüsselt und entschlüsselt werden kann. Dies fällt bei einem Service aus der Cloud meist weniger ins Gewicht, da der direkte Weg genommen wird und weniger Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Komponenten bestehen. 
  • Ein Service, der aus der Cloud bezogen wird, steht meistens gleich zur Verfügung und kann sofort genutzt werden. Ein VPN muss immer zuerst konfiguriert und später entsprechend gepflegt werden. 
  • Bei einem Cloud betriebenen Service sind die Kosten für den Fernzugriff meistens bereits inkludiert. Anders aber beim VPN, das ist meistens mit zusätzlichen Anschaffungs- und Wartungskosten verbunden, welche nicht zu unterschätzen sind. 

Warum die Cloud das VPN immer mehr verdrängt. 

Die Cloud Transformation ist mehr als nur ein Technologiewechsel, wie es damals bei der Virtualisierung von Infrastrukturen der Fall war. Dabei spielt es im ersten Moment keine Rolle, ob wir auf eine Public-, Private- oder Hybrid-Cloud setzen. Immer mehr Unternehmen bieten ihre Services in einem Cloud-Mietmodell (z.B. Office 365) an, welche meistens gleich zur Verfügung stehen. Für die IT bedeutet dies meistens weniger Implementierungs- und Wartungsaufwand für den Remote Zugriff. Auch für KMUs ist dies sehr interessant, da diese dadurch immer mehr auf IT-Spezialisten verzichten können. Die Konfiguration für ein Mobile VPN entfällt dabei. 

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Sinnbildlich dafür, dass die Cloud (Wolken) das VPN (Sonne) immer mehr verdrängt. (Quelle: pexels.com)

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Cloud das Mobile VPN verdrängt hat. Natürlich wird es noch eine Weile dauern, bis das Mobile VPN ganz verschwunden ist. Aber mit der Cloud Transformation wurde die nächste Ära des Remote Working hervorgerufen. Oder was denkst du?

Weiterführende Links zum Thema

Was ist der Unterschied zwischen Site-to-Site VPN und VPN Clients mit VPN-Serververbindung? (computerweekly.com)
Wie VPN funktioniert und weshalb es an seine Grenzen stösst | IT-Markt
Zero Trust Networks: Warum VPN langsam stirbt – computerwoche.de 

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Cyrill Raggenbass

Cyrill Raggenbass ist Project Manager, Business Applications bei der Hawa Sliding Solutions AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Cloud and Platform Manager.

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