IoT am Beispiel eines intelligenten Thermometers

Wollten Sie schon immer ein Steak perfekt garen und dabei sicher sein, dass das Resultat genau nach Ihrem Geschmack wird, ohne ständig in der Küche oder am Grill sein zu müssen? Die Wahrscheinlichkeit ist wohl hoch, dass Sie die Frage mit «ja» beantworten, wenn Sie kein Vegetarier oder Vegetarierin sind.

Und was hat dies mit IoT zu tun, fragen Sie sich?

Begleiten Sie mich beim Skizzieren State-of-the-Art Implementierungen kabelloser intelligenter Thermometer. Denn einige wenige Hersteller vermarkten bereits elegante Lösungsansätze mit Hilfe von IoT. Diese Eleganz zeigt sich vor allem durch eine reibungslose Nutzererfahrung und lässt teilweise die Technologie im Hintergrund nur erahnen. Im Folgenden werde ich punktuell auf einzelne Teilkomponenten und deren Zusammenspiel eingehen und dabei zeigen, dass die clevere Integration der Komponenten ebenso ein Teil der IoT-Lösung ist.

Eine IoT-Lösung besteht aus mehreren Komponenten, die nahtlos zusammenspielen

Die raffinierten Varianten intelligenter Thermometer bestehen grundsätzlich aus vier Hauptkomponenten:

  • Temperatursonde mit integriertem Sender
  • Basisstation mit Ladefunktion
  • Mobile Applikation mit Cloud Anbindung
  • Digitaler Zwilling und Cloud Funktionen

Die Temperatursonde – Sensor(en) und Sender

In der kabellosen Variante bringt diese Komponente (Sonde) viele Herausforderung für Hersteller mit sich. In einem möglichst kleinen, temperaturresistenten, robusten und ggf. wasserdichten Gehäuse muss der Hersteller einen oder mehrere Temperatursensoren, Akku und Bluetooth Sender verbauen. Die Vorteile für den Nutzer sind klar. Es gibt keinen Kabelsalat mehr im Vergleich mit einem kabelgebundenen Thermometer. Dabei sollte die Sonde möglichst schmal sein, so dass diese leicht z.B. ins Steak eingeführt werden kann. Eine solche Sonde kann sowohl die Kerntemperatur des Fleisches als auch die Umgebungstemperatur des Grills oder Ofen messen. Diese Daten werden dann später über den Zeitverlauf regelmässig gesendet und in der weiteren Instanz verarbeitet.

Die Basisstation – Empfänger, Sender und Ladestation

Ein Teil des «Gehirns» dieser IoT-Lösung (Embedded System) befindet sich in dieser Komponente, welche ebenso als Kommunikationszentrale zwischen Sonde und Applikation auf dem mobilen Gerät dient. Sichtbare Vorteile für den Endnutzer sind hier die Aufbewahrungs- und Aufladefunktion für die Sonde. Die weitergehende und grundlegende Funktion ist jedoch die Gewährleistung der Konnektivität zwischen Sonde und mobiler Applikation. Diese funktioniert über Bluetooth zur Sonde und über Bluetooth oder WLAN zum mobilen Gerät. Die besten Implementierungen sind dabei so intuitiv und robust, dass der Endnutzer gar nichts davon merkt, weil sie einfach im Hintergrund einfach funktionieren.

Die mobile Applikation – UX (user experience), Daten und Anbindung zur Cloud

Hier nimmt die App die zentrale Rolle ein, da der Nutzer über eine intuitive und ansprechende graphische ja beinahe spielerische Bedienungsoberfläche interagiert. Der Nutzer gibt Parameter wie Fleischsorte (z.B. Sirloin Steak) ein, erhält Empfehlungen für Zieltemperaturen abhängig von der Präferenz (z.B. well done), stellt Alarme ein, damit er z.B. 5 Min. vor Erreichen der Zieltemperatur informiert wird und kann jederzeit in Echtzeit den gesamten Kochprozess überwachen. Dabei fallen natürlich bei jedem Kochvorgang viele Daten an, wie Fleischsorte, Zieltemperatur, Temperaturverlauf, Kochumgebung, etc. Diese Daten werden in der Cloud gespeichert, weiterverarbeitet und später über Analytics noch weiter genutzt werden.

Digitaler Zwilling und Cloud

Nun stellen Sie sich vor, der intelligente Thermometer ist jetzt mittendrin im Kochvorgang und Daten werden in Sekundentakt über die App in die Cloud gesendet. Auf der Cloud entsteht mit jedem gesendeten Datensatz ein Abbild des Kochvorgangs, z.B. als Temperaturverlaufskurve, die mit Familienmitgliedern oder Freunden geteilt werden kann. Dabei kann sich der Nutzer vollkommen entspannt und gelassen mit Freunden unterhalten, auf der Couch im Wohnzimmer sitzen oder anderen Tätigkeiten nachgehen. Solange die Basisstation die Konnektivität zur Sonde und das mobile Endgerät eine Verbindung zum WLAN aufrechterhält, steht für die Gelinggarantie zum perfekten Steak nichts im Wege. Später kann der Nutzer sogar diesen Kochvorgang wieder abrufen, um z.B. das gewünschte Ergebnis noch feiner abzustimmen.

FAZIT

Ganz ehrlich, hätten Sie gedacht, dass IoT, Sie bei der Zubereitung des perfekten Steaks unterstützen kann? Personalisierbare Resultate mit Gelinggarantie sollte das Ziel für intelligente IoT- Küchengeräte sein. Dabei ist IoT der Grundbaustein, auf dem die intuitive Bedienung aufbaut und so die reibungslose Benutzererfahrung entsteht. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann IoT in der Küche in Zukunft so selbstverständlich sein, wie das Internet heute in unserem Alltag.

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Marcelo Caballero

Senior professional with experience in digital cloud-based smart kitchen devices (IoT), product management, data and digital platforms, roadmap development from business strategy, business development, project management, requirements engineering, product/service innovation and prototyping, consultative selling and direct sales.

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2 Gedanken zu “IoT am Beispiel eines intelligenten Thermometers

  1. Meine eigene Felderfahrung kann den MEATER als tolles Produkt bestätigen. Kann auch als Temperaturfühler im Backofen oder Waschmaschine eingesetzt werden, um die Funktionalität der Programme / Genauigkeit der Temperaturen zu überprüfen.

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