Warum sich die Menschen über den Datenschutz irren

Der Datenschutz schützt Privatpersonen vor Missbrauch ihrer Privatsphäre durch unbefugte Bearbeitung (Erhebung, Verwendung, Speicherung, Weitergabe) ihrer Daten. Die meisten irren sich bei diesem Thema und begehen somit unbewusst schwerwiegende Fehler.

«Was wollen sie mit meinen Daten schon anfangen?»
Genau damit fängt es an, alle Menschen bzw. ihre Daten sind in diesem Bereich wichtig. Für die Datensammler ist es ein Erfolg, wenn sie mehr Daten über eine Person sammeln können. So gelingt es ihnen zu einem späteren Zeitpunkt massgeschneiderte Werbungen oder sonstige Vorschläge für die jeweiligen Personen zu schalten oder die Daten anderweitig zu verwenden. Dies mag in erster Linie interessant und praktisch sein, was aber wenn die gesammelten Daten dazu verwendet werden, gegen dich vorzugehen z.B., wenn sie wissen wann du in den Ferien gehen willst und genau zu diesem Zeitpunkt dir nur überteuerte Flugpreise anzeigen? Hier gilt: «weniger ist mehr» – man sollte zweimal überlegen, was man im Internet preisgibt.

«Ich mache ständig Backups und bin somit auf die sichere Seite»
Die Daten ständig zu sichern ist richtig und sollte jeder machen. Doch was haben Backups mit Datenschutz zu tun? Backups sind Datensicherungen und werden von Datenerheber (Unternehmen) gemacht. Auch Privatpersonen sichern ihre Daten, Bilder usw.. Datenschutz und Backups sind zwei verschiedene Themen und dürfen nicht verwechselt werden. Das Backup ist im Bereich Datenschutz ein wichtiges Unterthema. Der Datenschutz schützt Privatpersonen vor Missbrauch ihrer Privatsphäre durch unbefugte Erhebung, Speicherung, Verwendung sowie Weitergabe ihrer Daten. Ein Backup hingegen dient, die Daten zu sichern, um bei Technischen Problemen oder Defekten einen Datenverlust zu vermeiden.

«Das müssen doch die Unternehmen machen, ich habe nichts damit zu tun»
Die Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet Datenschutzkonform zu arbeiten. Nichtsdestotrotz kann es vorkommen, dass ein Unternehmen bewusst oder unbewusst eine Datenschutzverletzung begeht. Unsere Aufgabe ist es, im Voraus zu überprüfen wie ernst ein Unternehmen das Thema «Datenschutz» nimmt und was sie schon dafür getan haben. Auch ist es sehr wichtig die betroffenenrechte zu kennen wie z.B. das Auskunftsrecht. Jede Person hat das Recht zu erfahren, welche Daten über sie gespeichert, verwendet oder gar weitergegeben werden und kann diese dann löschen oder korrigieren lassen.

«Das Internet weiss eh schon alles über mich, es ist schon zu spät mich zu schützen»
Das Internet weiss tatsächlich einiges über uns. Es ist nie zu spät den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen. Wir werden täglich mit Vorschlägen sowie Werbungen auf diverse Webseiten oder digitalen Kanälen konfrontiert. Reagieren wir auf einen Vorschlag, bedeutet es für den Webseiten Betreiber oder Anbieter, dass sie einen guten Job gemacht haben. Was wäre, wenn wir nicht auf diese Vorschläge oder Werbungen klicken würden? So würde der Betreiber oder Anbieter zumindest ein negatives Feedback bekommen. Wir alle zusammen könnten dies somit bekämpfen und schritt für schritt möglichst alle Unternehmen dazu bringen datenschutzkonform zu agieren.

«Offline zu sein wird zum neuen Luxus» Gerd Leonhard 20. August 2014 / 20min

Hacker arbeitet im Dunkeln (Bildquelle: FreePik)

 

Fazit
Das Thema Datenschutz ist sehr wichtig und ernst zu nehmen. Natürlich ist die Aufgabe der Unternehmen datenschutzkonform zu arbeiten, nichtsdestotrotz ist es unsere Aufgabe darauf zu achten ob sie es wirklich tun oder gar sie dazu bewegen dies wirklich zu tun. Die Verantwortung wie wir uns digital bewegen liegt bei uns.

 

Weiterführende Links zum Thema

https://www.edoeb.admin.ch/

https://www.datenschutz-grundverordnung.eu

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Mesut Zekjiri

Mesut Zekjiri ist IT-Fachverantwortlicher bei der BSW Security AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Data Privacy Officer.

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