«Digitale Kompetenz» in der Erwachsenenbildung – leicht gemacht (?)

Eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts aus der Sicht der Ausbildner*innen.

Das Fortschreiten der grössten Revolution der Geschichte, der Digitalen Transformation, ist nicht aufzuhalten. Die Auswirkungen dieses Megatrends spiegeln sich auch in der Erwachsenenbildung wider. Das Konzept des lebenslangen Lernens hat sich als ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft verankert.

Die digitalen Lernwerkzeuge in der Erwachsenenbildung führen unumgänglich dazu, dass sich neue Lehr-/Lernmethoden zwangsläufig implementieren lassen müssen (Schäfer, 2020).

Daraus resultierend stellt sich unter anderem unvermeidlich die Frage nach den dazugehörenden digitalen Kompetenzen aller Akteure in der Bildungs-Landschaft. Hier konzentriere ich mich auf die Protagonisten der Wissensvermittlung, die Ausbildner*innen.

Doch was ist die «digitale Kompetenz» überhaupt und wie kann diese erlangt werden?

Bild-Quelle: https://pixabay.com

Es gibt unterschiedliche Kompetenzmodelle, die Schulen und Lehrpersonen bei der Entwicklung digitaler Lehr-/Lernkonzepte unterstützen können.

Nachfolgend habe ich zwei davon näher betrachtet:

1.  TPACK Modell

Eines davon, das TPACK Modell, (entwickelt von Mishra & Koehler) wird international sehr häufig zitiert und gibt eine sehr gute Orientierung in Bezug auf ganzheitliche Perspektiven von Lehren & Lernen.

Grafik-Quelle: http://tpack.org/

Die Kern-Aussage dieses Modells ist, dass es vor allem um die geschaffenen Schnittstellen in diesen Überlappungsbereichen geht, in denen das wichtige Wissen und die bedeutenden Kompetenzen entstehen, um handlungswirksam werden zu können.

  • Pedagogical Content Knowledge (PCK)
  • Technological Content Knowledge (TCK)
  • Technological Pedagogical Knowledge (TPK)
  • Technological Pedagogical Content Knowledge (TPACK)

Und  genau dieses TPACK liegt im Grunde als die Glanzleistung resp. Grundvoraussetzung für dauerhafte Lehr-/Lernprozesse in der digitalen Transformation.

2. Das Prinzip des DigCompEdu

Unter diesem Link finden sich alle Infos zur Vision, Mission und den Zielen des DigCompEdu.

Es geht primär um die drei übergeordnete Kompetenzfelder:

  1. Professionsspezifische Kompetenzen von Lehrpersonen
  2. Pädagogische Kompetenzen von Lehrpersonen
  3. Kompetenzen von Lernenden

Und daraus entstehend aus sechs Kompetenzbereichen:

  1. Berufliches Engagement
  2. Digitale Ressourcen
  3. Lehren und Lernen
  4. Evaluation
  5. Lernerorientierung
  6. Förderung der Digitalen Kompetenz der Lernenden

Daraus resultierend ergeben sich aufgegliederte 22 Kompetenzen.

Gem. der Abbildung wird ein grosses Merkmal auf die auch besonders wichtigen Verbindungen zwischen Kompetenzen gesetzt:

Grafik-Quelle: https://faq-online-lernen.de/knowledge-base/was-ist-der-europaeische-rahmen-fuer-die-digitale-kompetenz-von-lehrenden-digcompedu-und-was-laesst-sich-daraus-fuer-zeitgemaesses-online-lernen-ableiten/

Das DigCompEdu CheckIn Tool zur Selbsteinschätzung existiert in drei auf den jeweiligen Bildungsbereich angepassten Versionen für Ausbildner*innen.

Schlussworte (oder doch nicht?) & Anregungen

Bild-Quelle: https://pixabay.com

Digitale Kompetenz hat auf keinen Fall nur mit Technologien zu tun, sondern auch – und vor allem – mit Querschnittskompetenzen, die im andragogischen Aspekt zu den Schlüsselfaktoren zählen.

Die Ausbildner*innen sollten grosse kognitive Flexibilität und Aufgeschlossenheit gegenüber Anforderungen in der ständig veränderten IKT Welt (aber auch der daraus wandelnden digitalen Landschaft) an den Tag legen, um ihre digitale Kompetenz aufrechtzuerhalten.

So schaffen sie es, auch diesen dynamischen Herausforderungen (tatsächlich) Stand zu halten.

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass diese Kompetenzen auf keinen Fall als abschliessend angeschaut werden dürfen.

Es ist essentiell, dass man sich immerwährend neue Fragen stellt, ausprobiert und neue Ansichten erwirbt, Learning by Doing praktiziert sowie die Reflexion aktiv lebt.

Und schlussendlich geht es um die Wissenserschliessung, die Freude bereiten sollte!

Hier noch ein persönlicher Denkanstoss zum Perspektivenwechsel der genannten Betrachtungsweisen

Einige Fragen, die sich charakteristisch (nach dem Perspektivenwechsel – sprich aus der Sicht der Teilnehmer*innen aus gesehen) stellen sollten:

  • Welche (grundsätzlichen) Komponenten sollte der digitale Lehr-/Lernkoffer beinhalten?
  • Wünsche & Erwartungen an die Ausbildner*innen in diesem Kontext
  • Vergleich, ob diese Instrumente dann gleichwohl mit dem Anforderungskatalog der genannten Organisationen/Institutionen/Experten/Modelle übereinstimmen

Und in diesem Sinne – dazu folgt mehr zu einer anderen Gelegenheit!

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Weiterführende Ressourcen:

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Violeta Lozano

Vio Lozano ist als Freelancerin/Contractor tätig und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation. Vio liebt mathematische Rätsel und mag es mittels Perspektivenwechsel Lösungsansätze zu finden. Sie hat sich als persönlichen Lebens(wunsch)ziel gesetzt, sich die Antwort auf die Frage zu geben, ob die Gesetze des Universums in der Sprache der Mathematik geschrieben sind oder ob sich das Universum mittels Mathematik "nur" gut beschreiben und erfassen lässt.

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