Die Zukunft der Digitalisierung – Die Krise als Katalysator

Infolge der aktuellen Krise werden wir nun gezwungen im Bereich der Digitalisierung rascher voranzuschreiten. Irgendwann werden wir zurückblicken können und alle nützlichen Technologien und Digitalisierungsprozesse auflisten, die während dieser Pandemie entstanden sind, oder sich zumindest weiterentwickelt haben.

Beschleunigte digitale Transformation

Die Zukunft der Digitalisierung kommt nicht nur früher, sondern nimmt auch eine andere Form an als viele erwartet haben. In praktisch allen Branchen, einschliesslich dem Technologiesektor, beschleunigt die COVID-19-Krise die Pläne der Unternehmen bzgl. digitaler Transformation. Es zwingt sie auch dazu Workflows und Prozessabläufe neu zu gestalten, die sie nie digitalisieren wollten. Viele so entstandene Lösungsansätze werden kurzfristige Probleme lösen, die sich aus der Krise selbst ergeben und einige werden uns auch näher an die Lösung anderer Probleme bringen, über die wir bereits seit Jahren nachdenken.

Ab März haben digitale Workflow-Prozesse abrupt diejenigen Abläufe ersetzt, die zuvor persönliche Eingaben und Interaktionen erforderten. Bestehende digitale Prozessstrukturen werden erweitert und zusätzlich müssen natürlich komplett neue erschaffen werden. Videokonferenzen sind heute das Standardmedium für die Live-Zusammenarbeit. Transaktionen die sich der Digitalisierung temporär noch entziehen konnten, werden jetzt erfasst. Die Verlagerung war besonders markant für diejenigen Unternehmen die sich stark auf Live-Events und persönliche Verkaufsgespräche stützten.

Laut einer aktuellen Studie von McKinsey  erwarten Marketingleiter eine stärkere Nutzung von Social Media, digitalem Handel und digitaler Kommunikation während und auch nach der Krise.

Wenn die aktuelle Krise schliesslich einmal endet, werden viele der neuen digitalen Prozesse bestehen bleiben. Insbesondere diejenigen die Unternehmen Geld sparen oder jene welche die erforderliche Flexibilität bieten, um sie vor zukünftigen Krisen zu schützen. Einige dieser Innovationen können sogar dazu beitragen, umfassendere soziale oder wirtschaftliche Probleme zu lösen.

Beispielsweise kehren viele Mitarbeiter gerne in eine traditionelle Büroumgebung zurück. Einige jedoch die jetzt an den neuen Arbeits – und Lebensstil von zu Hause aus gewohnt sind, fordern ihre Arbeitgeber möglicherweise auf die Optionen für Fernarbeit entsprechend zu erweitern. Viele Arbeitgeber könnten Geld sparen und eine ähnliche oder sogar bessere Produktivität erzielen, wenn einige ihrer Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten.


Digitale Lösungsansätze

Identifizieren Sie zunächst Anwendungen und Dienste die in die Cloud übertragen werden können (sofern Sie dies noch nicht getan haben). Zweitens sollten Sie digitale Hilfsmittel einsetzen, die Ihre unternehmenskritischen Prozessabläufe vereinfachen und digitalisieren. Wobei ein besonderer Schwerpunkt auf denjenigen Prozessen liegt, mit denen Sie Ihren Kunden eine effizientere Schnittstelle bieten können.

Unabhängig von Ihrer jetzigen Situation, sollten Sie beim Kauf oder Aufbau von digitalen Plattformen sorgfältig überlegen, welchen langfristigen Mehrwert jede Lösung nach Beendigung der Krise bieten kann. Machen Sie die digitale Wettbewerbsfähigkeit zu einem Teil Ihrer Geschäftsstrategie, die Sie regelmässig bewerten.


Video bzgl. Digitalisierung & Schweizer Familienunternehmen (Quelle: PWC Switzerland)


Weiterführende Links:

McKinsey Studie – Consumer Behavior
Dienstleistungen PWC – Digitalisierung in Unternehmen
Bildnachweis: Artificial Intelligence Brain – Pixabay – free Images

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Marcel Suter

Marcel Suter ist Leiter IT bei der Gemeindeverwaltung Weggis und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation.

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