Die Corona-Krise zwang viele Unternehmen dazu, umgehend digitaler zu werden. Die vom Bund empfohlene und vorwiegend umgesetzte Massnahme für Arbeitgeber ist die Verlagerung der Büroarbeit ins Home-Office. Viele Unternehmen konnten diese Massnahme nicht angemessen vorbereiten und technisch absichern. Eine rasche Umsetzung der Remotearbeit ohne Sicherheitsüberlegungen birgt für Unternehmen erhebliche Risiken.
Eine solche Umstellung gelingt nicht von heute auf morgen. Besonders herausfordern wird es, wenn dabei fundamentale Sicherheits-, Datenschutz- und Compliance-Richtlinien eingehalten werden sollen. Die digitale Transformation ist dann mit deutlich mehr organisatorischem und technischem Aufwand verbunden.
Branche, Unternehmenskultur und bestehende Infrastruktur als Erfolgsfaktor
Unternehmen wie unseres, welche den digitalen Arbeitsplatz schon vor Zeiten der Corona-Pandemie gestartet und bereits auf mobiles und digitales Arbeiten gesetzt haben, konnten einen Übergang ins Home-Office in kürzester Zeit bewerkstelligen. Die IT-Infrastruktur wurde entsprechend aufgebaut, die benötigten Anwendungen sind vorhanden und eine angepasste Führungskultur wurde bedacht. Die meisten Mitarbeitenden sind sich den Umgang mit den Instrumenten der digitalen Zusammenarbeit gewohnt. Überlegungen zu Datensicherheit und Datenschutz wurden getroffen und gesicherte Zugriffsmechanismen wie z.B. Multi-Faktor-Authentisierung und Conditional Access Policies wurden implementiert.
Das ist aber noch kein Garant für einen reibungslosen Übergang. In den meisten Unternehmungen gibt es weiterhin Mitarbeitende die mit den Werkzeugen der digitalen Zusammenarbeit noch nicht oder wenig vertraut sind und den Fernzugang kaum oder gar nicht nutzen. Dieser Tatsache muss Rechnung getragen werden.
Wenn vom einen Tag auf den anderen die Mehrheit der Mitarbeitenden von zu Hause arbeiten sollen, gibt es weitere Faktoren die zu berücksichtigen sind. Eine rechtzeitige Planung und Vorbereitung sind essenziell.
It is not the strongest of the species that survives, nor the most intelligent that survives. It is the one that is the most adaptable to change. – Charles Darwin
Wie haben wir uns vorbereitet?
Die Geschäftsleitung hat umgehend auf die ersten Signale einer möglichen Pandemie reagiert und noch vor der Erklärung einer ausserordentlichen Lage, einen internationalen Krisenstab mit den Führungskräften aller wichtigen Divisionen und Service-Organisationen zusammengestellt.
Die IT-Abteilung hat im Auftrag des Krisenstabs und im Rahmen eines Projektes sofort mit der „COVID-19 IT Business Continuity“ Planung gestartet:
Das Projekt umfasste unter anderem Themen wie Hardwarebeschaffung, Ersatz der wenigen Desktop-Arbeitsplätze, Organisation von Schulungen, Aufbau eines Self-Service Hardware-Lagers und die Reorganisation des Service-Desks und des IT-Betriebs.
Um den Übergang ins Home-Office strukturiert zu planen und den erhöhten Support-Bedarf in der Vorbereitungs- und Übergangsphase zu decken, wurden weniger wichtige Projekte sofort gestoppt, um mehr IT-Spezialisten für diese wichtigen Aufgaben zu mobilisieren.
Versäumtes rasch nachholen
COVID-19 hat den Wert der IT und der digitalen Transformation hervorgehoben. Die Krise wird die Unternehmen dazu drängen Ihren Digitalisierungsprozess ganzheitlicher zu betrachten und schneller voranzutreiben. Unternehmen, die ohne grosse Vorbereitung den Übergang ins Home-Office gewagt haben, sollten nun dringende Handlungsbereiche rasch identifizieren und die Umsetzung der identifizierten Massnahmen zur Risikominimierung beschleunigen.
Es ist anzunehmen, dass die Pandemie dem Home-Office auch nach der Krise zu einem permanenten Aufschwung verhelfen wird.
Weiterführende Links
https://www.it-business.de/identity-business-durch-coronakrise-gestaerkt-a-931601/
https://morethandigital.info/cybersecurity-in-home-office-zeiten-5-tipps-fuer-sicheres-netzwerken/