Um die Schülerinnen und Schüler optimal auf ihre berufliche Laufbahn vorzubereiten, muss sich auch die Volksschule digital transformieren. Gerade der Shutdown im März und die darauf folgende Umgestaltung des Unterrichts haben gezeigt, dass Schulen, welche diesen Weg seit Jahren gehen, klar im Vorteil sind.
Auftrag der Volksschule ist es, die Schülerinnen und Schülerinnen optimal auf ihre berufliche Laufbahn vorzubereiten. Durch die sich wandelnde Arbeitswelt werden immer mehr digitale Fähigkeiten von den Schülerinnen und Schülern verlangt. Wie in Unternehmen braucht es auch in der Volksschule engagierte Personen, welche diesen Transformations-Prozess mit Weitblick, Kompetenz und Ausdauer gestalten.
Subsidiarität als Vor- oder Nachteil
Ausdauer braucht es vorallem deshalb, weil die Schulen wie auch viele andere Bereiche in der Schweiz subsidiär geregelt werden. So haben die Gremien auf Gemeindeebene zwar grobe Vorgaben des Kantons, entscheiden zum Beispiel über die Höhe der Investitionen in die Bildung jeweils selbst. Die Volksschule ist somit direkt abhängig von den finanziellen Mitteln ihrer Gemeinde sowie derer politischer Zusammensetzung, was sich je nach dem als Vor- oder Nachteil erweisen kann. Ändert sich die Zusammensetzung der Gremien, zum Beispiel nach Wahlen, kann es sein, dass sich die Prioritäten wieder verschieben. Doch Digitalisierung benötigt Investitionen auf der einen Seite und auch eine positive Grundhaltung wenn nicht sogar Begeisterung gegenüber diesen Veränderungen auf der anderen Seite. Eine Schulleitung die es schafft, Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der Bildungskommission der Gemeinde sowie motivierte Lehrerinnen und Lehrer in diesem Prozess im Boot zu haben, ist klar im Vorteil.
Digitale Lehr- und Lernmethoden
Moderne Schulen haben nicht nur Informatikunterricht, sondern pflegen einen integrativen Unterrichtsstil mit digitalen Medien. Die Schülerinnen und Schüler lernen, diese Medien in diversen Fächern einzusetzen. Diese Art von Unterricht setzt moderne Geräte voraus und Fähigkeiten, diese optimal anzuwenden. Regelmässig geschulte Lehrerinnen und Lehrer sorgen dafür, dass der Einsatz der digitalen Mittel pädagogisch wertvoll ist.
Digitalisierung als Vorteil
Mit der ausserordentlichen Situation der Schulschliessung per 16. März 2020 aufgrund des Coronavirus hat sich gezeigt, wie unterschiedlich aufgestellt die jeweiligen Schulen waren. Klagten gewisse Eltern über fehlende Geräte für den digitalen Distanzunterricht oder über gar fehlenden Online-Unterricht, war einzelne Schulen, zum Beispiel die Schule Buttisholz im Kanton Luzern, sehr gut ausgerüstet. Seit rund 15 Jahren setzt diese Schule auf digitale Lernmethoden. Schülerinnen und Schüler so wie auch Lehrpersonen, welche im Shutdown keinen Laptop mit Mikrofon und Kamera zur Verfügung hatten, konnten diesen kostenlos bei der Schule ausleihen. Ab dem ersten Tag konnte die Schule Buttisholz dadurch in der Oberstufe Online-Unterricht anbieten. Die Unterstufe bekam ihre Aufträge per E-Mail. Die Lehrpersonen waren in dieser Phase besonders engagiert und haben laut Schulleitung Mehrarbeit geleistet, um alle Schülerinnen und Schüler mit dieser Unterrichtsform bestmöglich zu fordern und fördern.
Shutdown bestätigt gewählte Strategie
Mit dem Shutdown der Schulen hat sich sehr deutlich gezeigt, welche Schulen wie vorbereitet waren. Es ist zu wünschen, dass diese ausserordentliche Lage zu einem Umdenken führt bei den Schulen oder Gemeinden, die bis jetzt noch nicht die nötigen Investitionen getätigt haben. Bei den Schulen, die hingegen besser vorbereitet waren ist diese ausserordentliche Lage eine Bestätigung, dass sie auf dem richtigen Weg sind und dass ihr digitaler Transformationsprozess weiter unterstützt werden soll.