Digitalisierung: Nein, da mache ich nicht mit

Die Digitalisierung ist im Vormarsch und überall wird alles digitalisiert, was digitalisiert werden kann. Viele Menschen haben das Gefühl, die Digitalisierung betreffe sie nicht. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Die Digitalisierung wird unsere Gesellschaft, unsere Arbeit, unsere Art des Zusammenlebens, wie auch unsere Beziehung zur Aussenwelt markant verändern.

(Quelle pixabay.com)

Die informations- und kommunikationsbasierten Technologien werden eine entscheidende Rolle in unserem privaten und beruflichen Leben spielen. BigData, Cloud, Künstliche Intelligenz, Augmented Reality, Virtuel Realty, usw. sind diverse Schlagwörter, denen wir im Alltag begegnen. Aber welchen Einfluss werden diese Technologien auf unsere Zukunft haben? Dafür schauen wir einige Bereiche an.

 

Wirtschaftliche, private und gesellschaftliche Sphäre:
Banken und Versicherungen wandeln sich kontinuierlich in datengesteuerte Firmen um. Der direkte Kundenkontakt ist stark rückläufig und wird durch Self-Service-Dienstleistungen abgelöst. Filialen verschwinden und die Kommunikation übernehmen Bots. Diese kommunizieren per e-Mail, beantworten Supportanfragen, erledigen die Geldanlagen und die Börsengeschäfte.

In der Industrie ist schon heute der Fall, dass einige Bereiche vollautomatisiert sind und demnach keine Monteure mehr notwendig sind, da die repetitiven Aufgaben von Robotern erledigt werden. Die Zukunft gehört den «intelligenten-Robotern», welche nicht mehr programmiert werden müssen, sondern nur noch «zuschauen» und dabei selbst lernen. Diese arbeiten 24 Stunden pro Tag und fordern keine Lohnerhöhung.

Die 3-D Drucker werden vielfältig eingesetzt. Diese werden immer weiter optimiert und bieten in den vielfältigsten Bereichen Lösungen an. Ersatzteile müssen nicht mehr bestellt werden, sondern werden vor Ort direkt gedruckt. Dies führt zu logistischen Optimierungen, da z.B. keine Ersatzteillager mehr gebraucht werden. In der Gesundheitsbranche werden bereits Hautimplantate gedruckt und beispielsweise bei Verbrennungen eingesetzt. In der Bauindustrie werden komplizierte Betonkonstruktionen nicht mehr gegossen, sondern gedruckt. Bereits gibt es Drucker, welche ganze Häuser selbständig erstellen.

In der Landwirtschaft ist es heute möglich, dass in einem Betrieb mit Milchkühen, alles automatisch abläuft: personalisierte Futterzustellung pro Kuh, Stall ausmisten, melken und auch die Gesundheitsüberwachung. Beim Getreideanbau werden mit Hilfe von Drohnen die Felder analysiert, überwacht und die Ausbringung der Saat erfolgt computergesteuert – auf den Zentimeter genau.

Fazit: Einfache und repetitive Arbeiten werden bereits heute und sicher vermehrt in naher Zukunft von Maschinen übernommen. Der Mensch wird sich auf Spezialisierungen konzentrieren müssen.

 

Mobilität:

Der erste Schritt ist in vollem Gang, die Etablierung der Elektroautos. Diese neuen Verkehrsmittel werden bereits viele Änderungen mit sich bringen. Die Anzahl der Autogaragen für Reparaturen und Tankstellen werden massiv reduziert. Zudem wird sich das autonome Fahren weiterentwickeln. Sobald dies etabliert ist, wird das Auswirkungen auf weitere Bereiche haben, zum Beispiel der öffentliche Dienst. Brauchen wir dann noch Verkehrsampeln, Temposchilder, Strassenbeschilderungen und Verkehrspolizisten?

Die «Sharing Community» ist weiter im Vormarsch. Wenn wir Reisen, werden wir via Community ein Verkehrsmittel bestellen. Wir besitzen keine eigenen Autos mehr, sondern diese werden von Anbietern (Taxis, UBER, usw.) bereitgestellt. Ziel ist nur noch von A nach B zu kommen und dies so bequem und schnell wie möglich. Dies wird auch die Pläne und Rolle der öffentlichen Verkehrsmittel wesentlich verändern. Die heutigen Fahrzeuge werden ersetzt und es werden keine Fahrer mehr benötigt.

In den Visionen der SBB wird der Bahnhof der Zukunft verschiedenen Ebenen haben.

  • Ebene -1: Unter der Erde verkehrt die U-Bahn (Bsp. SwissMetro).
  • Ebene 0: Es verkehren Züge, analog heute, einfach etwas schneller.
  • Ebene 1. Hier befindet sich die Schwebebahn, welche den Nahverkehr sicherstellt.
  • Ebene 2: Der Flugbetrieb mit Personendrohnen und Flugtaxis.

Fazit: Die Mobilität wird sich radikal verändern und viele Jobs (beispielsweise Chauffeure) werden in der Zukunft massiv reduziert.

 

Dieser Zukunftsausblick hat nur wenige Bereiche angeschnitten, lässt sich aber mit vielen weiteren Szenarien durchspielen.

Fazit:

Digitalisierung betrifft mich nicht – falsch, es betrifft uns alle. Und je «industrialisierter» ein Land ist desto mehr

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Daniel Nyffenegger

Dani Nyffenegger, Solution Team Leader - Online Banking bei der PostFinance AG und bloggt aus dem Unterricht CAS CDO

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