Mir wurde Pizza versprochen, bekommen habe ich Kartoffelstock

Mein erster CAS Chief Digital Officer Schultag nach fast 10 Jahren wieder einmal was geistiges, intellektuelles mit Zukunft Chancen im heutigen Arbeitsmarkt zu studieren und neue interessante Leute kennen zu lernen.

Also ab zur neuen Hochschule Luzern für Informatik in Rotkreuz, 6 Minuten zu Fuss von meiner Wohnung. Neues Gebäude mit coolen Unterrichtsräumen und allem Drum und Dran. Bis auf die Getränkeautomaten die noch nicht ganz in der neuen Welt von Bargeldlos, Twint, Revolut und Co. angekommen sind.  Das wird aber sicher noch!

Wir werden herzlich begrüsst, vorgestellt, informiert und verpflegt mit Wasser, Früchten und «Gipfeli».

Zum Mittagessen sind wir am ersten Tag auch eingeladen. Es gibt Pizza! Juhuu, ich freue mich darauf! Umso grösser die Enttäuschung, es gibt nur Kartoffelstock mit Rindsgeschnetzeltes an Paprikasauce mit Paprikastreifen. Hilfe!! Meine Mitstudierenden tun mir jetzt schon leid. Flatus incarceratus heisst das Übel! Zu Deutsch: Blähungen, Furzen oder Luft lassen. Bei Paprika kennt mein Darm kein Pardon. Oh Gott… Die Lösung, nur Kartoffelstock.

Ein Feuerwerk:
Und nun kommt ein spannender Freitagnachmittag und Samstag mit Marcel Altherr! Ein Feuerwerk von Informationen, Thesen, Empfehlungen, Kannibalismus, Korrelationen und Organisationen.

Was sucht da drin Kannibalismus!?
Es hat nichts mit den Kannibalen zu tun, obwohl mir dazu ein Witz in den Sinn kommt, passt auch gut zu Taylor Wanne mit der flachen Hirarchie:

In einer IT-Firma werden 5 Kannibalen als Programmierer angestellt. Bei der Begrüßung der Kannibalen sagt der Projektleiter: „Ihr könnt jetzt hier arbeiten, verdient gutes Geld und könnt zum Essen in unsere Kantine gehen. Also lasst die anderen Mitarbeiter in Ruhe.“

Die Kannibalen geloben, keine Kollegen zu belästigen. Nach vier Wochen kommt der Projektleiter wieder und sagt: „Ihr arbeitet sehr gut. Nur uns fehlt eine Putzfrau, wisst Ihr was aus der geworden ist?“ Die Kannibalen antworten alle mit nein und schwören mit der Sache nichts zu tun haben. Als der Projektleiter wieder weg ist fragt der Boss der Kannibalen: „Wer von Euch Idioten hat die Putzfrau gefressen?“

Meldet sich hinten der Letzte ganz kleinlaut: „Ich war es.“

Schimpft der Boss: „Du Idiot, wir ernähren uns seit vier Wochen von Teamleitern, Abteilungsleitern und Projekt-Managern, damit keiner etwas merkt und Du Depp musst die Putzfrau fressen … !!!

Gemeint ist die Kannibalisieren von eigenen Produkten oder Dienstleistungen die eventuell eine höhere Digitalisierung haben und somit eine Verdrängung vom alten bewährten verursachen kann. Wenn wir es aber nicht selber machen, macht es ein anderer. In dem Fall ist es sehr wichtig:

Schneller lernen, schneller auf den Markt bringen und Innovationen schnell zu den Kunden bringen.

3x schneller = 3S ist ab heute mein wichtigster Treiber.

Ein CDO muss/sollte in der GL sein und muss akzeptiert werden, dass er Platz hat für Entwickeln, testen und scheitern.

Die größten Fehler, die der Digitalisierung grosser Unternehmen im Weg stehen, sind zunächst die langsame Umsetzung neuer Ideen, die Blockade aus Angst vor der
Produktkannibalisierung und keine Innovationen. Das bedeutet, dass die oberste Entscheidungsebene nur träge in die Gänge kommt, wenn es an die Planungen und Strategien für die Digitalisierung des Unternehmens geht. Sie tun sich schwer, auf neue Trends zu setzen.

Veralteten oder kurzsichtigen Denkweisen in GL oder VR sollten immer mit dem Reitpeitschen Syndrom (nach Marcel Altherr) der Mahnfinger gezeigt werden.

Ein «altes» Produkt oder Dienstleistung kann immer noch einen Aufwärtstrend zeigen obwohl es eigentlich Tot ist. Der tiefe Fall kommt aber sobald ein Produkt oder Dienstleistung  mit 3S auf den Markt kommt.


Sitzen wir denn noch in der Taylor Wanne?

Raus da! Flache Strukturen, Verantwortung und Entscheidungen an Kollegen die eine «Ahnung» haben, transparent über meine Arbeit und Denkweise. Halte dich fern von Diskussionen oder Sitzungen wo du kein Mehrwert oder zur Wertschöpfung beitragen kannst.

Passt irgendwie zu meinem Witz von vorhin, weniger Managern mehr Putzfrauen mit Verantwortungen!
Für die Unwissenden der Tayler Wanne (ich gehörte bis vor kurzem dazu):


Sie beschreibt den Wertschöpfungs-Einfluss von Mensch (komplexe Anteile) und Maschine (kausale Anteile) auf einem Zeitstrahl.

Sehr wichtige Erkenntnis über die Digitalisierung:
Man sieht es kommen, man braucht aber eine Zeit lang bis man versteht das sie kommt.   Alles was kann, wird digitalisiert.

Samstag 16.00 Uhr ich bin begeistert von den ersten zwei Tagen! Ich will mehr!

Ach so, wir sollen einen Block ähh Blog schreiben, über irgend ein Thema  😉

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Andreas Arpagaus

Andreas Arpagaus ist Key Account Manager bei der Swisscom (Schweiz) AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Chief Digital Officer.

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