Stabsübergabe Social Lab

Von Martin Neuenschwander & Tanja Rüdisühli

Kürzlich konnten wir das SocialLab 2022/23 im Rahmen einer zweiten Blockwoche erfolgreich abschliessen. Höhepunkt der Transferwoche stellten auch in diesem Durchgang die Schlusspräsentationen mit den Ergebnissen der Teams bei den Praxispartnern dar. Im diesjährigen SocialLab fand eine Kooperation mit dem Transportunternehmen Planzer, dem Luzerner Betonwerk SEEKAG sowie dem Nachhaltigkeitsnetzwerk Zentralschweiz NNZ statt. Weitere Angaben zu den Fragestellungen und den erarbeiteten Lösungen sind im vorletzten Blogbeitrag zur Transferwoche enthalten.

Nach Abschluss des SocialLabs 2022/23 gibt es einen Wechsel in der Modulverantwortung. Dies steht im Zusammenhang mit der Pensionierung von Martin Neuenschwander und gleichzeitig entschied sich auch Tanja Rüdisühli, sich nach sieben Jahren mit tragender Rolle aus den beiden ISA-Modulen 430 SocialLab sowie Design Thinking for Social Innovation zurückzuziehen.

Inspirierende Zusammenarbeit in agilen Modulen

Tanja und ich dürfen auf eine ausgezeichnete Zusammenarbeit zurückblicken! Diese Zusammenarbeit war geprägt von der gemeinsamen Begeisterung für Design Thinking und die agile Unterrichtsform in Kreativräumen ausserhalb der HSLU sowie der Lust, gemeinsam mit den Studierenden den Unterricht in den beiden ISA-Modulen zu gestalten und gleichzeitig auch ständig zu verbessern. Dazu kam die immer wieder sehr bereichernde Kooperation mit Praxispartner:innen aus verschiedenen Branchen und Sektoren wie die Post, SBB, Swisscom, CKW, IG Arbeit oder die Stadt Zug. In der Co-Leitung der beiden ISA-Module ergänzten wir uns in idealer Weise durch unsere persönlichen und fachlichen Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede. In unkomplizierter Weise gelang es uns immer wieder, die Verantwortungsbereiche auch situativ gemäss unseren Stärken aufzuteilen und zu leben. Davon konnten alle Beteiligten und in erster Linie natürlich die Studierenden profitieren.

Tanja Rüdisühli am Unterrichten im Bodoni, Luzern
Martin Neuenschwander, langjähriger Modulverantwortlicher und Dozent im SocialLab
Das SocialLab als Katalisator zum Aneignen von Future Skills

Gerade im Kontext von New Work ist immer wieder die Rede von Future Skills (Zukunftskompetenzen), die von Hochschulabsolvent:innen beim Berufseinstieg verlangt werden. Zu den Future Skills gehören insbesondere selbstorganisiertes Handeln, Experimentierfreudigkeit, Kreativität, kritisches Denken, Teamfähigkeit und Selbstreflexion. Aus unserer Sicht bietet das SocialLab mit seinem auf Design Thinking ausgerichteten didaktischen Konzept ein ideales Trainingsfeld für das Aneignen von Zukunftskompetenzen.

Der Denk- und Handlungsansatz Design Thinking ist auf ein prozesshaftes, iteratives und ergebnisoffenes (nicht lineares!) Problemlösungsverständnis ausgerichtet und nutzt vielfältige Kreativitätstechniken. Weitere wichtige Elemente betreffen das Berücksichtigen unterschiedlicher Fachperspektiven bei der Lösungssuche (interdisziplinär zusammengesetzte Teams) und die Arbeit in einer anregenden, flexibel gestaltbaren Arbeitsumgebung. Typischerweise fanden die Unterrichtsblöcke des SocialLabs in Kreativräumen ausserhalb der HSLU statt. Diesbezüglich kamen wir immer wieder in den Genuss von sehr gut geeigneten Räumlichkeiten wie zum Beispiel im Innovationsdorf in Bern, im Neubad, dem Bodoni und Laboratorium in Luzern oder in den LaunchLabs in Basel. Ganz besonders beeindruckten auch die attraktiven Stationen Impact Hub und KAOS in Berlin, wo vor der Pandemie jeweils die Startwoche des Moduls stattfand.
Um dem Prozessgeschehen gerecht zur werden, ist der Unterricht im SocialLab auf Agilität und ein iteratives Vorgehen ausgerichtet. Der Kontaktunterricht besteht aus einer Mischung aus kurzen Fachinputs im Plenum zu Theorie und Methodik, der Umsetzung des Gelernten im Teamkontext und der Reflexion des Prozesses auf individueller, Team- und Klassenebene.
Die Teamarbeit ist auf einen hohen Grad an Selbstorganisation und Selbstverantwortung ausgerichtet. Beim Lern- und Arbeitsprozess steht das experimentelle Vorgehen im Vordergrund (rasches Prototypisieren inkl. Testen) und impliziert immer auch ein frühes Scheitern. Fehler machen und Scheitern gelten als Erkenntnisquellen für das weitere Iterieren und nicht als Versagen im Lösungsprozess.

Die interdisziplinären Teams an der Arbeit im Laboratorium Luzern
Und immer wieder Zwischenpräsentationen der Studierenden
Vielen Dank!

Damit das SocialLab in seiner Komplexität erfolgreich durchgeführt werden konnte, brauchte es immer wieder ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten. Wir möchten die Gelegenheit wahrnehmen, um an dieser Stelle unseren Dank an die verschiedenen Personengruppen auszusprechen.
An erster Stelle geht ein grosser Dank an die Studierenden – als prioritäre Zielgruppe des SocialLabs! – für ihre Bereitschaft, ihren Mut und ihren Durchhaltewille, sich auf das Experiment SociaLab einzulassen und dabei jeweils beherzt auch bis zum Ende mitzuwirken. Ein spezieller Dank geht ebenso an die zahlreichen Praxispartner:innen, die in unterschiedlicher Konstellation bereit waren, komplexe Fragestellungen zu formulieren und die zugeteilten Teams bei ihrem Lösungsprozess zu begleiten und dabei immer wieder auch die Perspektive der Praxis einzubringen. Vielen Dank auch an die Ansprechpersonen in den Departementen, namentlich Chantal Magnin (W), Hannes Felber (T&A), Jan-Erik Baars (W, D&K) und Markus Waldmann (I), die das SocialLab in ihren Departementen vertreten und sich gleichzeitig auch immer wieder am Unterricht beteiligten. Last but not least gilt unser Dank auch Sandra Emmenegger aus dem A&O-Team für das Administrieren dieses ISA-Moduls.

Was nehmen wir persönlich mit?

Wir blicken gerne auf unsere SocialLab-Zeit zurück mit all ihren Herausforderungen und Highlights. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass die im Rahmen dieses Moduls praktizierte agile, mehrperspektivische und prozessorientierte Lern- und Arbeitsweise überaus zukunftstauglich ist. Diese Gewissheit speist sich nicht nur durch die positiven Rückmeldungen der Studierenden, sondern auch durch den kontinuierlichen Austausch mit den zahlreichen Praxispartner:innen und nicht zuletzt durch unsere vielfältigen beruflichen Erfahrungen auch ausserhalb des Hochschulkontextes.
Bestärkt in unserer Sicht auf die didaktische Ausgestaltung der beiden ISA-Module, verbunden mit auch etwas Stolz auf das Erreichte, übergeben wir den Stab gerne weiter an die beiden Nachfolgerinnen Nadin Saxer und Alexa Bodammer und wünschen ihnen viel Erfolg und Freude bei der Fortsetzung dieser ISA-Module.

Martin Neuenschwander & Tanja Rüdisühli

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