Low-Code in der Industrie: Schneller zur digitalen Lösung

Low-Code verändert die Art, wie industrielle Unternehmen Software entwickeln. Statt monatelangen Projekten entstehen digitale Lösungen heute oft in wenigen Wochen oder sogar Tagen. In diesem Blogbeitrag wird nähergebracht, warum Low-Code in der Industrie immer wichtiger wird – und wie Unternehmen schneller auf neue Anforderungen reagieren können.

Die Digitalisierung ist in der produzierenden Industrie längst kein Zukunftsversprechen mehr, sondern Alltag. Maschinen, Sensoren und Datenströme laufen nonstop — und erzeugen eine Komplexität, die ohne digitale Unterstützung kaum noch zu beherrschen ist. Viele Unternehmen wollen deshalb digital durchstarten, kommen aber immer wieder am gleichen Punkt ins Straucheln: klassische Softwareentwicklung dauert ewig, kostet viel und benötigt Fachkräfte, die heute schwer zu finden sind.

Genau hier bietet Low-Code einen spannenden Ausweg. Mit visuellen Tools und vorgefertigten Bausteinen lassen sich Anwendungen bauen, ohne sich durch Zeilen an Code kämpfen zu müssen. Programmierkenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend. Das Ergebnis: Lösungen entstehen schneller, bleiben einfacher zu pflegen und wachsen flexibel mit.

Warum Low-Code gerade in der Industrie so gut funktioniert

Industriebetriebe müssen sich ständig anpassen: neue Anlagen, neue Kundenanforderungen, neue Schnittstellen. In dieser Dynamik bietet Low-Code drei besonders wertvolle Vorteile:

Entwicklung in Tagen statt Wochen

Was früher ein langes Projekt war, entsteht mit Low-Code oft in wenigen Tagen. Ob Dashboards, Formulare oder kleine Schnittstellen – viele Elemente sind direkt wieder verwendbar. Das beschleunigt gängige Use Cases enorm.

Fachabteilungen können endlich mitreden

In klassischen IT-Projekten sprechen Produktion und IT oft unterschiedliche Sprachen. Low-Code macht Prozesse sichtbar und sofort testbar. Dadurch entsteht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe – und Missverständnisse verschwinden schneller als gedacht.

Systeme bleiben flexibel statt starr

Produktionsprozesse ändern sich regelmässig. Neue Prüfungen, angepasste Materialflüsse oder aktualisierte Arbeitsanweisungen: Low-Code-Anwendungen lassen sich modular erweitern, ohne dass ein komplettes System neu gebaut werden muss.

Typische Einsatzszenarien, die sich bewährt haben
  • Qualitätserfassungen, Checklisten oder Wartungsprotokolle
  • Maschinen- und Prozessdashboards (Maschinendaten- und Betriebsdatenerfassung)
  • digitale Arbeitsplätze für Mitarbeitende in der Produktion
  • Freigabe- und Meldeprozesse
  • flexible Schnittstellen zwischen bestehenden Systemen
  • Datenmodelle, die sich stetig ändern

Viele Firmen ersetzen damit inzwischen ihre Insellösungen. Statt verstreuter Excel-Dateien, manueller Abläufe und E-Mail-Chaos entsteht ein zentraler digitaler Prozess. Das schafft Transparenz, senkt Fehlerquoten und spart im Tagesgeschäft messbar Zeit.

Heute entstehen in vielen Industriebetrieben genau solche Anwendungen – nicht als Konkurrenz zu bestehenden IT-Systemen, sondern als sinnvolle Ergänzung. Low-Code verbindet Maschinen, Menschen und IT, ohne dass alles komplett neu gedacht werden muss.

Warum Low-Code mehr ist als ein Hype

Low-Code ersetzt klassische Softwareentwicklung nicht komplett – und das soll es auch nicht. Für hochkomplexe Berechnungen oder sehr spezifische Anforderungen bleibt Pro-Code unverzichtbar. Aber die Mischung macht’s: Low-Code deckt rund 80 % der täglichen Anforderungen ab, während Pro-Code die anspruchsvollen 20 % übernimmt.

Da der Bedarf an individuellen digitalen Lösungen weiter steigt, wird es für Unternehmen immer schwieriger, alles mit traditioneller Entwicklung abzubilden. Low-Code bietet hier einen pragmatischen, skalierbaren Weg – schnell, flexibel und zukunftstauglich.

Fazit

Low-Code beschleunigt die Digitalisierung in der Industrie spürbar. Kürzere Entwicklungszeiten, bessere Zusammenarbeit zwischen IT und Produktion und flexibel anpassbare Lösungen machen Low-Code zu einer echten Alternative zu klassischen Softwareprojekten. Für viele Unternehmen ist es längst mehr als eine Methode – es ist der schnellste Weg, Innovation nachhaltig in den Arbeitsalltag zu bringen.

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Raphael Sager

Raphael Sager ist Software Engineer bei der iDIP Solution AG und bloggt aus dem Unterricht CAS Modern Software Engineering & Development

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