Enterprise Architektur entfaltet ihren Wert nicht nur durch die entwickelten Prinzipien, Zielbilder oder Roadmaps, sondern auch durch ihre Sichtbarkeit im Unternehmen.
Erst wenn Architektur verständlich kommuniziert und aktiv vermarktet wird, entsteht der nötige Mehrwert. Ohne gezielte Kommunikation bleibt selbst die beste EA beinahe wirkungslos.
Enterprise Architekten planen, vereinfachen und schaffen Orientierung in Organisationen, die stetig komplexer werden. Ihre Aufgabe geht weit über das Erstellen von Modellen hinaus. Sie sollen ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Unternehmenslandschaft, der Prozesse, Technologien und strategischen Zielbilder fördern. Diese Rolle verlangt nicht nur Abstraktion und Strukturierung, sondern vor allem Klarheit. Und diese entsteht durch Kommunikation.
Die für die Enterprise Architektur notwendigen fachlichen Methoden und Modelle sind in der Literatur und in diversen Frameworks beschrieben. Sich dieses theoretische Fachwissen anzueignen, würde ich als relativ einfach bezeichnen. Diese Methoden und Werkzeuge im Unternehmensalltag aber erfolgreich einzusetzen, um Wirkung zu erzielen, ist hingegen oft eine Herausforderung. Zwar beschreibt zum Beispiel TOGAF® im ADM-Zyklus verschiedene Schritte, in denen Stakeholder eingebunden und Informationen ausgetauscht werden sollen, doch bleibt das Framework auf einer hohen Abstraktionsebene. Genau hier beginnt die eigentliche Herausforderung und der Teil, der in der Praxis über Erfolg und Misserfolg entscheidet.
Meine persönliche Einschätzung dazu
In unterschiedlichen Unternehmen habe ich immer wieder erlebt, dass theoretisch saubere Architekturansätze scheitern, weil sie nicht verständlich, menschlich und stufengerecht vermittelt wurden. Architektur wird nicht wirksam nur weil Modelle existieren oder ein Repository aufgebaut wurde. Sie wird wirksam, wenn Menschen verstehen, welchen Nutzen sie schafft und wie sie den Arbeitsalltag erleichtert. Wirkung entsteht aus Gesprächen, Beziehungen und kontinuierlicher Präsenz im Unternehmen.
Besonders wichtig erachte ich dabei das persönliche Element. Wer sich nicht auf echte Partnerschaften im Unternehmen einlässt, wer nicht die Sprache der jeweiligen Anspruchsgruppen spricht, verliert schnell an Relevanz. Enterprise Architektur ist ein Dialog und unterschiedliche Teams benötigen unterschiedliche Erklärungen und Sichten. Dies ist kein Zusatz sondern meiner Meinung nach eine Kernaufgabe der EA.
Ein weiterer Punkt den viele Organisationen unterschätzen, ist die Zugänglichkeit der Architektur selbst. Zwar empfiehlt TOGAF® ein Architektur Repository, doch in der Praxis hilft ein reines Ablagekonzept kaum weiter. Roadmaps, Zielbilder oder Leitlinien müssen sichtbar, verständlich und einfach auffindbar sein. Erst dann können sie genutzt werden und Entscheidungen unterstützen.
Mehr Reichweite für EA – konkrete Ansätze
In den üblichen Architektur Boards sitzen meist nur wenige ausgewählte Vertreter, was die Reichweite im Unternehmen stark begrenzt. Um Architektur wirklich sichtbar zu machen, braucht es daher zusätzliche Kommunikationskanäle und Formate über diese klassischen Gremien hinaus.
- Aufbau und Pflege einer Architecture Community
Regelmässige Austauschformate, wie wir sie etabliert haben, schaffen Nähe und machen Architektur sichtbarer. In dieser Community werden neue Zielbilder vorgestellt, Roadmaps erklärt und Erfahrungen geteilt. Sie schafft Verständnis und fördert Beziehungen zwischen den Architekten und weiteren Interessierten.
- Zentrale Wissensquellen wie Wiki und e-Learnings
Niederschwelliger Zugang zu den Informationen ist essenziell. Ein gut strukturiertes Architektur-Wiki und kurze E-Learning-Module ermöglichen es allen Mitarbeitenden, sich selbstständig zu informieren. Eine sichtbar platzierte „Single Source of Truth“ erhöht die Verfügbarkeit und reduziert Rückfragen.
- Regelmässige Kommunikation in internen News- und Informationskanälen
Kurze, themenspezifische Updates wie beispielsweise zu Modernisierungsvorhaben, Architekturentscheidungen oder Prinzipien, halten die EA präsent. Jeder Beitrag sollte zudem auf die zentralen Artefakte verweisen, damit die Organisation Zugang zu den relevanten Informationen hat und weiss, wo diese zu finden sind.
Fazit
Architektur wird nicht durch Frameworks wirksam, sondern durch kontinuierliche Kommunikation, Vermarktung und Zugänglichkeit. Wer Enterprise Architektur aktiv erklärt, sichtbar macht und bewusst kommuniziert, entfaltet die volle Wirkung.
Dieser Blog-Beitrag wurde mit Unterstützung von KI erstellt
