Erfolg messen in agilen Transformationen: Mit klaren Metriken zum Ziel

Agile Transformationen stehen bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda, um flexibler auf Veränderungen von Markt und Kunden reagieren zu können. Doch wie können Organisationen sicherstellen, dass ihre Transformation erfolgreich ist? Der Schlüssel liegt in einer systematischen Messung und Bewertung des Fortschritts. Dieser Blogbeitrag beleuchtet, wie Unternehmen den Erfolg ihrer agilen Initiativen messen und was sie daraus lernen können.

Die Einführung agiler Arbeitsweisen erfordert oft erhebliche Investitionen – sei es in Form von Schulungen, neuen Tools oder der Anpassung von Führungsstrukturen. Ohne geeignete Erfolgsmessung riskieren Organisationen, den Überblick über ihre Fortschritte zu verlieren und wichtige Optimierungspotenziale zu übersehen.

Die Messung des Erfolgs dient nicht nur der Rechtfertigung dieser Investitionen, sondern bietet auch eine Grundlage für kontinuierliche Verbesserung. Sie ermöglicht es Teams, Erkenntnisse zu gewinnen, Hindernisse zu identifizieren und ihre Prozesse gezielt anzupassen.

Welche Metriken eignen sich zur Erfolgsmessung?

Die Auswahl geeigneter Metriken ist entscheidend, um ein umfassendes Bild über die Wirkung einer agilen Transformation zu erhalten. Das agile Framework SAFe unterscheidet drei verschiedene Dimensionen von Metriken:

  1. Ergebnisse: Erfüllen unsere Lösungen die Bedürfnisse unserer Kunden und des Unternehmens?
  2. Flow: Wie effizient liefern wir Wert für den Kunden aus?
  3. Kompetenz: Beherrschen wir die notwendigen Praktiken, welche es uns ermöglichen agil auf Markt- und Kundenveränderungen zu reagieren?

Konkrete Bespiele von Metriken:

  • Liefergeschwindigkeit (Time-to-Market): Wie schnell können neue Features oder Produkte auf den Markt gebracht werden?
  • Durchsatz: Wie viele Aufgaben werden in einem bestimmten Zeitraum abgeschlossen?
  • Net Promoter Score (NPS): Würden Kunden das Produkt oder die Dienstleistung weiterempfehlen?
  • Predictability: Wie konsequent halten Teams ihre zugesagten Ziele ein?
  • Pulsmesser-Befragung: Wie motiviert sind die Mitarbeitenden im Trendvergleich?

Best Practices für die Erfolgsmessung

Die Einführung geeigneter Metriken allein reicht nicht aus. Entscheidend ist, wie diese in der Organisation genutzt werden.

Hier sind einige Best Practices:

  • Metriken gezielt auswählen: Nicht jede Metrik ist für jede Organisation relevant. Wählen Sie Kennzahlen aus, die Ihre spezifischen Ziele unterstützen.
  • Kombination qualitativer und quantitativer Daten: Ergänzen Sie Zahlen mit Feedback aus Umfragen oder Retrospektiven, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten.
  • Transparenz schaffen: Teilen Sie Metriken offen mit Teams, um Vertrauen zu schaffen und eine gemeinsame Basis für Verbesserungen zu schaffen.
  • Iteratives Vorgehen: Passen Sie die Metriken im Laufe der Transformation an neue Gegebenheiten an

Warum Teamvergleiche mit Metriken schaden können

Metriken können wertvolle Werkzeuge sein, um den Fortschritt in agilen Teams zu messen. Doch wenn sie dazu genutzt werden, Teams miteinander zu vergleichen, führt das oft zu unerwünschten Konsequenzen. Statt echte Verbesserungen voranzutreiben, passen Teams ihre Arbeitsweise an, um besser abzuschneiden.

Beispielsweise beginnen Teams ihre Aufgaben künstlich in kleinere Teile zu zerlegen, um einen höheren Durchsatz auszuweisen. Das mag auf dem Dashboard der Geschäftsleitung gut aussehen, bringt aber keinen zusätzlichen Nutzen für den Kunden. Solche Vergleiche setzen somit falsche Anreize und fördern Misstrauen innerhalb der Unternehmung.

Die Lösung ist klar: Metriken sollten in erster Linie zur Selbstreflexion innerhalb der Teams genutzt werden. Dieser Ansatz fördert eine Kultur der ständigen Optimierung und Zusammenarbeit – die Grundpfeiler jeder erfolgreichen agilen Transformation.

Erfolg sichtbar machen

Agile Transformationen sind ein langfristiger Prozess, der kontinuierliches Lernen erfordert. Mit klar definierten Metriken und einer transparenten Erfolgsmessung können Organisationen nicht nur ihren Fortschritt verfolgen, sondern auch sicherstellen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Dabei darf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden als entscheidender Erfolgsfaktor nicht vergessen werden. Pulsmesser-Befragungen helfen dabei Feedback einzuholen, Trends zu erkennen und gezielt auf die Bedürfnisse der Teams einzugehen. Der Schlüssel liegt darin, Metriken nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern als Werkzeug, um Teams zu stärken und den Kunden echten Mehrwert zu bieten.

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Fabian Eicher

Fabian Eicher arbeitet bei der Centris AG im Bereich Business Development und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

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