Die Hürde „Datenqualität“ und was helfen kann

In Zeiten der Digitalisierung werden immer mehr Daten generiert, gesammelt und ausgewertet. Das Thema Datenqualität nimmt dabei eine wichtige Rolle ein, stellt für viele Unternehmen allerdings auch eine grosse Herausforderung dar. Anhand von 5 Tipps, werde ich euch zeigen, wie wir diese Herausforderung bei uns angepackt haben.

 

Aktuelle Trends der Digitalisierung werden immer von Buzz-Words wie „data-driven company“, „data-driven decisions“ und „data-driven culture“ begleitet. Die Geschäftsleitungen der Unternehmen wollen immer mehr Geschäftsentscheidungen auf Basis von Daten treffen. Idealerweise gibt es dafür ein gutes Business Intelligence mit zeitnahen Berichten und Dashboards – aus Daten werden Informationen. Je besser die Daten, desto besser die Informationen und damit auch die Entscheidungen des Managements. Jedoch fühlen sich viele Mitarbeiter für Datenqualität nicht zuständig bzw. das Bewusstsein für dessen Wichtigkeit fehlt. Meistens bewegen sich Mitarbeiter*innen nur im eigenen Prozess – im eigenen Arbeitssilo – und wissen oft nicht, was mit den generierten Daten danach noch passiert.

Hierfür können euch und eurer Firma eventuell die folgenden Tipps für Datenqualität helfen:

Tipp 1 – Rückendeckung: Bringt die Geschäftsleitung auf eure Seite. Zeigt ihnen, dass nur gute Informationen zu guten Entscheidungen führen, die das Unternehmen voranbringen und profitabler machen. Überzeugt sie von euren Ideen, von euren Konzepten und holt euch eine Unterstützungszusage.

Tipp 2 – Zuständigkeiten: Einigt euch auf Verantwortlichkeiten innerhalb des leitenden Managements hinsichtlich Datengenerierung, -pflege und -qualität. Hierbei hilft es die Verantwortung je Zuständigkeitsbereich aufzuteilen, d.h. dort wo die Daten generiert werden, findet auch die Pflege und Datenqualitätssicherung statt. Dokumentiert es und lasst es euch bestätigen.

Tipp 3 – Die-drei-Säulen: Für mich besteht ein sinnvoller Massnahmenkatalog aus drei Säulen: „Korrektur der bisherigen Daten“, „systemseitige Vorsorge“ und „Bewusstsein schaffen“. Die bereits im System vorhanden Daten müssen auf Qualität geprüft und korrigiert werden. Zusätzlich sollte – wenn möglich – dafür gesorgt werden, dass in den Quellsysteme solche Fehler nicht mehr entstehen können. Zum Schluss: Datenqualität beginnt im Kopf der Mitarbeiter*innen – schafft das Bewusstsein dafür.

Tipp 4 – kollektive Intelligenz: Da das Management wenig Zeit für solch operative Aufgaben haben wird, empfiehlt es sich, dass verantwortliche Mitarbeiter*innen bestimmt werden – idealerweise aus dem jeweiligen Fachbereich. Bringt diese Leute zusammen! Trefft und tauscht euch regelmässig aus, welche Probleme jeder Bereich, jedes Team mit Datenqualität hat. Ihr werdet viele Parallelen entdecken, glaubt mir. Dann heisst es: gemeinsam Ursachen ermitteln und Massnahmenkatalog erstellen. Nicht alles kann sofort bearbeitet werden. Egal, schreibt es auf und schaut es euch später an.

Tipp 5 – Transparenz: „Alles was nicht dokumentiert ist, wurde nicht besprochen.“ Haltet die besprochenen Themen und deren Massnahmen fest. Teilt Verantwortlichkeiten ein und dokumentiert dies. Besprecht regelmässig den vereinbarten Massnahmenkatalog, hakt ab, was erledigt wurde, und berichtet an das Management über eure Fortschritte.

Erfolge werden nicht unbedingt sofort sichtbar. Viele werden es euch nicht einfach machen, sich dagegen wehren. Lasst euch nicht entmutigen und geht in den Austausch! Der gemeinsame Gedanke einer „data-driven culture“ braucht eine Weile, um in den Köpfen zu reifen.

Viel Erfolg!

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Robert Kirsch

Ich arbeite als product owner BI bei der Mercedes-Benz Financial Services Schweiz AG und bin dort zusätzlich für den Themenblock Data Management inklusive Datenqualität verantwortlich. Aktuell besuche ich den CAS Business Intelligence & Analytics der Hochschule Luzern. Das Thema Datenqualität begleitet mich tagtäglich im Data Warehouse als auch beim Erstellen von Berichten. Deswegen habe ich die oben genannten Punkte verfolgt, um eine Koordination des Themas bei uns einzuführen.

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