Everything-as-a-Service: Der Umbruch bei IT-Dienstleistern

Viele Unternehmen verabschieden sich zunehmend von klassischen Investitionsmodellen für IT-Lösungen. Anstelle von teurer Infrastruktur werden die IT-Services im Abo bezogen: Flexibel, skalierbar und effizient. Dabei übernehmen Managed Service Provider eine Schlüsselrolle, während viele traditionelle IT-Anbieter mit diesem Umbruch kämpfen.

Wir kennen es alle: Musik-, Filme- oder Speicher-as-a-Service. Als Privatpersonen beziehen die meisten von uns bereits Dienste für einen kleinen wiederkehrenden Betrag. Dieses Modell etabliert sich nach und nach immer mehr in der IT. Das herkömmliche Break and Fix Modell, also wenn IT-Komponenten und -Dienste erst bei Problemen gewartet werden, wird abgelöst. Mit der rasant steigenden Abhängigkeit der digitalen Infrastruktur verliert das Break and fix Modell immer mehr Zukunftsfähigkeit.

Von Produkten zu Services

Unternehmen wollen heute nicht mehr Produkte und Infrastruktur kaufen, sondern Ergebnisse. Es werden skalierbare Lösungen erwartet, die passend zugeschnitten sind auf die eigenen Unternehmensanforderungen. Anstelle von einzelnen Projektspitzen oder Systemausfällen, die hohe Kosten verursachen, werden planbare IT-Ausgaben erwartet. Dieser Perspektivenwechsel ist der Kern von Everything-as-a-Service (XaaS). Statt Technologie zu besitzen, wird sie aus der Cloud konsumiert.

Im XaaS Modell ändert sich auch die betriebswirtschaftliche Ausgangslage. IT-Ausgaben verschieben sich von Investitionsausgaben hin zu Betriebskosten. Das heisst beispielsweise, dass nicht mehr alle fünf Jahre neue Server für mehrere zehntausend Franken gekauft werden, sondern dass man diese für wenige hundert Franken auf monatlicher Basis mietet. So hat man weniger Kapitalbindung, niedrigere Einstiegshürden und klar kalkulierbare Kosten. Neue Anforderungen und Services lassen sich rasch einbinden, skalieren oder auch wieder abschalten.

Warum managed Services heute unverzichtbar sind

Managed Service Provider bilden die Grundlage moderner IT-Betriebsmodelle. Sie übernehmen Aufgaben wie Überwachung, Cybersicherheit oder Datensicherung in kontinuierliche Services. Durch die zentrale Verwaltung und standardisierter Prozesse wird ein zuverlässiger, skalierbarer und planbarer Betrieb realisiert. Für viele KMUs zeigt sich der Mehrwert deutlich:

  • Planbare Kosten statt unberechenbaren Peaks
  • Höhere Stabilität dank proaktivem Betrieb
  • Mehr Sicherheit durch kontinuierliche Updates
  • Skalierbarkeit bei neuen Mitarbeitenden, Geräten oder Standorten
  • IT wird kontinuierlich geliefert, statt einmalig implementiert

Warum sich traditionelle IT-Anbieter schwertun

In meiner Tätigkeit bei einem Cyber Security Distributor zeigt sich regelmässig: Der Wandel vom Break and Fix Geschäftsmodells zum as-a-Service Modell fällt vielen traditionellen IT-Dienstleistenden schwer.

Wer jahrelang reaktiv und auf Zuruf gearbeitet hat, muss nun umdenken. Es muss standardisiert und klare Servicepakete gebaut werden, was neues Knowhow erfordert. Neue Skills wie Service Design, Automatisierung oder Design Thinking entstehen nicht über Nacht. Auch auf wirtschaftlicher Basis muss die Strategie angepasst werden, da grosse Projektspitzen niedrigeren, dafür wiederkehrenden Einnahmen weichen.

Das «as-a-Service» Modell ist nicht neu

Schon länger haben grosse IT-Dienstleister ihr Angebot in managed Services umgewandelt. Auch im KMU-Segment sind die early Adapters durch und praktizieren managed Services vorbildlich. Das Modell ist etabliert. Neu ist jedoch, wie konsequent das Modell den IT-Betrieb erfasst. Heutige Cloud-Architekturen und künstliche Intelligenz ermöglichen neue Dimensionen von XaaS. Disruptive Technologien kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt – lohnen sich riesige Investitionen für das, was heute aktuell ist, oder bezieht man lieber das stets Aktuelle im Abo?

Fazit

Everything-as-a-Service zeigt, dass IT nicht mehr gebaut, sondern bezogen wird. Dieser Paradigmenwechsel ist kein Trend, sondern die neue Normalität. Unternehmen verlangen heute agile, skalierbare und wirtschaftlich planbare Lösungen, die kontinuierlich Mehrwert schaffen. Für IT-Dienstleister bedeutet das, den Schritt vom reaktiven Lösungsanbieter zum proaktiven Servicepartner zu gehen. Wer diesen Wandel schafft, kreiert nachhaltige Kundenbindung und ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.

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Dieser BlogBeitrag wurde mit Unterstützung von KI erstellt.

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Robin Dare

Robin Dare bloggt aus dem CAS Digital Business Innovation und ist Business Development Manager bei einem Schweizer Distributor. Er arbeitet eng mit IT-Dienstleistern zusammen und beobachtet aus erster Hand, wie sich der IT-Betrieb zur as-a-Service-Ökonomie wandelt.

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