In einem Notfall können Sekunden entscheidend sein. Daher optimiert die OYM AG ihr Notfallkonzept und setzt dabei auf digitale Unterstützung.
Im OYM (On Your Marks) in Cham trainieren über 120 Athleten, begleitet von professionellen Athletiktrainerinnen und Athletiktrainern. Auf über sieben Stockwerken verteilt, verfügt das OYM über eine hochmoderne Infrastruktur mit interdisziplinärer Forschung, um optimale Trainings-, Präventions- und Ernährungsbedingungen zu schaffen. Dabei hat die Sicherheit von Mitarbeitern und Athleten höchste Priorität. Zur Gewährleistung der Sicherheit wurden im gesamten Gebäude mehrere hundert Bluetooth Sender (BLE Beacons) positioniert. Diese Sender erkennen im Notfall automatisch den Standort des Ereignisses.
Wie funktioniert’s?
Die Bluetooth Low Energy Beacons (BLE Beacons) senden in einem Intervall von 100ms ein BLE-Signal. Mittels installierter APP auf einem mobilen Gerät können diese Signale empfangen werden. Durch Messen der Signalstärke von mehreren Beacons bestimmt das mobile Geräte mittels Triangulation die Distanz zu den jeweiligen Beacons. Positioniert man die Beacons auf einer Karte oder einem Gebäudeplan, kann der genaue Standort des mobilen Geräts berechnet werden.
Diese Technologie wird in verschiedenen Branchen eingesetzt. Im Marketing werden Daten zur Analyse der Kundenbewegungen genutzt, im Eventbereich zur Indoor-Navigation. Einige Firmen verwenden die Beacons auch für standortbasierte Werbung.
Einsatz im OYM
Damit die digitale Standortbestimmung bei der OYM AG eingesetzt werden konnte, wurden im ganzen Gebäude BLE Beacons installiert. Da OYM bereits für die WiFi Abdeckung Beacon fähige WiFi Accesspoints verwendete, konnte die Anzahl zusätzlicher BLE Beacons stark reduziert werden. An Standorten mit wenigen Accesspoint mussten weitere BLE Beacons montiert werden. Diese Sensoren wurden an die Decke geklebt, sind batteriebetrieben und haben eine Laufzeit von mehreren Jahren.
Nach der Installation und Kalibrierung der BLE Beacons im Gebäude, wurden die Räumlichkeiten in sogenannte Zonen aufgeteilt. Diese Zonen wurden bewusst nach bekannten Standorten gewählt, zum Beispiel „Eisfeld, Athletikpark, Tiefgarage, usw.“. Innerhalb dieser Zonen wurden einzelne Räume oder Standorte erfasst. Diese Angaben dienen dazu, den Standort eins Notfallalarm auf Textbasis zu beschreiben, ohne dass eine Gebäudeplan interpretiert werden muss.
In einer groß angelegten Schulung wurden Mitarbeiter und Athleten über das neue Alarmierungssystem informiert und gebeten, die App auf ihren Smartphones einzurichten. Jeder mit dieser App kann durch Drücken des Buttons ein Hilferuf versenden. Dabei wird der Standort des Hilferufs lokalisiert und dem vordefinierten Helferteam angezeigt. Die Helfer können sich zur Unglücksstelle begehen. Zusätzliche wird zwischen dem Helferteam und des zum Beispiel verletzten Athleten, eine Sprachverbindung hergestellt.
Fazit
In einem großen Gebäude kann es in einer Notfallsituation schwierig sein, den eigenen Standort einem Helfer zu erklären, besonders wenn man sich dort nicht täglich aufhält oder zum ersten Mal befindet. Mit Hilfe der SafeNOW-App, den bestehenden Accesspoints und zusätzlichen batteriebetriebenen Beacons kann Hilfe schnell und direkt an den korrekten Ort gerufen werden. Diese Erweiterung im Notfallkonzept unterstützt nicht nur die Hilfebedürftigen bei der Alarmierung, sondern vereinfacht auch den Bereitschaftsdienst der Helfer erheblich. Bisher wurden Telefonnummern verwendet, die in Notfällen angerufen wurden. Änderungen bei Ferienanwesenheiten, Nummern- oder Mitarbeiterwechsel bedeuteten großen administrativen Aufwand. Mit der neuen App melden sich die Helfer selbstständig am System an und ab, wodurch die Alarmierung und Kontaktaufnahme mit einem Helfer erheblich vereinfacht wird. Denn in einem Notfall können Sekunden entscheidend sein.