Die Digitalisierung ist in vollem Gange und verändert die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Auch Unternehmen sind von diesem Wandel betroffen und müssen sich neu aufstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch warum ist dieser Wandel so herausfordernd, warum scheitern so viele Projekte, ja gar ganze Firmen an diesem Thema? Drei Gründe, warum die Digitalisierung zu scheitern droht, scheitert oder mit Unbehagen aufgenommen wird.
Kultureller Wandel
Die Digitalisierung erfordert einen beinahe radikalen kulturellen Wandel im Unternehmen. Die Mitarbeiter müssen neue Fähigkeiten erlangen und sich an neue Arbeitsabläufe und Arbeitsweisen, wie Kollaboration usw. anpassen. Solche Veränderungen führen per se schon zu Widerstand. Ich persönlich finde es falsch, den Blick beim kulturellen Wandel nur auf die Mitarbeiter zu legen. Hier sind in erster Linie die Führungskräfte gefordert. Sätze wie «das haben wir immer so gemacht», gehören für mich zu den Totengräbern der Digitalisierung. Eine Führungskraft muss offen sein, wissbegierig und mit Elan und Freude an das Thema Digitaler Wandel herangehen. Diese Freude, dieser Elan muss er ins Team tragen, um sein Team zu befähigen und das Vertrauen zu schenken, damit die Mitarbeiter selbst anfangen den Digitalen Wandel zu vollziehen. Den Wandel von oben herab zu befehlen funktioniert wohl in den seltensten Fällen. Es sollte den Mitarbeitern auch erlaubt sein über den Tellerrand oder ihren “Gartenzaun” zu blicken und in interdisziplinären Teams zu arbeiten. Ein solches Team sollte nicht hierarchisch geführt werden.
Technologische Herausforderung
Die Einführung von neuen Technologien kann herausfordernd und teuer sein. Dazu braucht es viel Know-how, Infrastruktur oder Cloud-Skills, um die Technologien effektiv und erfolgreich einzusetzen. Mit dem Fachkräftemangel der aktuell an vielen Orten besteht, sind die Teams meistens mit dem “Daily Business” beschäftigt und können sich gar nicht mit den neuen Technologien auseinandersetzen.
Die Unternehmen müssen sich auf die rasante Geschwindigkeit einstellen, mit der sich digitale Technologien verändern oder neue Technologien auf den Markt kommen. Hier sehe ich oft die Schwierigkeit. Es gibt veraltete Systeme und Software, die mit diesem Tempo nicht mithalten können, aber teilweise essential sind für das Unternehmen.
Datensicherheit
Ein Thema, das beim digitalen Wandel oft vernachlässigt wird. Durch das neue Datenschutzgesetz und die aktuelle Cybersicherheitslage ist Datenschutz jedoch ein Thema, dem jedes Unternehmen unbedingt Beachtung schenken muss. Für mich ist es ein spannendes, aber auch anstrengendes Thema. Datenschutz ist oft trocken und nervig für viele Menschen, aber niemand möchte, dass ihre persönlichen Daten irgendwo im Internet auftauchen. Daher ist es unbedingt notwendig, dass jeder Datenschutz ernst nimmt. Eine Datenschutzverletzung kann für das Unternehmen auch rechtliche und finanzielle Konsequenzen haben. Mit dem Thema Cyber-Sicherheit musste ich mich bei einem meiner Arbeitgeber schmerzlich auseinandersetzen. Zwei Wochen bevor ich die Stelle angetreten habe, wurde die Firma Opfer eines Cyberangriffs. Wir konnten alles von den Backups wiederherstellen, hatten keinen Datenverlust und die regelmässigen Darknet-Scans haben keine Daten der Firma gefunden. Jedoch hat dieser Angriff zu einem Arbeitsausfall in bestimmten Abteilungen geführt. Je nach Unternehmen kann dies fatal sein und zu einem finanziellen Schaden führen. Umso wichtiger ist es, Datenschutz und Datensicherheit von Anfang an in Digitalisierungsprojekte einzubeziehen.
Persönliches Fazit
Obwohl der Digitale Wandel einige Herausforderungen, Stolpersteine und vermutlich auch Rückschläge mit sich bringen wird, freue ich mich auf all das. Ich persönlich mag Veränderung, ich mag neue Technologien und ich kann mit Rückschlägen und unangenehmen Themen umgehen. Diese Eigenschaften möchte ich nun in meiner Abteilung und in der Unternehmung einbringen, damit dieser Wandel reibungslos funktioniert.
