Cloud Computing für Gamer

Cloud Gaming gibt es schon seit den späten 2000er Jahren. Es ist aber unter der «PC Master Race» weder beliebt noch bekannt. Durch anfängliche Performance Probleme geriet es auf die Abschussliste. Dank des Aufkommens von Cloud Computing in den letzten Jahren, erlebt Cloud Gaming ein Comeback und holt schneller denn je auf . In diesem Blog möchte ich Shadow PC vorstellen, der vielleicht schon bald die selbstgebaute Gaming Rig ersetzt oder doch nicht?

Was ist Cloud-Gaming?

3 Varianten des Cloud Gamings (Bildquelle: Nadja Rupp)

Herkömmliches PC Gaming

Das Kaufen, Installieren und Verwalten der Spiele und deren benötigten Dateien muss durch den Gamer gemacht werden. Die Daten sind nur lokal auf dem privaten Endgerät verfügbar. Alle Probleme und deren Lösung obliegen der eigenen Verantwortung. Das heisst Interaktion mit dem Betriebssystem, der Hardware etc. Dies ermöglicht uns aber auch die volle Kontrolle über das Videospiel.

Game Streaming

Als Game Streaming versteht man die Übertragung von Videospielinhalten von einem Remote Server auf das Endgerät. Somit wird kein «High End PC» mehr benötigt, um Videospiele zu spielen. Man muss sich nicht mehr um technische Probleme kümmern, sondern nur noch die Netzwerkkonnektivität und das Game bereitstellen.

Cloud Computing Service

Mit dieser Lösung werden neben Gamern auch Designer, welche auch auf Hochleistungshardware angewiesen sind, und sogar Unternehmen angesprochen. Der Unterschied zum Game Streaming ist, dass nicht nur das Game über eine Cloud Plattform gestreamt wird, sondern der komplette PC. Somit wird eine Umgebung bereitgestellt, die mit einem eigenen OS in der Cloud betrieben wird und via Streaming an das Endgerät übertragen wird.

 

Selbsttest mit Shadow PC

Ich tendiere zu grafikintensiven Single Player Games wie zum Beispiel Red Dead Redemption 2 (Kurz RDR2). Dieses Spiel hat mit meinem Setup auf maximaler Grafikeinstellung knapp 20-30 FPS. Für mich persönlich ist Game Streaming keine Variante, da mein Hobby Games modifizieren ist.

Trotzdem wurde ich neugierig und habe Cloud Computing Service persönlich ausprobiert.

In diesem Selbsttest möchte ich vor allem die Performance und Grafikqualität testen.

Shadow PC hat moderate Mindestanforderungen an das Endgerät. Man kann sowohl mit einem Windows wie auch anderen OS (wie Linux) die Software nutzen. Weiter werden Smartphones und Tablets, Smart TVs, Multimediaboxen und sogar VR – Occulus Quest unterstützt.

Um sich ein Bild machen zu können, folgt ein Vergleich zwischen meinem PC und der von mir ausprobierten Power Variante von Shadow PC:

Mein PC

  • CPU: Intel Core™i7-6700 CPU @ 3.40GHz
  • GPU: NVIDIA GeForce GTX 1070
  • 16 GB RAM
  • 1TB SSD-Speicher

Shadow PC

  • CPU: AMD EPYC™ 7543P CPU mit 4 Kernen und 8 Threads pro Benutzer
  • GPU: NVIDIA® RTX™ A4500 (oder gleichwertig)
  • 16 GB RAM
  • 256 GB Speicher
Testergebnis der Netzwerkverbindung zur Shadow PC Cloud (Bildquelle: Nadja Rupp)

Performance

Das Herunterladen der Game Dateien war schnell erledigt. Surfen im Web hingegen war ganz leicht verzögert. Ich konnte hinsichtlich Performance nur einen minimalen Unterschied zu meinem Endgerät feststellen. RDR2 konnte ich mit höchster Grafikeinstellungen bei konstanten 50-60 FPS spielen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei 4k das Bild verzögert übertragen wird, obwohl beim Game 59-60 FPS angegeben werden.

Qualität

Es ist deutlich erkennbar, dass die Umrisse verschwommen sind. Ich hatte auch mit «Screen Tearing» zu kämpfen. Obwohl ich das Spiel auf höchster Grafikeinstellung spielte, konnte ich keine Verbesserung zu meinem On-Prem System erkennen.

Kosten

Shadow PC mit Power Upgrade kostet 54.98 CHF im Monat. Das sind auf 7 Jahre 4’618.32 CHF. Für mein heute 7-jähriges Setup habe ich knapp über 2500.- CHF bezahlt und das inklusive 4k Bildschirm. Bis heute kann ich damit Videospiele ohne grosse Leistungseinbusse spielen.

 

Fazit

Die optische Auflösung des Cloud PCs war ausreichend. Die Gesamtperformance ist deutlich über meinen Erwartungen. Es gab keine nennenswerten Verzögerungen und das Onboarding des Cloud PCs vom Kauf des Abos bis hin zum effektiven Gamen, ist sehr schnell und unkompliziert gelöst.

Allerdings bin ich finanziell nicht überzeugt, weshalb ich das Angebot nicht weiter nutzen werde.

Aus meiner Sicht hat sich der technologische Fortschritt, hinsichtlich Cloud Computing, faszinierend weiterentwickelt. Wenn man bedenkt, dass man innerhalb von wenigen Stunden einen leistungsfähigen PC nutzen kann, bin ich gespannt was die Zukunft bringt.

 

Weiterführende Links zum Thema

Required Specifications to Use Shadow | Shadow.tech

Shadow Cloud Gaming Review – Updated 2023 (cloudwards.net)

GeForce NOW | The Next Generation in Cloud Gaming | NVIDIA

Google Stadia: Nun sind die Gründe für das Scheitern bekannt (pcgameshardware.de)

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Nadja Rupp

Nadja Rupp bloggt aus dem Unterricht des CAS Cloud and Platform Manager. Sie ist seit Jahren leidenschaftliche Gamerin und Allrounder Informationstechnologie Interessierte.

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