Ist Developer Experience relevant fürs Unternehmen?

Developer Experience (DX) hat in den letzten Jahren allgemein an Bedeutung gewonnen. Ist es nur ein Hype der getrost ignoriert werden kann? Tatsächlich sprechen gewichtige Faktoren dafür, dass sich gezielte Verbesserungen lohnen oder gar überlebenswichtig sein könnten. Doch eine flächendeckende Verbesserung zu erwirken, ist nicht trivial und ein Erfolg setzt eine firmenweite Unterstützung und Zusammenarbeit voraus.

 

Was ist mit Developer Experience (DX) gemeint?

Bei DX steht das Erlebnis im Ausüben von Softwareentwicklungsarbeiten im Fokus. Entwickler/-innen sollen Freude an ihrer Arbeit empfinden und dadurch motiviert, produktiv und effizient arbeiten können.

Kann eine Firma DX komplett ignorieren?

Das Thema hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Ungeachtet davon, lohnt es sich durchaus, die Auswirkungen einer schlechten DX genauer zu betrachten:

Fluktuation

  • Unzufriedenheit der Softwareentwickelnden Mitarbeiter und dadurch hohe Fluktuation und Wissensverlust

Produktionsverluste

  • Hoher Zeitverlust durch technischen Probleme, ungeeigneten Werkzeugen/Technologien, lange Bestellvorgänge und ineffiziente Workflows
  • Projektverzögerungen und Kostenexplosionen

Reputationsverlust

  • Schlechter Ruf in der Entwickler/-innen-Gemeinschaft, was die Rekrutierung von qualifizierten Entwickler/-innen nahezu verunmöglichen kann

Wettbewerbsnachteil

  • Langsamer in der Entwicklung und Bereitstellung neuer Produkte / Funktionalitäten
  • Höhere Kosten durch Ineffizienzen
  • Ungenügende Qualität

Schon allein aufgrund der genannten Punkte, wird schnell klar, dass DX ein wichtiger Aspekt ist, der nicht ohne einschneidende wirtschaftliche Konsequenzen ignoriert werden kann.

Welche Massnahmen könnten zu einer DX-Verbesserung beitragen?

Nachfolgend einen Einblick in die Fülle an möglichen Massnahmen:

  • Werkezeuge und Technologien
    • Bedürfnisgerechte automatisierte Bereitstellung von Werkzeugen und Technologien, die ein effizientes und produktives Arbeiten ermöglichen
  • Dokumentation und Hilfestellungen
    • Bereitstellung von gut gepflegten und auffindbaren Informationen
  • Zusammenarbeit
    • Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Teams/Abteilungen fördern, damit Probleme schneller erkannt und gelöst werden können
  • Feedback-Schleife
    • Ermöglichung von schnellen Feedbacks durch die Benutzer und dem Unternehmen, um rasche Adaption an die Bedürfnisse umsetzen zu können
  • Work-Life-Balance
    • Grundlagen schaffen, damit die Arbeit erfolgreich und zufrieden erledigt werden kann
  • Kultur
    • Ein positive und unterstützende Arbeitskultur entwickeln und leben
Beispiel einer positiven und offenen Arbeitskultur. (Bildquelle: https://unsplash.com)

Wie sollen DX Verbesserungen überhaupt umgesetzt werden?

Die Fülle an Themen und möglichen Massnahmen kann schnell überwältigend wirken. Deswegen lohnt sich ein iteratives Vorgehen, wobei folgenden Punkte berücksichtigt werden sollten:

  1. Bedürfnisse und Herausforderungen der Entwickler/-innen identifizieren
  2. Gesammeltes priorisieren
  3. Verbesserungsmassnahmen ableiten
  4. Massnahmen umsetzen
  5. Feedback einholen

Mittels einer regelmässig durchgeführten Umfrage kann zudem der Erfolg der umgesetzten Massnahmen gemessen werden. Für die visuelle Einordnung und Trenderkennung eignen sich Fragestellungen nach dem Net Promoter Score Prinzip.

Relevant für Firmen? Definitiv. Aber was braucht es zum Erfolg?

Nicht selten können zur Verbesserung der DX eine Vielzahl an Teams, Abteilungen, Rollen und Hierarchiestufen betroffen sein. Entsprechend ist entscheidend, dass solche Bestrebungen von der firmenweiten IT-Strategie gestützt werden.

Zudem braucht es unter anderem Rollen, wie beispielsweise den Digital Architect. Dadurch können abteilungsübergreifende Themen adäquat adressiert werden. Zudem sind sich Digitale Architekten-/innen interdisziplinäre Zusammenarbeit gewohnt. Durch einen holistischen Ansatz, der das Gesamtunternehmen berücksichtigt, können sie firmenweite Verbesserungen Schritt für Schritt zum Erfolg bringen.

Weiterführende Links

Beitrag teilen

Peter Mäder

Peter Mäder füllt, als Teil eines Platform Teams, die Product Owner Rolle aus. Zusammen mit seinem Team, hat er es sich zur Mission gemacht, die firmeninternen Software Developer (DevOps/Platform/System/Test Engineers) mit zentralen Plattformen, Werkzeugen und Hilfestellungen optimal zu unterstützen. Die Developer Experience Thematik hat er firmenintern bereits angestossen und erste Umfragen lanciert. Er ist überzeugt, dass eine kontinuierliche Verbesserung der DX einen grossen Mehrwert für alle Beteiligten bietet und das Thema nicht ignoriert werden darf. Mit der Weiterbildung CAS Digital Architect baut er sich zurzeit zusätzliche nützliche Fähigkeiten auf, um noch besser auf die täglichen Herausforderungen eingehen zu können.

Alle Beiträge ansehen von Peter Mäder →

Schreibe einen Kommentar