Application Performance Management – Applikationen unter der Lupe

Unternehmen wachsen, die Digitalisierung im Geschäftsfeld nimmt zu und neue Geschäftsfelder werden erschlossen. Die IT-Landschaft wächst zwangsläufig mit. Die Komplexität steigt und es wird immer schwieriger Probleme zu lokalisieren und an der richtigen Stelle zu optimieren. Application Performance Management (APM) soll hier Abhilfe schaffen.

Viele, die im Geschäftsalltag in Kontakt mit IT-Systemen kommen, haben auch schon von der Überwachung von Applikationen, Servern und Netzwerk gehört. Für eine einfache IT-Landschaft reicht es meist aus, den Status der Komponenten zu überwachen. Die möglichen Fehlerquellen sind überschaubar und können von erfahrenen Administratoren schnell lokalisiert werden.

Ein mittleres oder grösseres Unternehmen wird aufgrund der Komplexität der Systemlandschaft damit nicht glücklich. Gerade IT-Landschaften von Banken und Versicherungen können ab einer gewissen Unternehmensgrösse sehr unübersichtlich werden. Fusionen oder Übernahmen erzwingen die Integration meist komplett unterschiedlicher IT-Architekturen und verursachen zusätzliche Komplexität.

Wie kann nun der Einsatz einer APM-Lösung dieses Problem entschärfen?

Wäre es nicht grossartig, wenn eine Geschäftstransaktion vom ersten Klick bis zur Datenbankoperation auf dem zentralen System beobachtet werden könnte? Optimierungen von Applikationen und Systemen könnten gezielter vorgenommen werden, wenn ohne viel Aufwand herauszufinden ist, wieviel Zeit ein Geschäftsvorgang auf den einzelnen Systemen benötigt. Wäre es für die Entwicklung nicht viel einfacher, wenn die Programmfunktionen mit der schlechtesten Performance problemlos identifiziert werden können?

Genau diese Möglichkeiten bietet eine APM-Lösung. Bei vollständiger Instrumentierung der verschiedenen Komponenten kann die Abfolge der Teilfunktionen von der Eingabe auf der Benutzeroberfläche über die Programmfunktionen des Applikationsservers bis in die Datenbank verfolgt werden. Es wird deutlich, welcher Mausklick auf dem Applikationsserver eine bestimmte Abfolge von Programmlogikfunktionen auslöst, welche Daten diese Funktionen verarbeiten und weitergeben und wie gut sie dabei arbeiten.

APM ist folglich viel mehr als einfache Überwachung. Es ermöglicht tiefere Einblicke in die Funktionsweise von Systemen und Applikationen ohne, dass die Entwicklung Programmcode analysieren muss. Im täglichen Betrieb kann mit zuverlässigeren Eskalationen und kürzeren Ausfallzeiten gerechnet werden. Ursachen für Ausfälle und Performance-Probleme werden schneller gefunden. Der eingesparte Aufwand kann in die Optimierung der Infrastruktur investiert werden. Es wird für das IT-Management deutlich einfacher das Richtige zu tun. Investitionen können zielgerichteter erfolgen. Versteckte Probleme werden aufgedeckt und können behoben werden.

Es geht aber noch weiter. Da bestimmte Datenbank und Programmfunktionen direkt Geschäftsvorgänge repräsentieren, können die Daten auch Einblick in die Geschäftsabläufe geben. Die Anzahl von Kontoeröffnungen bei Banken oder die Warenkorbsumme im Onlineshop können in Echtzeit rapportiert werden.

Das Unternehmen hat nun ein Vielfaches an Informationen, um die IT-Infrastruktur effizient weiterzuentwickeln. Problembereiche werden sichtbar. Kaum genutzte Funktionen werden enttarnt. Es liegt am IT-Management die gesammelten Informationen korrekt zu interpretieren, die Metriken aus den Businessprozessen und den Technischen Funktionen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Weiterführender Link zum Thema:

https://www.ip-insider.de/was-ist-application-performance-management-apm-a-1018255/

Beitrag teilen

Stefan Reichmuth

Stefan Reichmuth ist im Plattform-Management der Zuger Kantonalbank tätig und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

Alle Beiträge ansehen von Stefan Reichmuth →

Schreibe einen Kommentar