Work-Life-Blending – «Ein schöner Feierabend»?

Noch kurz die E-Mails checken, bevor der Flieger startet oder beim Mittagessen schnell ein Mail beantworten? Kennt ihr das? Dieser Blog informiert euch über den New Work Ansatz «Work-Life-Blending» und gibt ein paar Tipps, auf was ihr achten solltet, damit der Feierabend gelingt.

In Zeiten von New Work und der zunehmenden Digitalisierung stellt sich oft die Frage, wie Arbeit und Privatleben zusammenpassen. Einige trennen dies strikte und leben eher den Work-Life-Balance Ansatz und andere ziehen hier keine klare Grenze und leben nach dem Work-Life-Blending Prinzip. Wenn ihr also Arbeit und Freizeit mischt, habt ihr euch bewusst oder unbewusst bereits für Work-Life-Blending entschieden.

Welcher Typ bist du?

Ein paar Gedanken zu Work-Life-Blending und Work-Life-Balance

Doch was bedeutet Work-Life-Blending im Alltag?

Es dürfen beispielweise während der Arbeitszeit auch persönliche Telefonate geführt, eine Runde gejoggt oder sogar an einem anderen Ort der Welt gearbeitet werden. Bedingung ist, dass die Arbeitnehmer auch bereit sind, während der „Freizeit“ Arbeits-Mails zu beantworten und geschäftliche Telefonate zu führen.

 Wer will das?

Zum einen sind es die Arbeitnehmer; allen voran ist es die Generation Y. Bei ihnen steht nicht nur der Lohn und der Status im Vordergrund, sondern mehr die Vereinbarkeit mit ihren persönlichen Bedürfnissen z. B. nach Selbstbestimmung, Hobbys ausüben und Familienleben.

Zudem anderen scheinen für immer mehr Arbeitgeber die Vorteile des Arbeitsmodells zu überwiegen. Mitarbeiter sind allzeit erreichbar und man kann komplexe Aufgaben auf weniger Personal verteilen. Voraussetzung sind geeignete Arbeitsbedingungen für Remote Work und die Führung 4.0.

Was die Älteren und Jüngeren wirklich wollen (Quelle: (https://www.diepresse.com)

Die Digitalisierung als Beschleuniger

Ein weiterer Treiber ist die Digitalisierung, welche dem Work-Life-Blending – gewollt oder ungewollt – zusätzlich Antrieb gibt. Denn fast jeder hat heute eine Mobil-Device und ist überall und zu jeder Zeit erreichbar.

Positiv gesehen gewinnt man dadurch viel Freiheit, denn man kann am Morgen arbeiten, am Nachmittag im Meer schwimmen und am Abend nach getaner Arbeit einen Cocktail am Strand schlürfen. Das klingt doch super!

Gefahren von Work-Life-Blending für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Aber wie jeder Trend hat dieser Teil von New Work auch Risiken. Denn die Verschmelzung der Arbeitszeit mit der Privatzeit kommt einer Entgrenzung gleich. Im Extremfall ist es nicht mehr möglich, zwischen Arbeit und Freizeit zu differenzieren und die Abschalt-Phase kommt zu kurz. Die Folgen sind Einbruch der Leistung, der Kreativität und der Innovationskraft bis hin zum Burnout. Jetzt klingts nicht mehr so grossartig, oder?! Es gibt ein paar Möglichkeiten, diesen Risiken entgegenzuwirken. Grundvoraussetzung sind immer ein gutes Zeitmanagement und Achtsamkeit.

Ein paar Tipps:

  1. Arbeit protokollieren: Dies mag dem Grundgedanken des Konzepts widersprechen, doch es verhindert effizient, dass man sich überarbeitet.
  2. Offline sein: Alles aufgeschrieben und ungefähr acht Stunden gearbeitet? Gut, dann macht bewusst Feierabend.
  3. Die Vorteile nutzen: Arbeitnehmer, die stark reglementierte Arbeitsbedingungen gewohnt sind, scheuen sich oft davor, die durch Work-Life-Blending gewonnene Freiheiten zu leben.
  4. Überwindung ist gefragt: Erfüllung der Aufgaben, aber auch private Termine wahrnehmen. Und Work-Life-Blending zu einem Deal machen, der sich für beide Seiten auszahlt.

Wie geht es weiter?

Vielleicht wird die Generation Z dieses Konzept grösstenteils schon bald wieder beerdigen, denn ihre Lebenshaltung ist wieder mehr hin zu Struktur und Trennung zwischen privatem und beruflichem. Aber durch die zunehmende Digitalisierung wird ein Teil von Work-Life-Blending immer bestehen bleiben. Auch wenn dies nur darin besteht über soziale Medien ein Feierabend-Foto an einen Arbeitskollegen zusenden.

 

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Andre Giger

André Giger ist Leiter Solution & Design bei der Cablegroup AG und begleitet das Unternehmen auf deren Weg in die digitale Zukunft. Er bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation.

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