Von IT Projektleitenden zu IT Business- oder gar Software-Engineers. So oder ähnlich geht es derzeit nicht nur mir, sondern vielen Berufsleuten in der IT. Was noch vor wenigen Jahren undenkbar erschien, ist heute dank flexibleren und besser integrierten No-Code sowie Low-Code Plattformen Realität: Alle mutieren zu Programmierenden. Doch wo sind die Risiken dabei? Und wo die Chancen? Der Blogbeitrag soll eine Übersicht und Starthilfe geben, in einer Technologie mit Potenzial.
In den letzten Jahren sind No-Code und Low-Code Plattformen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Das Ziel: Anwendungen und Prozesse sollen einfach, effizient und schnell erstellt werden können. Diese Entwicklung verwundert nicht, da seit einigen Jahren immer mehr Kapazitäten in der Software-Entwicklung fehlen. Die steigende Anzahl Anforderungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, sind kaum mehr umzusetzen.
No-Code / Low-Code Plattformen – was ist das?
Während in der No-Code-Umgebung keine Programmier-Kenntnisse erforderlich sind, erfordert das Erstellen von Low-Code-Anwendungen fortgeschrittenere Kenntnisse. Vor allem dann, wenn eine Anwendung beispielsweise mit Umsystemen kommunizieren und Prozesse steuern soll. Beide Arten von Plattformen sind vergleichbar mit einem Baukasten: Sie verfügen über vorgefertigte Komponenten, die per Drag & Drop über eine Grafikoberfläche zu individuellen Anwendungen zusammengesetzt werden können.
Ein Nachteil der No-Code-Plattformen ist, dass sich diese meist in einem geschlossenen System mit begrenzten Optionen befinden. Dadurch sind Schnittstellen schwer realisierbar. Da sind Low-Code-Plattformen viel offener und ermöglichen sogar die Programmierung zusätzlicher Funktionen und Logiken mithilfe textbasierter Programmier-Technologie.
Ich will jetzt starten! Wie gehe ich vor?
Die Verlockung, gleich loszulegen und eine erste Anwendung zu erstellen ist gross. So erging es auch mir, als ich vor einigen Monaten in der neuen Rolle als Business Engineer gestartet bin. Mein Chef meinte: «Wir brauchen coole Apps, die uns den Alltag erleichtern, aber wir wollen keine klassische Entwicklungsabteilung aufbauen. Wir haben bereits ein paar Wünsche notiert». Mit einer langen Wunschliste aus den verschiedensten Abteilungen bin ich gestartet. Wo fange ich an? Und wie gehe ich vor?
Grundlagen schaffen: das A und O
Als nicht komplett Unerfahrener in der Software-Entwicklung und ausgestattet mit einer grossen Portion Kundenorientierung, wollte auch ich direkt loslegen. Eine erste Recherche im Internet ergab: Die Auswahl an Plattformen ist gross! Hier wartet bereits die erste Hürde: Das Schaffen von Grundlagen.
Die Beantwortung der folgenden Fragestellungen hilft, eine passende Plattform zu finden und die notwendigen Grundlagen zu erarbeiten:
- Welche Umsysteme sind bereits im Einsatz?
- Welche Anforderungen bestehen an die zu realisierende Applikation?
- Welche Rollen sind involviert und sind Berechtigungskonzepte nötig?
- Wie oft wird die Applikation verwendet und wie businesskritisch wird diese sein?
- Last but not least: Was darfs kosten?
Die Erarbeitung der Grundlagen erleichtert die Wahl der passenden Plattform massiv und schützt vor Schnellschüssen. Weil deren Korrektur bedeutet einen zusätzlichen Aufwand.
Jetzt aber: Geht’s los?
Nach erfolgter Klärung der Grundlagen, der Wahl der richtigen Plattform und dem Durcharbeiten der zur Verfügung stehenden Einführungs-Tutorials kann es losgehen. In meinem Fall ist die Entscheidung übrigens auf die Powerplattform von Microsoft gefallen. Diese unterstützt mich optimal dabei, sukzessiv und effizient die Wunschliste abzuarbeiten.
Was bleibt ist die grosse Chance, schnell und effizient die nötigen Tools und Automatisierungen zu schaffen. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Anwendenden im Business ein wichtiger Punkt, damit das Gebaute auch wirklich den erwarteten Nutzen bringt.
Gemäss Gartner werden im Jahr 2025 rund 70% der neuen Applikationen auf Basis solcher Plattformen entstehen. Ein guter Grund mehr, sich mit der Thematik auseinander zu setzen.
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