Interne Informatik – Vom Mittel zum Zweck zum Business Enabler

Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft und die Geschäftsmodelle der Unternehmen. Auch die internen Informatikabteilungen müssen sich diesem Wandel unterziehen. Weg vom reinen Service-Dienstleister hin zum Business Enabler mit Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg.

Gezwungen von immer umfangreicheren Systemen, Prozessen und Schnittstellen ist die interne Informatikabteilung zum unumstrittenen Wissensträger der mittelständigen Unternehmen herangewachsen. Der Ort, an dem alle Prozesse, Daten und Informationen zusammenlaufen. Die interne Informatik agiert dabei als kundenorientierter IT-Service Dienstleister. Dabei muss sie den Spagat zwischen operativem Betrieb resp. Weiterentwicklungen und eingeschränkten Ressourcen (Kostenfaktor) meistern.
Dieser Balanceakt wird dabei oft zuungunsten der Fachabteilungen ausgelegt und so werden neue Anforderungen und Optimierungen de-priorisiert, verschoben und hinausgezögert.

Einfluss Digitalisierung
Wie in vielen anderen Bereichen beeinflusst die Digitalisierung auch die interne Informatikabteilung. Die Prozess-Digitalisierung und Automatisierung hat dabei grosse Auswirkungen auf die zukünftige Applikationslandschaft. Gerade der Einzug der Cloud Technik und die Möglichkeit, Software per Knopfdruck aus der Cloud zu beziehen (Software as a Service – SaaS), vereinfacht den Zugang zu neuen Anwendungen und Prozessen enorm.

So können Fachabteilungen vereinfacht und ohne Mitwirkung der internen Informatik Software aus der Cloud beziehen. Die damit verbundene Gefahr einer wachsenden Schatten-IT steigt. Das grösste Problem dabei, die Missachtung und nicht Befolgung der IT-Governance und IT-Compliance Regelungen.

Warum ein Wandel stattfinden muss
Höchste Zeit für die interne Informatikabteilung, das Digitalisierungs-Steuer in die Hand zu nehmen und das Unternehmen erfolgreich durch die digitale Transformation zu führen.
Das heisst, weg vom internen IT-Service Dienstleister, hin zur Beratungskompetenz und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen.
Folgende Bereiche der internen Informatikabteilung werden sich verändern müssen:

  • Organisationsstruktur
  • Kultur und Rollenverständnis
  • Skills und Fähigkeiten
  • Sourcing (In-Sourcing / Out-Sourcing)

Aus unternehmerischer Sicht ist es wichtig, das betriebsrelevante Prozess-Knowhow innerhalb der internen Informatik zu behalten und Auslagerungen zu externen Partnern strategisch zu beachten.

Unter den richtigen Voraussetzungen leistet die interne Informatikabteilung einen klaren Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg und unterstützt die Fachabteilungen bei neuen Trends, Produktentwicklungen oder Dienstleistungserbringungen gegenüber deren Kunden.

Neues Verständnis
In mittelständigen Unternehmen wird sich die interne Informatikabteilung im Rahmen der digitalen Transformation verändern müssen. Weg vom reinen Service-Dienstleister, hin zum Brückenbauer zwischen den Fachabteilungen und der Digitalisierung.

Mit der Neuausrichtung auf die Beratungsdienstleistung und der Fokussierung auf die Rolle als «Business Enabler», wird die interne Informatikabteilung wichtiger Akteur in der Weiterentwicklung der Unternehmung und trägt damit wesentlich zum Unternehmenserfolg bei.
Das neue Rollenbild der internen Informatikabteilung ist geprägt von Innovationskultur, Entrepreneurship und agilem Mindset.

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Thomas Gnädinger

Thomas Gnädinger ist Teamleiter CRM & Cloud Apps bei der Kistler Instrumente AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

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