Gestern noch geduldig in der Schlange gestanden – heute scannen wir unsere Artikel selbst. Doch wie sieht unser Einkaufserlebnis morgen und übermorgen aus? Dieser Blog zeigt einen Ausblick in die Zukunft des Einkaufens. Self- und Mobile-Scanning sind ein Trend, die Möglichkeiten gehen jedoch bereits heute bedeutend weiter.
Einkaufen 1.0 heisst geduldig an der Kasse anzustehen, alle Produkte auf das Förderband zu legen und zu warten. So kauften wir die letzten Jahrzehnte ein.
Einkaufen 4.0 wird alles auf den Kopf stellen. Das folgende Konzept könnte bereits heute realisiert sein und nennt sich SMART Einkaufen. Im Haussystem sind alle Grundnahrungsmittel definiert, die immer verfügbar sein müssen (z.B. Milch, Butter, Kaffee, Zucker, Nudeln, etc.). Weitere Produkte oder auch ganze Rezepte von Drittanbietern lassen sich einfach hinzufügen. Es wird zudem möglich sein, einen Food-Dienstleister per Drag and Drop dem Haussystem hinzuzufügen, welcher personifizierte Essenspläne inkl. Produktelisten zur Verfügung stellt. Das SMARTE Haus übernimmt den Rest. Ist eine Milch leer, wird automatisch eine neue nachbestellt. Erwarten wir am Freitagabend Gäste, sorgt das System dafür, dass alle benötigen Produkte zeitgerecht verfügbar sind. Auf der Lieferantenseite befüllen Roboter Kisten mit den bestellten Produkten – ohne Verpackung, um die Umwelt zu schonen. Wird Milch für eine Einladung in zwei Tagen benötigt, kann das Ablaufdatum der Milch in drei Tagen sein. Im Bereich Food Waste führt dies zu massiven Verbesserungen und Einsparungen. Nach erfolgter Aufbereitung verladen Roboter die Kisten auf Drohnen oder agile Spots z.B. von Boston Dynamics. Diese Spots bringen die Waren zu uns nach Hause – voll automatisiert!
Das Video zeigt die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten eines Boston Dynamics Spot Roboter. Lastenträger, stossfest, wasserfest, uvm.
«Unsere Einkaufsgewohnheiten werden sich ändern.»
Bis zur Marktreife von Einkaufen 4.0 benötigt es noch ein paar Zwischenschritte.
Bereits Einkaufen 3.0 wird das Einkaufserlebnis für Konsument:innen stark verändern. Eine der Technologien nennt sich RFID (Radio Frequency Identification – Wikipedia). Der RFID Chip übermittelt Daten mittels Radiowellen kontaktlos an ein Empfängermodul. Via Mobile-Device erstellen wir unsere Einkauflisten. Ein Touchscreen auf dem Einkaufswagen weist uns den Weg unseres Einkaufs (analog eines Navigationssystems). Mit dieser Technik können zudem grössere Ansammlungen von Menschen direkt gesteuert und verhindert werden (z.B. bei grossem Andrang). Die gewünschten Produkte wandern analog des Self-Scannings direkt in die Einkaufstasche, jedoch ohne sie zu scannen. Beim Verlassen des Geschäftes sind die Produkte bereits verrechnet und der Kreditkarte belastet. Die Treue-Bons sind eingelöst, der Einkaufszettel befindet sich in der elektronischen Brieftasche. RFID Micro-Chips auf den Verpackungen wurden beim Verlassen des Ladens gescannt und mit allen relevanten Daten automatisch dem persönlichen Account zugewiesen.
«Wir bauen hochspezialisierte Fabriken, wir forschen mit Nanotechnologien, wir fliegen mit dem Flugzeug von A nach B und waren bereits auf dem Mond. Trotzdem scannen wir unsere Produkte nach wie vor von Hand. Ernsthaft?»
Noch heute bilden sich an den Kassen lange Warteschlangen! Self-Scanning ist eine erste technische Revolution und Einkaufen 2.0 bedeutet(e) für viele Konsumenten eine Veränderung des antrainierten Einkaufsalgorithmus. Im Laden wird das Produkt mit einem Scanner oder dem Smartphone via Strichcode gescannt und direkt in die Einkaufstasche gelegt. Die Daten des Einkaufs werden digital an die Kasse zur Zahlung übermittelt oder direkt der hinterlegten Kreditkarte in der App belastet. Heimlieferungen gewinnen auch aufgrund der Pandemie an Beliebtheit. Diese Variante benötigt jedoch Planungszeit und vor allem eine genaue Definierung der benötigten Produkte.
Wie wird sich das Einkaufen aus eurer Sicht verändern? Schreibt es in die Kommentare.
Weiterführende Links:
Boston Dynamics Roboter
Hier wir die Zukunft geprobt (Quelle: Handelszeitung)