Feedback geben muss zur Gewohnheit im Alltag werden. Damit ein Produkt oder eine Dienstleistung sich in der heutigen Geschäftswelt verbessern kann, ist ein Feedback unumgänglich. Wenn es gelingt, konstruktives Feedback zu geben und Feedback anzunehmen, wird die Lebensqualität besser und die Unternehmenskultur gesünder. Dies ist der Grund, weshalb ich gerne und oft ein Feedback gebe.
Feedback im beruflichen Umfeld
Vor ein paar Jahren wechselte ich von einem traditionell geführten Team in ein agiles Team (Scrum). Damals getraute man sich nicht, oder besser gesagt war es unüblich, jemandem ein Feedback zu geben. Sei es über das Verhalten einer Person oder aber über die unkorrekte Ausführung der Arbeit. Wertvolle Energie ging dabei verloren, da man sich immer wieder darüber ärgern musste, und so die Faust im Sack machte.
Mit dem Praktizieren einer guten Feedbackkultur hat die „Faust im Sack“ ausgedient!
Die erste Team-Übung zum Thema «Feedback» war wie folgt: Drei Team-Kolleg*innen mussten sich so hinsetzen, dass sie Rücken an Rücken sassen. Jede*r musste eine Minute lang nur positives Feedback über die anderen zwei Kolleg*innen geben. Diese Übung war für alle ein bleibendes und eindrückliches Erlebnis. Es wurden positive Charaktereigenschaften geschätzt, welche die betroffene Person gar nicht realisierte (blinder Fleck).
Das Arbeitsklima im Team wurde dadurch noch besser.
In der agilen Geschäftswelt ist Feedback ein wichtiger Bestandteil, wie zum Beispiel in Scrum in der Stakeholder-Review oder aber in der Team-Retrospektive. Es gibt objektives Feedback (z.B. über Regeln und Vorgaben der Firma, Abmachungen vom Team) oder subjektives Feedback (z.B. pünktlich zum Meeting erscheinen).
Die zwei Komponenten von Feedback
1. Feedback geben
Positives Feedback
Starte am besten mit positivem Feedback, da es grundsätzlich einfacher ist. Es reflektiert die positiven Eigenschaften einer Person und bestätigt das Verhalten. Wichtig ist auch mal ein Feedback zu geben, wenn etwas Selbstverständliches gut gemacht wird.
Beispiele:
- Ein Teammitglied hat eine gute Präsentation gemacht
- Ein Teammitglied hat einen Fehler im Softwarecode erfolgreich behoben
Negatives Feedback
Negatives Feedback zu geben braucht eine gewisse Portion Mut. Denn du weisst ja nicht, wie die Person das Feedback annimmt und darauf reagiert. Daher immer mit positivem Feedback beginnen und dann erst das negative Feedback geben. Ein Feedback gibt die Möglichkeit das Verhalten anzupassen.
Beispiele:
- Ein Teammitglied hält die Regeln nicht ein
- Ein Teammitglied behandelt nicht alle Kolleginnen und Kollegen gleich
2. Feedback erhalten
Wichtig dabei:
- Dankbar und lernbereit zuhören
- Nicht rechtfertigen, verteidigen oder die Geber*innen abwerten oder angreifen
- Aktiv zuhören (Verständnisfragen sind erlaubt („Was meinst du mit…?“))
Tipps für die Umsetzung:
- Überblick verschaffen (Feedback ohne Publikum)
- Richtiger Zeitpunkt abwarten (nicht in emotionsgeladenen Situationen)
- Fakten nennen und konkret sein (Verallgemeinerungen vermeiden)
- Mit positivem Feedback beginnen
- Ich-Botschaften formulieren (keine DU-Botschaften)
- Nicht übertreiben – Feedback dosieren
- Mitteilen, welches Verhalten gewünscht wird
- Frühzeitig Feedback geben – bevor es notwendig wird
Im folgenden Video werden u.a. die Feedbackregeln erklärt:
Feedback im privaten Umfeld
Auch in der Freizeit solltest du Feedback geben. Hier einige Beispiele in denen ein Feedback gegeben werden kann:
- Wenn der Partner gekocht hat
- Wenn dich etwas am Verhalten einer in der Nachbarschaft wohnenden Person stört
- Wenn du etwas bemerkst, das nicht korrekt ist (z.B. Fehler auf einer Webseite)
- Wenn du in einem Hotel übernachtest oder in einem Restaurant gegessen hast (Feedback direkt vor Ort oder über Online-Portal)
Auch hier gilt, das positive Feedback zuerst!
Bist du bereit für dein nächstes Feedback?