Mehr Sicherheit und Effizienz in der Lebensmittelindustrie durch Digitalisierung

Die Digitalisierung nimmt an Fahrt auf. In Zukunft wird sich keine Branche diesem Wandel entziehen können. Auch die Schweizer Lebensmittelindustrie ist laufend am Optimieren ihrer Prozesse zugunsten von Mitarbeitersicherheit und Produktions-Effizienz.

In der Nahrungsmittelverarbeitung hat der Einsatz von Internet der Dinge (IoT) längst Einzug gehalten. Jeder Arbeitsschritt wird stetig durch neue Technologien verbessert. Mit lernfähigen Mess-Sensoren (Künstliche Intelligenz) und eingesetzten Algorithmen lassen sich ganze Produktionsanlagen individuell abstimmen. Der Einsatz von hochpräzisen Durchflusstechniken liefert auch bei unterschiedlichen, Konsistenzen exakt kalibrierte Mengen. Würde dieselbe Qualität durch einen von Menschen gesteuerten Produktionsprozess angestrebt, wäre dies nicht mehr wirtschaftlich da wärme abhängige Rezepturen (emulgierte Stoffe) mit spezifischen chemischen und physikalischen Eigenschaften in der Qualitätssicherung einen zu hohen Aufwand generieren würden.

Warum ist die Präzision so wichtig?

Durch die heutigen Herausforderungen in der Gesundheit rund um Allergien und Unverträglichkeiten sind genaue Messwerte eine essenzielle Absicherung gegenüber rechtlichen Bestimmungen und Deklarationen, welche in den Rezepturen eingehalten werden müssen. Durch konstante Messungen in den Arbeitsprozessen können Produkteigenschaften wie Säuregehalt, Konsistenz und Mengen präzise überwacht werden und Fehlproduktionen verhindert werden.

Welche Rolle spielt die Sicherheit?

In den unterschiedlichen Arbeitsprozessen der Lebensmittelindustrie gibt es viele Gefahrenquellen, die den Menschen und auch die Umwelt unnötig in Gefahr bringen können. Betrachtet man einen Arbeitsprozess im Detail von der Anlieferung über die Abfüllung bis zur Verpackung, wird das Gefahren-Potenzial ersichtlich: Die Lagerung der Zutaten und das Transportieren der Halbfabrikate zu den Produktionszentralen, können sowohl an Transportbändern, Pumpanlagen wie auch an Rohstofftanks zu materiellem Verschleiss führen. Wegen der unterschiedlichen Formen von Hitzestufen, Agreggatzuständen und Säuregehalte der Lebensmittel, müssen Anlagen konstant auf mechanische Ermüdung überprüft werden. Nur regelmässige Wartung bietet entsprechende Sicherheit. Dabei gibt es keine Kompromisse für den Schutz von Mitarbeitenden und der Umwelt.

Ein Szenario aus dem Jahre 2012 zeigt die Wichtigkeit der neuen Technologien. Dabei konnte durch ein relevantes Sicherheitssystem eine Katastrophe an Mensch und Natur verhindert werden. Der Auslöser für den Unfall war zu jener Zeit eine Materialermüdung an einem Tank, der einen Riss an der Tankhülle auslöste. Dank der damaligen, Generation von neuster Warnsystem-Technologie kam glücklicherweise niemand zu Schaden.

Gefriertrocknungsanlage in der Haco in Gümligen. © Stefan Anderegg

Wie muss sich die Industrie weiter entwickeln?

Damit der Produktionsstandort Schweiz auch in Zukunft attraktiv bleibt und um Outsourcing ins Ausland zu vermeiden, muss Digitalisierung in der Lebensmitteltechnologie noch schneller vorangetrieben werden. Dabei müssen strategische Erfolgsfaktoren [1] eingesetzt werden:

• Ein effizientes Energiemanagement zu gewährleisten
• Senkung der Betriebskosten
• Erhöhung Produktivität
• Bedarfsgerechte Wartung (Predictive Maintenance)
• Höherer Arbeitsschutz
• Ein höherer Grad an Automatisierung


Quellen

[1] https://ioxlab.de

 

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Marco Moser

Stv. Verkausfleiter HACO AG

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