Passives Einkommen – So holst Du mehr Ertrag aus deinen Krytpowährungen heraus

Immer mehr Personen halten heute Kryptowährungen mit der Hoffnung auf Wertsteigerungen. Das „Hodling“ wirft aber analog Gold keinen Ertrag ab; dies im Gegensatz zu etwa Aktien. Doch es gibt Wege auf Kryptowährungen passives Einkommen mit attraktiven Renditen zu erwirtschaften. Nachfolgend drei Methoden mit unterschiedlichen Erträgen und Risiken: Staking, Lending und Yield Farming.

Staking

Zu den gängigen Konsensusmechanismen in der Blockchain-Technologie gehören der Proof-of-Work (PoW), welcher bei Bitcoin Anwendung findet, und der Proof-of-Stake (PoS). Beim Staking werden die Coins in einer PoS-Blockchain aufbewahrt (gesperrt), um damit Konsens zu erzielen und Transaktionen zu validieren. Dafür erhält der Besitzer neue Coins als Entschädigung. Zu den wichtigsten Coins mit PoS-Mechanismus gehören das neue Ethereum 2.0, Polkadot, Stellar oder Tezos. Staking ist bei allen relevante Kryptobrokern und -börsen möglich, wobei diese einen Teil der Staking-Rewards für Ihre Dienste einbehalten (ca 15%). Die Staking-Renditen bewegen sich im Bereich zwischen 5% und 15% p.a. und liegen somit über herkömmlichen Anlageklassen. Details zu den aktuellen Renditen findest Du zum Beispiel auf Staked. Beachten solltest Du, dass bei gewissen Coins längere Unstaking-Fristen gelten (Polkadot z.B. 28 Tage).

Lending

Crypto Lending ist eine zweite Möglichkeit für passives Einkommen. Das Prinzip ist, dass man seine Coins verleiht und dafür einen Zins erhält. Eine klassische Bonitätsprüfung gibt es nicht, aber der Leiher muss üblicherweise Collateral als Sicherheit auf der Plattform hinterlegen. Auf Stablecoins (Tether, USDC etc.) erzielt man mit zwischen 8% und 11% p.a. die höchsten Zinsen. Bei Stablecoins partizipiert man nicht am Upside der Währung, jedoch ist auch das Downside limitiert, da sie an eine Fiat-Währung gebunden sind. Auf gängigen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und anderen Coins kann man beim Lending typischerweise zwischen 4% und 6% Ertrag erzielen. Zu den grössten Anbietern gehören Celsius, BlockFi oder Nexo. Die Erträge werden täglich oder wöchentlich ausbezahlt. Eine Übersicht zu den Renditen findest Du zum Beispiel auf Defirate oder Loanscan.

Yield Farming

Yield Farming ist eine Weiterentwicklung des Staking- und Lending-Konzepts und einer der neuesten Trends in der Decentralized Finance (DeFi). Yield Farming ist eng mit dem Automated Market Maker Konzept verbunden. Man stellt seine Tokens als „Liquidity Provider“ einem „Liquidity Pool“ zur Verfügung. Dieser Pool betreibt einen Handelsplatz, auf dem User Tokens verleihen, leihen oder tauschen können. Für die Nutzung dieser DeFi-Plattformen fallen Fees an, die dann an die Liquidity Provider ausbezahlt werden. Auf Stablecoins können hier Renditen von bis zu 20% p.a. erzielt werden. Farming wird typischerweise mit ERC-20-Token auf Ethereum durchgeführt. Da bei jeder Transaktion Gas-Gebühren anfallen, lohnt sich dies nur für grössere Beträge. Zu den grössten Liquidity-Protokollen gehören Compound, Aave oder Maker.

Risiken

Wie allgemein beim Investieren gilt auch hier kein Ertrag ohne Risiko. Für alle Methoden gilt, dass man die Tokens in einem Hot Wallet aufbewahren muss. Ganz nach dem Grundsatz „not your keys, not your coins“ besteht das Risiko, dass die Coins z.B. in einem Hack verloren gehen können. Auch sind diese Software-basierten Plattformen noch sehr jung, wenig geprüft und können Fehler enthalten. Diversifikation und Risikomanagement ist entsprechend wichtig.

Weiterführende Links

https://academy.binance.com/en/articles/what-is-staking

https://www.ledger.com/academy/what-is-crypto-lending

https://swissborg.com/blog/yield-farming-beginners-guide

 

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Christian Wälti

Christian Wälti ist Head Investor Relations bei Landis+Gyr und bloggt aus dem Unterricht des CAS Blockchain. Er hodlt Kryptowährungen und versucht darauf passives Einkommen zu erwirtschaften.

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