Zwischen der Komposition/Produktion und dem reinen Genuss eines Musiktitels steckt ein mächtiger und gigantischer Apparat von Vertrieben, Rechteverwaltungen, riesigen Labels und Urheberrechtsgesell-schaften die Gelder verteilen. Was, wenn das alles durch eine einzige Technologie, die Blockchain, ersetzt werden könnte?
Die aktuelle Situation der Musikindustrie
Während Musikliebhaber die Digitalisierung als Demokratisierung der Musikindustrie gefeiert haben, hat sich die globale Musikindustrie kaum verändert.
- Musikpiraterie durch illegal heruntergeladene, kopierte und geteilte Inhalte schmälert die Umsatzbeteiligung der Künstler und der Musiklabels. Künstler und Produzenten müssen sich mit dem Problem der Piraterie auseinandersetzen
- Das Fehlen eines starken und durchgängigen Rechteverwaltungs-Systems, führt ebenfalls zu Umsatzeinbussen für die Berechtigten
- Die Datenbestände sind auf unzähligen Datenbanken verteilt, sodass eine Unwissenheit über die Rechte an Musikstücken herrscht, woraus eine nicht immer ordnungsgemässe Verteilung der Einnahmen resultiert
- Ein weiterer Bereich sind nicht ausgezahlte oder zurückgehaltene Lizenzgebühren, die häufig aufgrund fehlender Informationen oder wegen des ungeklärten Eigentums an Rechten ausgesetzt werden
- Daneben ist der Zugriff auf digitale Echtzeit-Verkaufsdaten erschwert, da die Streamingdienste diese nicht immer bereitstellen
Wird der Hit der Buggles «Video Killed The Radio Star» aus dem Jahre 1976 umgeschrieben werden müssen in «Blockchain Killed The Video Star»? YouTube - The Buggles - Video Killed The Radio Star
Die erhoffte Revolution der Musikindustrie durch die Blockchain-Technologie
Die Unveränderlichkeit und Manipulationssicherheit der Blockchain-Technologie können genutzt werden, um eine unautorisierte Verbreitung mit neuen Lösungen zu verhindern. Hinzu kommt, dass man die Bezahlmodalitäten transparent aufschlüsseln kann, sodass immer eindeutig erkennbar ist, wer welche Rechte an dem angebotenen Musikstück hat und wie oft die Titel abgerufen wurden.
Ein weiterer Bereich in dem die Blockchain-Technologie positive Veränderungen bewirken könnte, ist die Erstellung einer Datenbank für digitale Rechte. Der Nachweis digitaler Rechte ist eines der Hauptprobleme der heutigen Musikindustrie. Das Identifizieren des Urheberrechts eines Songs und das Definieren, wie Lizenzgebühren zwischen Songwritern, Interpreten, Verlegern und Produzenten aufgeteilt werden sollten, sind im digitalen Raum ebenso schwierig wie in der analogen Welt. Oftmals verlieren Künstler aufgrund der komplizierten urheberrechtlichen Rahmenbedingungen Lizenzeinnahmen.
Das unveränderbare verteilte Hauptbuch (Ledger) der Blockchain-Technologie kann sicherstellen, dass kein einzelnes Unternehmen oder eine einzelne Person Eigentumsrechte unrechtmässig ausschliesslich für sich beanspruchen kann. Sichere Dateien mit allen relevanten Informationen wie Komposition, Liedtexten und Lizenzierung können in der Blockchain hinterlegt werden, um somit einen dauerhaften und unauflösbaren Datensatz zu erstellen.
Die Musikbranche scheint geradezu prädestiniert für die Blockchain zu sein, da hier die verschiedensten Prozesse automatisiert und in dezentralisierte Hände gegeben werden könnten.
Links:
Bitcoin technology may revolutionize the music industry – YouTube
Changing how the music industry works with Open Music Initiative – YouTube
Music2020 – How can blockchain help the music industry? – YouTube