In Massenmedien lesen wir aktuell öfters über den steigenden oder sinkenden Bitcoin-Kurs. In Fachartikeln oder Interviews mit Verantwortungsträgern stossen wir hingegen oft auf den Begriff «Blockchain» als Buzzword. Bitcoin, Blockchain & Co. – Ist an diesen neumodischen Begriffen etwas dran oder dienen sie als Hype-Thema, um Aufmerksamkeit zu erreichen? Ich denke beides.
Meine Aufmerksamkeit war geweckt
Im Jahr 2017 ging es wahrscheinlich vielen Leuten gleich wie mir bezüglich Wissen über die Blockchain-Technologie. Ich las von einer neuen Technologie, die gar nicht so neu war wie ich später herausfand und die scheinbar viele Probleme lösen sowie neue Möglichkeiten eröffnen kann. Während ich mich weiter informierte und mir klar wurde, dass dazu eine digitale Währung namens Bitcoin gehören soll, die extreme Volatilität an den Tag legt, klingelten bei mir die Alarmglocken. Zuviel hatte ich über undurchsichtige Online-Projekte gelesen. Nichts desto trotz war für mich klar, dass ich mehr zu diesem Thema erfahren möchte und Zusammenhänge verstehen muss.
Erstaunliche Erkenntnisse
Durch mein fundiertes IT-Wissen fiel es mir nicht sonderlich schwer, die Merkmale der Blockchain-Technologie zu verstehen. Vielmehr merkte ich, dass auch Personen ohne Hintergrundwissen diese Thematik verstehen können. Ohne auf die Details, was eine Blockchain oder Bitcoin ist, einzugehen (Gute Erklärungen liefert die Binance Academy), möchte ich einige Erkenntnisse hervorheben, die mich beeindruckt haben.
So habe ich erfahren, dass…
- Blockchain eine Technologie und keine Anwendung ist.
- die Blockchain-Technologie und der erste Usecase «Bitcoin» bereits seit 2009 bestehen.
- eine Blockchain öffentlich oder privat sein kann.
- eine Blockchain eine extrem hohe Sicherheit vor unberechtigter Veränderung bieten kann.
- eine Blockchain das Vertrauen zwischen einem Anwender und einer zentralen Drittpartei (z.B. Banken, Behörden) ablösen kann.
- eine Blockchain die Transaktionen transparent anzeigt ohne Namen zu nennen.
- eine Blockchain weniger performant ist als eine zentrale Datenbank.
- eine Blockchain nicht jedes Problem löst.
- eine Blockchain neue Möglichkeiten beim Transferieren von Vermögenswerten zwischen Parteien bieten kann.
- der Netzwerkeffekt einer Blockchain essentiell ist.
- Bitcoin eine – vielleicht bis heute die beste – Anwendung auf der Blockchain-Technologie ist.
- die erste dokumentierte Bitcoin-Transaktion ein Kauf von zwei Pizzen für 10’000 Bitcoins war.
- neben dem energieintensiven Proof of Work auch weitere, vielleicht bessere, Konsens-Algorithmen bestehen.
- diese Liste nie abschliessend sein kann und die Recherche nie abgeschlossen ist.
Gesunder Menschenverstand kann vor Gefahren schützen
Ob es sich bei der Blockchain-Technologie und ihrer Anwendungen um einen Hype oder ein Heilmittel handelt, war mir nicht von Anfang an klar. Erst durch die Recherche bekam ich ein gesamtheitliches Bild und es wurde mir möglich, diese Frage seriös durchzudenken. Was mir dabei klar wurde ist, dass die Blockchain eine Technologie ist, die gekommen ist, um zu bleiben. Die Möglichkeiten sind extrem umfangreich und bieten neuen Ideen Nährboden. Auch wurde mir klar, dass viele aktuell bestehende Anwendungen (z.B. eine Vielzahl der Kryptowährungen oder viele Smart Contract-Anwendungen) seit ihrer Einführung einen geeigneten Usecase suchen oder sich versuchen zu etablieren. Der Erfolg dabei ist eher mässig bis nicht vorhanden. Genau bei solchen Projekten ist gerade bei finanziellen Investitionen Vorsicht geboten. Sie sind am ehesten zu vergleichen mit einem Startup in Kinderschuhen. Leider gibt es auch viele schwarze Schafe, welche die Technologie und den Hype missbrauchen, um sich zu bereichern. Jedoch alles als Betrug abzustempeln und sich nicht damit zu befassen, ist in meinen Augen ein grosser Fehler.