Vor einigen Jahren war dies noch unvorstellbar, aber durch die stetige Bevölkerungszunahme, Globalisierung und des technischen Fortschritts hat Cloud-Computing auch das Gesundheitswesen teilweise revolutioniert.
Mangelnde Kenntnisse über Cloud-Computing im Gesundheitswesen
Cloud-Computing ist einer der wichtigsten digitalen Trends und bietet ganz neue Chancen und Möglichkeiten. Die Versicherungsbranche oder der E-Commerce haben den Nutzen der Cloud-Technologie entdeckt und setzten diese bereits erfolgreich ein. Das Gesundheitswesen hat dabei eher eine zurückhaltende Haltung. Ich denke das liegt unter anderem an dem speziellen, stark regulierten und komplexen Umfeld der Gesundheitsbranche und den mangelnden Kenntnissen über diese Technologien.
Das elektronische Patientendossier in der Cloud
Nicht nur selbständige Arztpraxen können beispielsweise von einem elektronischen Patientendossier (EPD) in einer cloudbasierten Lösung profitieren. Auch grössere Spitäler können so die Infrastruktur reduzieren und somit die finanziellen Ressourcen längerfristig senken. Zudem bietet der externe Dienstleister Weiterentwicklungen des Produktes an und ist für die Einhaltung der Sicherheitsmassnahmen (mit)verantwortlich. Der Austausch des EPD in einer cloudbasierten Lösung zwischen der Arztpraxis und der Apotheke, dem Spital im In- und Ausland, bis hin zur Krankenkasse kann so deutlich vereinfacht werden. Somit hat das Pflegepersonal nicht nur mehr Zeit am Krankenbett, sondern wir als Patienten werden kompetenter und schneller behandelt. Nebenbei haben wir die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus, unser EPD einzusehen. Wir können die Medikamentenliste einsehen, Termine koordinieren oder uns über den behandelnden Arzt informieren.
Quelle: https://www.patientendossier.ch/de/bevoelkerung/kurz-erklaert
Sicherheits- und Datenschutzaspekte des Cloud-Computing
Ob die Daten durch das Nutzen einer cloudbasierten Infrastruktur besser geschützt sind, oder ob dies ein besonderes Risiko darstellt, kann aktuell keiner von uns mit Sicherheit beantworten. Vermutlich werden in den meisten Fällen die Akzeptanz und das Vertrauen in die Technologie entscheiden. Tatsache ist, dass Patientendaten besonders schützenswert sind und das Missbrauchspotenzial dieser Daten sehr gross ist. Eine Verschlüsselung der Daten innerhalb der Cloud und während des Datenaustausches zwischen den Nutzern und der Cloud muss sowohl technisch ausgeführt, als auch rechtlich geregelt sein.
Vorteile des Cloud-Computing und IoMT
Durch die multiplen geografisch getrennten Orte erfolgende Datenspeicherung, sind die Patientendaten nicht nur von Datenverlust wie zum Beispiel bei einer Naturkatastrophe geschützt, sondern auch vor Ransomeware-Attacken. Weiter bietet das Cloud-Computing den Einsatz von Internet of Medical Things (IoMT) und zwingt das Ökosystem des Gesundheitswesens dazu, eine Daten- und Cloud-Revolution auf einen neuen Weg zu bringen. Der Abgleich von Krankheitsbildern kann beispielsweise bei einem Knochenbruch auf eine instabile Knochendichte hinweisen. Die Patientenüberwachung zu Hause weist dank den eingesetzten Sturzsensoren auf einen Sturz hin. Ein vernetzter Medikamenten-Dispenser detektiert ob Medikamente tatsächlich eingenommen werden. In Spitälern können weitere Behandlungsschritte automatisch vorbereitet werden, oder ein Sensor verhindert den Einsatz eines verschmutzten Skalpells.
Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben
Cloud-Computing im Gesundheitswesen bringt ohne Einwände grosse Vorteile mit sich. Ich persönlich freue mich auf diesen Fortschritt in Technologie und Forschung. Trotzdem sehe ich diesem Fortschritt auch mit einer gewissen Skepsis entgegen. Wie wird sich dies auf das gesellschaftliche Leben, die voranschreitende Überbevölkerung und die Globalisierung auswirken?
EPD? Eine Erfolgsstory?