Agile Transformation oder Agilität ist in aller Munde und das Buzzword unserer Tage. Erfahrungen mit Agilität und deren Methoden zeigen nachweisbare Erfolge in vielen Organisationen. Wirkung im Unternehmen zeigt sich durch die Konzentration auf den Nutzen für die Kunden (intern & extern), Optimierung der Reaktionszeiten, Komplexität und deren Umgang, Transparenz und die Selbstorganisation.
Kommen wir zur Agilität – Was ist das eigentlich?
Die entwickelten Modelle und Methoden hatten den Ursprung in der IT- und Softwarebranche. Als Basis dienen im Wesentlichen die Lean-Prinzipien, weil auch bei der Lean-Methode der Mensch im Mittelpunkt steht. Die Merkmale der Agilität ermöglichen die Unternehmen flexibel auf die Umwelt zu reagieren und in der VUKA-Welt (VUKA = volatil, ungewiss, komplex, mehrdeutig) zu agieren.
Die Definition besagt: Agilität ist die Gewandtheit, Wendigkeit oder Beweglichkeit von Organisationen und Personen bzw. in Strukturen und Prozessen. Man reagiert flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen. Man ist, etwa in Bezug auf Veränderungen, nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv. (Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/agilitaet-99882)
Eine Auflistung soll einen Überblick verschaffen, die sich für eine Agile Transformation nicht eignen:
- Kultur des Vertrauens fehlt
Das Vertrauen gegenüber Mitarbeitern fehlt, um die Produktivität zu sichern, gibt es einen einzigen Weg und das ist die Kontrolle. Hier muss der Ansatz auf „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“ umgestellt werden. Für eine erfolgreiche Transformation braucht es Vertrauen in die Mitarbeiter. - Massenproduktion
Für Unternehmen die Massenprodukte produzieren haben mit agilen Methoden keinen Mehrwert, die sie schöpfen können. Hier würde sich eher im Bereich des Lean Thinking, Ansätze für eine Änderung eignen. Beim Lean Thinking Ansatz steht auch der Mensch im Mittelpunkt und die guten Ansätze daraus verhelfen zur Steigerung der Produktivität. - Volle Management Kontrolle
Kurz gesagt eignet sich bei diesem Führungsstil die Agilität überhaupt nicht, wenn man den Mitarbeitern kein selbständiges Denken und Handeln überlässt. - Entwicklung des Personals als überflüssig betrachten
Nicht in die Entwicklung der Mitarbeiter investieren, die eine Aus- und Weiterbildung machen möchten. Die Gefahr ist, dass die Mitarbeiter ohne Ausbildung weiterhin in der Firma bleiben und keine Fachkompetenzen entwickeln und dadurch das Know-how für eine Veränderung fehlt. - We are the Champions
Der Ansatz – bei uns läuft alles gut, wir brauchen keine kontinuierlichen Verbesserungs – und Innovationsprozesse oder Änderungen in dem Markt, in dem wir uns bewegen. Wir können locker mit den aktuellen Methoden und Verfahren weitermachen. Na dann viel Spass, wenn man sich nur schon die Beispiele der beiden Firmen Airbnb und Uber anschaut, die haben den ganzen Weltmarkt mit ihrer Idee überrannt. - Keine Visionen und kein Leitbild
Unternehmen ohne Vision und Leitbild haben es schwer Agilität in ihre Geschäftskultur einzubringen. Die Agile Transformation fordert zusätzlich alle Mitarbeiter auf, das Beste zu geben. Um die Mitarbeiter zu motivieren, müssen sie wissen für was sie sich gründlich ins Zeug legen sollten.
Fazit: Agile Transformation ist anstrengend und da kann auch vieles schiefgehen. Es wäre aber dennoch sinnvoll, mit einem agilen Ansatz kleineren Projekten oder Pilotversuche zu starten. So können erste Erfahrungen gesammelt und ausgewertet werden. Danach kann man Step by Step mit den gesammelten Erfahrungen evtl. in weiteren Bereichen im Unternehmen weiterfahren.