Es ist an der Zeit umzudenken, um mit der Blockchain den Energiemarkt signifikant zu verändern.
Mit der Energiestrategie zur Liberalisierung
Mit der Annahme der Energiestrategie hat die Schweizer Bevölkerung ein ganzes Paket an Massnahmen angenommen. Unter anderem, die schweizweite Einführung von Smart Metering Systemen.[1] Die Energieversorgungsunternehmen (EVU) sind verpflichtet 80 % der bestehenden Zähler bis Ende 2027 durch sogenannte Smart Meter zu ersetzten. Die intelligenten Stromzähler legen den Grundstein für die Liberalisierung des gesamten Strommarktes, welche der Bundesrat in den nächsten Jahren vorantreiben wird. Durch diese, kann jeder Haushalt selbst entscheiden von welchem Energieversorger die Energie bezogen wird. Bisher können nur Grossverbraucher (ab 100’000 kWh/Jahr) ihren Energielieferanten wählen. Die Liberalisierung ist die Voraussetzung für den Abschluss eines Stromabkommens mit der Europäische Union, daher stellt sich nicht die Frage, ob diese kommt, sondern wann. [2]
Herausforderung
Die Öffnung des Strommarktes bringt für die Energieversorger einige Herausforderungen mit sich. Dies hat auch das Bundesamt für Energie (BFE) beschäftigt, daher wurde am 1. Oktober 2018 eine Kosten-Nutzen-Analyse für den Data Hub Schweiz veröffentlicht. Die Idee ist es, alle Systeme der Vereilnetzbetreiber (VNB) miteinander in einem zentralen Hub zu verbinden.[3]
Heute haben die VNB Zentrale Datenbanken, in welchen die Daten der Kunden gespeichert werden. Dieses Prinzip wird sich mit der Einführung von Smart Meter Systemen nicht verändern. Es gibt zwar einige Projekte, welche inzwischen auf der Cloud betrieben werden, diese bleiben aber auch in diesem Fall Zentrale Systeme. In einem liberalisierten Umfeld müssen die Zentralen Systeme miteinander kommunizieren, damit Frau Meier, welche in Graubünden wohnt und sich für WWZ Energie entschieden hat, die korrekt Rechnung für Ihren Energieverbrauch erhält. Die WWZ muss vom Energieversorger aus Graubünden die korrekten Daten erhalten, damit eine Abrechnung überhaupt erst möglich ist. Daher müssen die Zentralen Systeme miteinander verbunden werden, damit ein entsprechender Datenaustausch möglich ist. Eine mögliche Lösung wurde im Auftrag des BFE bereits angedeutet (Messdatenhub Schweiz). Eine Zentralisierung in einer Welt, in welcher alles dezentraler wird, erscheint mehr als fragwürdig.
Veränderung ist zwingend!
Wenn die Energiestrategie 2050 erfolgreich umgesetzt werden soll, ist es an der Zeit umzudenken und die alten Prinzipien müssen in eine neue Welt überführt werden. Die Blockchain bringt sehr grosses Potenzial für den Technologie-Wandel in der Energiebranche. Es gibt bereits einige Pilotversuche, welche erahnen lassen, welches Potenzial Blockchain in diesem Bereich hat.[4] Die Eigenschaften Manipulationssicherheit, Dezentralität, Transparenz, Pseudonymität und Vertrauen können sehr gut in die Energiewelt adaptiert werden. Durch die Smart Contracts, kann zusätzlich sehr vieles automatisiert werden. Einer der möglichen Technologien für den Energiewandel und die Liberalisierung des Schweizer Strommarktes ist bereit und heisst Blockchain. Projekte wie Quartierstrom zeigen wie die Energieversorgung in Zukunft aussehen könnte. Dies hat auch der Verein Energie-Schweiz erkannt und die Initiative «DLT-for-Power» zur Nutzung von Blockchain im Strommarkt ins Leben gerufen.[5]
Die disruptive Veränderung des Marktes wird durch die aktuelle Regulierung und deren Vorgaben schwierig. Es muss ein Umdenken stattfinden, damit dezentralisierte, automatisierte Lösung möglich werden.
[1] BFE: Einführung von Smart Meter / [2] uvek: öffnung des Stormmarktes / [3] BFE: Digitalisierung im Energiesektor / [4] Axpo / Quartierstrom / Dena / [5] Energie-Schweiz
Quelle Abbidlung: