Sinn oder Unsinn: Business Intelligence in der Landwirtschaft

Digitalisierung macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt. In diesem Blog erkläre ich wo und in welcher Form Business-Intelligence eingesetzt und einen Mehrwert generiert werden kann.
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Verschmelzung von Umwelt und Daten

Daten und Digitalisierung sind für die rund 35’000 rinderhaltende Landwirtschaftsbetriebe nichts neues. Nebst der Tierverkehrsdatenbank (agate) mit ca. 5 Millionen gemeldeten Nutztieren gibt es diverse Apps wie SmartCow oder E-Feldkalender.

Kuh 3.0 (historische Daten)

Alle Geburts-, Abgang und Zugangsmeldungen registrieren Landwirte, Händler und Schlachtbetriebe in der nationalen Tierverkehrsdatenbank (agate). Darin sind alle Informationen zu jedem Tier gespeichert, so z.B. Angaben zu Eltern, Zucht, Geburtsabläufe, Milchkennzahlen und auch Kennzahlen über die äusserlichen Angaben wie die Fellfarben.

Diese Datenbank wird von Anbietern direkt in Apps wie Smartcow eingebunden. Damit kann jeder Benutzer die Ohrenmarken der Tiere scannen und hat alle Informationen auf dem Smartphone. Geburten können ohne Zeitverlust und Bürokratie direkt im Stall gemeldet, oder neue Ohrenmarken bestellt werden.

Vor einem Neukauf kann damit die Tiergeschichte inklusive Herkunftsbetriebe, Fehlgeburten und Stammbaum zurückverfolgt werden. Somit ist der Landwirt effizienter und kann leichter Entscheidungen fällen.

Cow-Watch (live Daten)

Wichtig für den finanziellen Erfolg in jedem Betrieb ist die Effizienz in der Beobachtung von:

  • Brünstigkeit
  • Krankheit
  • bevorstehende Geburt
  • korrekte Fütterung

Der Erfolg dieser Effizienz beruhte bisher auf der Beobachtungsgabe des Landwirt. Durch die Digitalisierung erhalten nun zunehmend Kühe digitale Ohrenmarken, Hals- oder Fussbänder. Alleine durch die Aufzeichnung von Bewegung und Temperatur kann, zusammen mit der Brunsgeschichte aus der Tierverkehrsdatenbank, meist eine zuverlässigere Aussage getroffen werden als vom Tierhalter selber. Je nach Ausstattung werden zudem Bewegungsprofile erstellt und in Echtzeit Standort und Aktitivät von Tier übermittelt.

Via Computer oder Smartphone kann der Landwirt die Warnungen prüfen und bei Bedarf dann diese Tiere speziell beobachten. Der Landwirt spart Zeit und kann schneller bei Problemen reagieren.

Von GPS via Geokoordinaten zur Vollautomatisierung

Alle Flächen in der Schweiz stehen Bund und Bewirtschafter in einer Geodatenbank namens GISELAN (kt. Aargau) zur Verfügung. Diese Daten können in moderne Geräte eingelesen werden und ermöglichen damit eine effizientere Bewirtschaftung. Bei einer Arbeitsbreite im Ackerbau von 3m und dem überfahren von bereits bearbeiteter Fläche von nur 50cm, wäre dies allein eine Einsparung von über 15% an Zeit, Treibstoff und Saatmittel.

Durch die Verknüpfung von diesen Daten mit Bodenproben, kann Dünger auch genau da ausgebracht werden, wo dieser benötigt wird.

Bereits heute können durch die Geokoordinaten Maschinen komplett selbständig fahren. Wie bei den Autos fehlt jedoch zur kompletten Ausnutzung solcher Technologien rechtliche Grundlagen. Die Vorteile liegen auf der Hand: in der Zukunft kann der Landwirt sich um wichtigere Dinge kümmern als Traktor zu fahren.

Sinn oder Unsinn?

Eines ist sicher, an der digitalen Transformation kommt auch die Landwirtschaft nicht vorbei. Die Chancen und Risiken muss jeder selbst für sich abwägen und regelmässig überprüfen. Nur so kann jeder Betrieb für sich den maximalen Output generieren.

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