zum Umgang mit Informationen

Recherchestrategien

Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, um in Suchinstrumenten (Datenbanken, Bibliothekskatalogen und Suchmaschinen) eine Suche zu starten. Hier sind die wichtigsten Strategien:

Trial and Error
Diese Methode bietet sich an, wenn das Thema noch ganz neu ist. Bei der Recherche mittels Trial and Error verwendet man Stichwörter und arbeitet mit Verknüpfungen und Abkürzungen der Suchbegriffe (mit Bool’schen Operatoren und Trunkierungen). So lässt sich assoziativ und flexibel recherchieren. Zu Beginn der Recherche wird eine Stichwortsuche über alle Felder eines Katalogs, einer Datenbank oder einer Internet-Suchmaschine hinweg gemacht. So werden alle wichtigen Suchfelder gleichzeitig durchsucht: Autor, Titel, Schlagwort, Abstract etc. Auf diese Weise erhält man in der Regel eine sehr grosse Treffermenge, die man auf die wichtigsten Titel durchschauen kann. Die Treffermenge kann nach bestimmten Kriterien wie Sprache, Jahr, Publikationstyp etc. gefiltert werden, so dass am Schluss eine sinnvolle Treffermenge übrigbleibt. Diese Art von Suche wird in Katalogen und Datenbanken auch eingesetzt, um die relevanten Schlagwörter zu finden. Die einschlägigen Titel können auf ihre Schlagwörter hin untersucht werden. Mit diesen Schlagwörtern kann die Recherche im Schlagwortfeld strukturiert weitergeführt werden.

Schneeballsystem
Die zu einem bestimmten Thema vorhandene Literatur bezieht sich immer auf mehrere ältere Titel. Die Literatursuche nach dem Schneeballprinzip setzt an möglichst aktuellen und relevanten Publikationen an.  Man versucht über die Zitate und  Literaturlisten die wichtigsten älteren Publikationen zum Thema zu finden. Ausgangspunkt für diese Recherchestrategie können Werke aus einer Literaturliste sein oder Hinweise von Dozierenden oder anderen Fachleuten. Suchen Sie aufgrund dieser Werke weiter:

  • Nach Literatur des/der Autor/in
  • Nach der zitierten Literatur im Anhang
  • Nach ähnlichen Schlagworten
  • Nach weiteren Artikeln aus der Zeitschrift.

Wenn sich beim Lesen und Auswerten der gefundenen Literatur zeigt, dass der Anteil der neuen Information zunehmend geringer wird, kann die Recherche abgebrochen werden.

Systematische Recherche nach Themenblöcken
Unterteilen Sie Ihr Thema in Unterthemen, nach denen Sie nach und nach suchen.
Z.B. können Sie beim Thema “Mediennutzung von Jugendlichen” zunächst nach Literatur zu den Themen Mediennutzung, Medienkonsum, Fernsehkonsum, Internetnutzung  sowie  Computerspiele, Chatten u.ä. suchen.
Anschliessend können Sie Ihre Suchanfragen verknüpfen, um die thematische Schnittmenge zu erhalten.

Strukturierte Recherche mit kontrolliertem Vokabular
Bei einer herkömmlichen, strukturierten Recherche verwendet man den Thesaurus einer Datenbank und sucht über Schlagwörter. Die Suchbegriffe werden über Indices (z.B. Schlagwort- oder Autorenindex) eruiert. Dank des normierten und kontrollierten Vokabulars gelangt man so zielgerichtet zu verlässlichen Resultaten und vermeidet unpassende Treffer. Diese Art von Suche ist nur in klassischen Bibliothekskatalogen und Fachdatenbanken möglich. Neuere Suchinstrumente wie iluplus oder SpringerLink kennen kein kontrolliertes Vokabular mehr.
Eine Anleitung für Studierende zur Systematischen Recherche hat Marius Metzger von der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit erstellt: Anleitung-Recherchieren