Fachkräftemangel in der Schweiz

Fachkräftemangel: So klappt’s bei der Rekrutierung

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Das Beispiel von talsee zeigt: Es braucht keine Hilfe vom Staat oder besonders kreative Massnahmen. Wichtig ist es, vorauszuschauen und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst zu nehmen.

In meiner Tätigkeit als Leiter Verkauf & Marketing und stellvertretender Geschäftsführer der talsee AG sowie im Rahmen der EMBA-Weiterbildung an der HSLU habe ich mich intensiv mit dem Fachkräftemangel auseinandergesetzt. Ich stelle fest, dass viele Probleme bereits bei der Rekrutierung entstehen.

Mehr Ehrlichkeit, bitte!

Beim Vorstellungsgespräch zeigen sich sowohl die Unternehmen als auch die Bewerber:innen meist nur von ihrer besten Seite. Da fangen die Lügen schon an. Es ist höchste Zeit, dass Unternehmen und Bewerber:innen die Art und Weise, wie sie den Rekrutierungsprozess angehen, neu überdenken. Anstatt sich hinter Masken zu verstecken, sollten beide Seiten zu ihren Fehlern stehen und ehrlich miteinander umgehen. Damit wird der Grundstein für einen nachhaltigen und erfolgreichen Arbeitsplatz gelegt.

Eine klare Vision

Vielleicht schauen Sie sich die Werte Ihres eigenen Unterne

hmens an und stellen fest, dass Sie die Phrasen und Worte auf x beliebige Unternehmen übertragen könnten. Zu wenige Unternehmen nutzen die Kraft einer spezifischen Vision und Führungskultur. Dabei hätte diese das Potenzial, die Organisation zu vereinen, zu motivieren und sich von den Mitbewerbern abzugrenzen.

Wir bei talsee bringen Produkte, Räume und Menschen in Einklang, indem wir persönliche Lebensräume mit einzigartigen Gefühlen vereinen. Inspiriert von der Natur und Schönheit des Luzerner Seetals gestalten und fertigen wir Bad-Einrichtungen für die besonderen Momente im Alltag. Unsere inspirierende Vision lautet: Wir prägen einzigartige Raumgefühle.

Talente fördern

Die Versuchung ist oftmals gross, sich bei der Stellenbesetzung mit einer kurzfristigen Lösung zufrieden zu geben. Unsere Erfahrung zeigt, dass es kluger ist, attraktive Ausbildungsplätze anzubieten und Talente zu fördern. Dies soll auch geringer qualifizierte Mitarbeitende betreffen.

Konkret sieht das bei talsee so aus: Wir bieten jungen Berufsleuten und Lehrabgängern die Möglichkeit sich vom Schreiner:in zum technischen Kaufmann/ Kauffrau in einem Mehrjahresprogramm weiterzuentwickeln. So fördern wir gez

ielt junge Nachwuchskräfte aus dem Produktionsbetrieb in die Verwaltung und können wichtige Vakanzen intern besetzen.

Attraktive Arbeitsbedingungen

Kreieren Sie ein Umfeld, das den Bedürfnissen und Erwartungen der Mitarbeitenden entspricht. Dazu gehören auch die Arbeitsbedingungen. Mitarbeitende fordern heute nicht nur eine wertschätzende Führung, sondern auch flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine angenehme Arbeitsatmosphäre.

Fazit: Es braucht mehr Engagement

Die Bewältigung des Fachkräftemangels erfordert ein deutlich stärkeres Engagement der Unternehmen. Schuldzuweisungen an die Politik greifen zu kurz. Denn mit vorausschauenden und einfachen Massnahmen kann dem Fachkräftemangel in der Schweiz erfolgreich begegnet werden. Fordern und fördern Sie insbesondere Talente aus den eigenen Reihen. So konnten wir bei talsee in den letzten Monaten unter anderem eine wichtige Verkaufsleiterposition intern besetzen. Das spart viel Zeit und Geld bei der Rekrutierung und Einarbeitung.

Fachkräftemangel in der Schweiz
In der Schweiz fehlt es an Schreiner:innen – aber nicht nur. Der Fachkräftemangel zählt zu den derzeit grössten Herausforderungen der Schweizer Wirtschaft. Mit einfachen Massnahmen schafft man Abhilfe. (Foto: talsee)

Fabian Roth

Fabian Roth ist Leiter Verkauf & Marketing bei talsee und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den Executive MBA an der Hochschule Luzern.

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