Das SmartWork-Dilemma – Spielregeln im Team machen den Unterschied

Fällt es Ihnen schwer, die ideale Mischung aus Präsenz im Büro und Remote-Arbeit für Ihre Organisation zu finden? Stures Zurückpfeifen Ihrer Mitarbeitenden ist keine nachhaltige Lösung! Indem Sie gemeinsam mit Ihrem Team die Spielregeln festlegen, können auch Sie den optimalen Mix finden und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Arbeitgeberattraktivität. 

Sabine arbeitet als Projektleiterin überwiegend im Büro, während Manuel als Softwareentwickler den Grossteil seiner Arbeit im Homeoffice erledigt. Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel:  wo früher physische Meetings die Regel und Homeoffice die Ausnahme waren, ist heute ein guter Mix gefragt. SmartWork ist spätestens seit der Corona-Pandemie das neue Modewort, der Umgang damit für viele Unternehmungen und Führungspersonen eine Herausforderung.

Die Suche nach der Zauberformel

Als HR Geschäftspartnerin habe ich viele Diskussionen zu SmartWork geführt. Einige Führungspersonen sind der Ansicht, dass sich jeder selbst organisieren soll, während andere der Meinung sind, dass alle zurück ins Büro geholt werden müssen. Sorgen bereiten leere Gebäude, mangelnde Kontrolle über die Mitarbeitenden oder die Befürchtung, dass die Innovationsfähigkeit verloren geht. Überzeugt davon, dass es einen Weg aus dem Dilemma gibt, habe ich Führungspersonen bei der Suche nach einer konstruktiven Lösung unterstützt. Eines kann ich gleich vorwegnehmen: hören Sie auf, nach der einen Zauberformel zu suchen. Wie die Beispiele von Sabine und Manuel zeigen, ist der optimale Mix je nach Tätigkeit und Team unterschiedlich.

Team-Charta hilft weiter

Das Executive Managementmodell der HSLU stellt den Menschen in seiner Rolle im Unternehmen ins Zentrum. Leadership als zweites wesentliches Element in diesem Modell umschreibt den Menschen in seiner Führungsrolle. Bei den Überlegungen zu SmartWork empfehle ich Ihnen, ebenfalls die Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Rollen ins Zentrum der Diskussion zu stellen. Ihre Leadershipkompetenzen sind gleichermassen gefragt. Gute Erfahrungen habe ich mit der gemeinsamen Diskussion im Team und der Erarbeitung einer Team-Charta gemacht. In einem Workshop legen Sie zusammen mit Ihren Mitarbeitenden die Spielregeln fest. Dabei lohnt es sich, die Themen flexibles Arbeiten, Arbeitszeiten, Zusammenarbeit im Team und die Form von Meetings zu besprechen und schriftlich festzuhalten.

SmartWork Charta
Die Erarbeitung einer SmartWork-Charta ermöglicht es Führungspersonen, gemeinsam mit ihrem Team die Spielregeln festzulegen (Quelle: eigene Darstellung).

Die Umsetzung ist und bleibt eine zentrale Führungsaufgabe. Vertrauen in die Mitarbeitenden bildet dabei eine wichtige Voraussetzung. Tauschen Sie sich nach Erarbeitung der Charta regelmässig mit Ihren Mitarbeitenden aus und geben Sie sich im Team gegenseitig Feedback. Stellen Sie in Ihrer Führungsarbeit das Arbeitsergebnis in den Vordergrund und nicht die Präsenz vor Ort. Ich bin sicher, so finden auch Sie den Weg aus dem SmartWork-Dilemma.

Anja Piller

Anja Piller ist HR Geschäftspartnerin und Mitglied der Geschäftsleitung bei Post Immobilien Management & Services AG und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den Executive MBA an der Hochschule Luzern.

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