Unterrichtsraumgestaltung an der HSLU Soziale Arbeit – Ein Erfahrungsbericht von Ken Rüegg und Leonie Schaffner

Wir besuchen die Hochschule Luzern seit September 2015 und studieren berufsbegleitend Soziokulturelle Animation.. Neben der grundsätzlichen Diversität der Unterrichtsstile, zeigte sich in den Modulen auch immer wieder das unterschiedliche Verständnis von einer adäquaten Unterrichtsraumgestaltung. Ob Frontalunterricht, Gruppenarbeiten oder spielerisches Lernen, je nach Art und Weise der Wissensvermittlung gestaltete sich diese Gestaltung anders. Während unseres Studiums hat sich für uns herauskristallisiert, dass wir je nach Situation unterschiedliche Bedürfnisse beim Lernen haben.

Andere Lernformen, andere Raumgestaltung

Während des Frontalunterrichts schätzen wir persönlich einen festen Arbeitsplatz mit einer grossen Arbeits- und Ablagefläche für Handout, Stift, Laptop und Getränkeflasche.. In diesen Situationen ist es für uns essentiell, dass wir möglichst effizient arbeiten können und keine Störfaktoren in Form einer unruhigen oder auch spielerischen Raumgestaltung vorhanden sind.

Gruppenarbeiten sind ein zentraler Aspekt in der Gestaltung und Struktur unseres Studiums. In diesen Settings ist es für uns wichtig eine ruhige Rückzugsmöglichkeit in der Gruppe zu bekommen. Vor allem die Schulräume an der Werftestrasse sind in ihrem Aufbau eher eng und ermöglichen keine wirkliche Aufteilung und Entfaltung für solche Settings.

Vor allem bei den spielerischen Lernformen verspüren wir immer wieder Schwierigkeiten. Es fällt uns schwer uns auf diese spielerischen Settings und die damit verbundene lockere Raumgestaltung einzulassen. Teilweise befindet man sich in Kreisen, am Boden, in gruppierten Tischkombinationen oder weiteren „alternativen“ Strukturen. Dabei besteht die Schwierigkeit, dass es keine Möglichkeit der Nutzung von Hilfsmitteln oder Schreibmaterial gibt. Dieser Umstand macht es für uns schwierig allfällige Erkenntnisse festzuhalten, resp. einen nachhaltigen Gewinn aus diesen Lernformen zu ziehen.

Selbstverwaltung Raumgestaltung

Im Modul 204 Partizipation und partizipative Prozesse gab es zum ersten Mal während unserem Studium die Möglichkeit die Raumgestaltung des Unterrichtsraumes selbständig nach unseren Bedürfnissen zu gestalten. Zum ersten Mal fühlten wir uns als „Hinterste-Reihe-Sitzende“ nicht fehl am Platz, sondern unsere Bedürfnisse für unser Lernumfeld rückte in den Vordergrund und wurde akzeptiert. Unsererseits ist es wünschenswert, in allen Modulen eine Mitwirkungsmöglichkeit bei der Raumgestaltung zu bekommen.

Erfolgreiches Lernen ist für uns nur dann möglich, wenn die Lernstruktur inklusive der Gestaltung eines Lernraums unseren Lernbedürfnissen entspricht.  Unabhängig jedoch, was unsere persönliche Präferenz für eine nachhaltige Raumgestaltung ist, versteht es sich, dass verschiedene Personen unterschiedliche Bedürfnisse an ein Lernsetting haben. Die Schwierigkeit hierbei ist die Findung eines adäquaten Konsenses für alle Beteiligten, sei es die Hochschule und deren Mitarbeiter/innen oder die Studierenden.

Wünsche für die Raumgestaltung

Als konkrete Lösungsvorschläge die sich aus unseren Bedürfnissen ergeben, könnte man die Stühle und Tische modular organisieren, damit eine flexible Umgestaltung, den individuellen Bedürfnissen entsprechend, gewährleistet werden kann. Da denken wir an leichtes Mobiliar auf Rollen oder auch an Einzeltische. Hierbei können einfache und mobile Trennwände in den Klassenzimmern helfen, um eine gewisse Separation und Ruhe zu erreichen. Auch Zimmerpflanzen fehlen uns als lebendiges Element in der Raumgestaltung. Eine schon oft genannte Wunschergänzung wäre die Installation von zusätzlichen Stromressourcen an jedem Platz, für die Gewährleistung einer konstanten Nutzung der elektronischen Hilfsmittel.

Uns ist es ein Anliegen, dass bei dieser Thematik alle Bedürfnisse beachtet werden und in die Lösungsfindung Einfluss nehmen.  Schlussendlich sollte das übergeordnete Ziel, die Ermöglichung und Gestaltung einer möglichst nachhaltigen und passenden Lern- und Lebenswelt für alle beteiligten Stakeholder der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit sein.

 

Ken Rüegg und Leonie Schaffner – BB 15-1