Open Libraries?

Seit dem Frühling befassen wir uns in den HSLU-Bibliotheken mit dem Thema Openness: „Offene Bibliothek“, das haben wir in unseren Diskussionen festgestellt, kann dabei alles mögliche heissen; von Nutzer_inneneinbindung über die Verwendung von Open Source Software oder Kostentransparenz. Der Open Library Badge bot hier ein Mittel zur Orientierung, Ende Dezember haben wir uns nun auf einige Kriterien des OLB geeinigt, die wir besonders in den Fokus nehmen wollen:


Ob wir uns dann tatsächlich für den Badge bewerben ist für uns gerade gar nicht so relevant, es geht mehr darum, Openness in unserem Arbeitsalltag mitzudenken. Dabei hilft (hoffentlich) eine thematische Fokussierung.

Wir haben die Kriterien so gewählt, dass sie eine bunte Mischung zwischen Aspekten ergeben, an denen wir schon dran sind (es aber Potential nach oben bzw. open gibt) und solchen, die uns eher vor Herausforderungen stellen. Gleichzeitig sind sie in den Departmentsbibliotheken ganz unterschiedlich relevant:

Nutzer_innen einbinden beschränkt sich beispielsweise nicht auf Umfragen; es geht um „echte“ Einbindung der Nutzenden, z.B. in Projekten der Bibliotheksentwicklung, die dann auch offen dokumentiert werden. Das Lernraumprojekt der Mediothek Soziale Arbeit geht in diese Richtung, hier haben wir diverse Workshops mit Studierenden und Dozierenden durchgeführt, die Ergebnisse sind hier im Blog offen dokumentiert. Die nächste Herausforderung steht auch schon an: 2019 soll das Profil (Auftrag, Bestandesprofil etc) der Mediothek neu entwickelt werden, auch diesen Prozess wollen wir möglichst offen gestalten. Das heisst z.B. dass wir unsere eigenen Überlegungen schon früh transparent machen und mit den unterschiedlichen Nutzenden im Haus diskutieren.

Das Thema Open Digitization Policy verabschieden betrifft in der Praxis insbesondere die Departementsbibliotheken Design und Kunst und Musik. Eigene Digitalisate von z.B. Bildern sollen hier unter eine freie Lizenz gestellt werden.

Open Access erschliessen betrifft am stärksten unsere alltägliche Arbeit; hier stellt sich z.B. die Frage wie wir Open Access Materialien (noch besser) in iluplus abbilden können und damit den Nutzenden mindestens genauso einfach zugänglich machen wie gekaufte Bücher und Medien. Bereits jetzt sind zahlreiche Open Access-Titel in Iluplus recherchierbar, so beispielsweise die Inhalte des Repositoriums LORY, aber auch über 12’000 freie wissenschaftliche Zeitschriften des Directory of Open Access Journals und zahlreiche freie E-Books von diversen Verlagen (Beispiel). Dieses Angebot kann und soll aber weiter verbessert werden.

Schulungsmaterialien unter freier Lizenz veröffentlichen ist bei uns momentan (noch) ein eher randständiges Thema, weil wir derzeit gar nicht viel veröffentlichen. Beispiele für erste Schritte in diese Richtung wären z.B. die Recherchekurse der Mediothek auf pressbooks oder auch Videos zur Einführung in iluplus auf youtube. Aber auch hier könnte man viel weiter gehen, etwa in dem man nicht erst die fertigen Produkte frei zugänglich macht, sondern kollaborativ Inhalte entwickelt und den Produktionsprozess von Beginn an offen und transparent gestaltet. Ein gutes Beispiel hier ist sicher die Entwicklung des Open Library Badge selbst, die auf gitlab dokumentiert ist und jedem die Gelegenheit gibt, mitzumachen.

Wir hoffen, auch 2019 ein Stück weiter zu kommen in Richtung Open Library und werden hier im Blog darüber berichten, ausserdem sind unsere Treffen auf diesem padlet dokumentiert!

annika.henrizi