Open Access Monitoring: Was ist erreicht – wo gibt es noch Potenzial

Als Teil der nationalen Open Access Strategie sollen die Schweizer Hochschulen den Anteil an Open Access Publikationen ausweisen. Dazu wurde 2023 der nationale Open Access Monitor geschaffen: https://oamonitor.ch/de/. Ergänzend hat die Stelle Open Access der Hochschule Luzern ein für die Hochschule detaillierteres Open Access Monitoring ausgearbeitet. Der Open Access Anteil der Hochschule Luzern liegt – je nach Monitoring – im oder unter dem Schweizer Durchschnitt. Es ist also bereits etwas erreicht! Im Bereich der Zweitveröffentlichung von Zeitschriftenartikeln auf dem Grünen Weg und der Publikation von Gold Open Access Büchern gibt es jedoch ein (noch) nicht ausgeschöpftes Potential.

Im Bereich der eher international ausgerichteten englischsprachigen Journals liegt die HSLU mit einem Open Access Anteil zwischen 60 und 80 Prozent im Durchschnitt der Schweizer Fachhochschulen. In diesem Segment ist besonders der Anteil an Open Access Publikationen in hybriden und Gold Journals dank der Read&Publish Agreements gestiegen:

Entwicklung Anteil Open Access Zeitschriften Hochschule Luzern gemäss Journal Monitor

 

Wenn aber alle in der PPDB erfassten Journals sowie weitere Publikationstypen (Bücher, Buchkapitel und Conference Papers) einbezogen werden, sinkt der Open Access Anteil der Hochschule Luzern auf 20-30 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt der Schweizer Fachhochschulen von ca. 45 Prozent.

Entwicklung Anteil Open Access alle Zeitschriftenartikel/Bücher/Buchkapitel/Conference Papers Hochschule Luzern gemäss Repository Manager

 

Über die Methode des nationalen Monitors wurden einerseits nicht alle Gold Open Access Zeitschriften erfasst, andrerseits gelten Publikationen, welche ohne Nutzungslizenz frei zugänglich sind («Bronze Open Access»), im Nationalen Monitor als Closed. Daher wurde seitens der Stelle Open Access und der Abteilung Open Science der ZHB ein detaillierteres Monitoring erstellt, bei dem Bronze Open Access als eigene Kategorie erscheint und der Open Access Status der in der PPDB erfassten Zeitschriften der letzten vier Jahre einzeln – wo nötig manuell – erhoben wurde. Bei diesem detaillierteren Monitoring erhöht sich der Anteil Open Access der Hochschule Luzern auf knapp 50 Prozent:

Zeitschriften: Anteil Open Access pro Jahr Hochschule Luzern (eigenes Monitoring)

 

Obwohl viele Publikationen von Forschenden der Hochschule Luzern auf einem der verschiedenen Wege Open Access erscheinen, gibt es ein noch ungenutztes Potenzial: Zwei Drittel der Zeitschriften, in denen Angehörige der Hochschule Luzern publizieren, verfügen über eine Open Access Policy. Allerdings erfolgte nur rund ein Drittel der Publikationen in diesen Zeitschriften.

Anteil Zeitschriften mit Green Open Access Policy und Anteil Artikel, die in einer Zeitschrift mit Green Open Access Policy publiziert wurden

Aber auch bei diesen Publikationen wurde das Open Access Potential noch nicht ausgeschöpft: Wiederum nur rund ein Drittel dieser Artikel wurde auf dem Grünen Weg zweitveröffentlicht. Hier gibt es also ein (noch) ungenutztes Potenzial, ohne grossen Aufwand Open Access zu publizieren. Auch in Zeitschriften, welche über keine Green Open Access Policy verfügen, kann in vielen Fällen Open Access publiziert werden. In diesem Fall klärt das Open Access Team der Bibliotheken die Rechte ab, was länger dauern kann.

Auch im Bereich der Buchpublikationen gibt es noch Potenzial: Rund 43 Prozent der Verlage, in denen Angehörige der HSLU publizieren, bieten die Möglichkeit zur Open Access Publikation grundsätzlich:

Anteil Buchverlage, bei welchen Angehörige der Hochschule Luzern in den letzten vier Jahren publiziert haben und welche Gold Open Access anbieten

 

Während somit fast die Hälfte der von HSLU-Angehörigen gewählten Verlage Open Access anbieten und über den SNF und die Open Access Publikationsförderung der Hochschule Luzern Gelder zur Verfügung stehen, erschienen nur knapp ein Viertel der Bücher tatsächlich Open Access.

Kontakt:

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  • Silvio Gruber: email hidden; JavaScript is required
  • Standortbibliotheken Hochschule Luzern: hslu.ch/bibliotheken