Die digitale Transformation erfordert den richtigen Leadership

Führungskräfte müssen neben den klassischen Managementwerkzeuge aus dem Industriezeitalter, auch die Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität beherrschen.

Kern der digitalen Transformation ist, dass Produkte und Dienstleistungen auf eine andere Art und Weise monetarisiert werden können als es mit dem bestehenden Geschäftsmodell der Fall war. Digitale Transformation ermöglicht es neue Wege zu gehen bei der Analyse von Daten, Erhöhung der Produktivität, Kundenansprache und -umgang und das sogar für nicht-digitale Industrien.
Der aus Erfahrung wichtigste Faktor für eine erfolgreiche digitale Transformation ist Leadership.

Einschlägige Leadership-Literatur spricht in diesem Zusammenhang immer wieder vom VOPA+-Modell, das Dr. Willms Buhse 2014 entwickelt hat. Bei diesem Modell geht es nicht darum, etablierte Strukturen kategorisch aufzulösen oder die eigene Planlosigkeit geschickt zu tarnen. Vielmehr geht es um eine bessere Führung, die sich aus einem zeitgemäßen Mindset ergibt. Anhand von fünf Begriffen beschreibt Buhse die Werte, die aus seiner Sicht besondere Relevanz besitzen.
VOPA PLUS steht für

Vernetzung
Vernetzung sollte auf allen Ebenen, sowohl intern als auch extern, erfolgen, um die interdisziplinäre Kollaboration zu fördern und Lernerfahrungen zu ermöglichen. Dafür bieten sich neben den bewährten auch neue Kanäle an wie soziale Medien und virtuelle Communitys.

Offenheit
Eine von Offenheit und Transparenz geprägte Unternehmenskultur schafft einen Rahmen, in dem ein konsequenter Informationsaustausch gelingen und die Experimentierfreudigkeit der Mitarbeiter wachsen kann.

Partizipation
Die ehrliche Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse kann wertvolles Wissen zugänglich machen. Ob am Ende daraus innovative Ideen entstehen oder „nur“ die Eigenverantwortung gestärkt wird – letztendlich profitieren alle davon.

Agilität
Autonome Arbeitsweisen und eine Philosophie der kleinen Schritte sind die Mittel der Wahl, damit aus Irrtümern gelernt und jederzeit ein Richtungswechsel vorgenommen werden kann. Zu einer agilen Arbeitsweise zählt auch, dass Führungskräfte eine positive Fehlerkultur im Unternehmen fördern.

Das PLUS für Vertrauen
Ohne Vertrauen kann kein selbst organisiertes System funktionieren, das sich den Werten Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität verschrieben hat. Wichtige Voraussetzungen sind Ehrlichkeit und echte Transparenz, auch wenn die für die Unternehmensleitung nicht immer angenehm ist.
Zudem erfordert Vertrauen eine Vorschussleistung: Führungskräfte müssen dafür ins Risiko gehen.
Doch Mitarbeiter, die die Erfahrung machen, dass ihnen vertraut wird, werden in der Regel versuchen, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.

Fazit
Agilität im Kopf und Offenheit bei der Kommunikation – das sind die vielleicht wichtigsten Eigenschaften, um die digitale Transformation einerseits zu entzaubern und andererseits mit ihrer Geschwindigkeit Schritt halten zu können. Die Digitalisierung ist kein Projekt mit einem Anfang und einem Ende. Es ist ein Prozess, der mit neuen Denkweisen zu einem Kulturwandel führt und sich die dafür notwendigen innovativen Technologien zusammenstellt. Konsequent ausgerichtet auf die Bedürfnisse des Kunden und schrittweise immer weiter verbessert, wird daraus ein Transformationsprozess.

Weiterführende Informationen:
Dr. Willms Buhse
Navi für die VUKA-Welt
consulting heads

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Roland Keller

Roland Keller ist Director Business Operations bei Tech Data (Schweiz) GmbH und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

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