Wenn Worte wirken sollen: Klartext dank Satzschablonen

Satzschablonen fördern eine klare Kommunikation und helfen dabei, Missverständnisse in der Softwareentwicklung zu vermeiden. Sie ermöglichen präzise Anforderungen und erleichtern die Kommunikation zwischen Stakeholdern und Teams. Insbesondere in komplexen Projekten, wie der Zusammenarbeit von Juristen und IT-Spezialisten, schaffen sie Klarheit, verbessern den Austausch und führen zu besseren Ergebnissen. Klarheit, Struktur und Effizienz sind für jedes Projekt unverzichtbar.

Die richtige Kommunikation ist im Bereich der Softwareentwicklung von zentraler Bedeutung. Besonders bei der Formulierung von Anforderungen oder User Stories kann es oft zu Missverständnissen kommen, die den gesamten Entwicklungsprozess verzögern oder in die falsche Richtung lenken.

Eine effektive Methode, um diese Schwierigkeiten zu überwinden, sind Satzschablonen.
Sie bieten eine strukturierte Vorgehensweise, die es ermöglicht, Anforderungen klar sowie verständlich zu formulieren und helfen dabei, die Bedürfnisse der Nutzer sowie die tatsächlichen Anforderungen exakt zu erfassen.

In diesem Blogbeitrag geht es darum, wie Satzschablonen die Kommunikation verbessern und wie sie effektiv eingesetzt werden können, um den grösstmöglichen Nutzen aus der Anforderungserhebung zu ziehen. Dabei möchte ich auch auf das Gefühl eingehen, das der Song  „Wenn Worte meine Sprache wären“ von Tim Bendzko (2011) vermittelt: nämlich das Streben, sich klar und präzise auszudrücken.

Was sind Satzschablonen?

Satzschablonen sind vordefinierte Strukturen, die dabei helfen, Anforderungen oder User Stories  klar und präzise zu formulieren. Sie geben uns einen klaren Rahmen, in dem wir die wichtigsten Informationen einfügen können. Die Schablonen sorgen dafür, dass keine wichtigen Details vergessen werden und die Anforderungen strukturiert und verständlich sind.

Ein Beispiel für eine einfache Satzschablone für User Stories lautet:

Satzschablonenbeispiel (Bildquelle: erstellt mit ChatGPT)

Durch diese einfache Struktur wird sofort deutlich, wer die Zielgruppe bzw. welche Rolle betroffen ist (der Sportler), welche Funktion gewünscht wird (Schritte zählen) und welchen Mehrwert diese Funktion bietet (besseres Verfolgen der Fitnessziele). Die Anforderung ist präzise formuliert, und es bleiben keine offenen Fragen.

Die Vorteile von Satzschablonen

  1. Beim Verfassen von Sätzen erleichtern sie den Einstieg.
  2. Sie fördern die sprachliche Strukturierung.
  3. Sie verringern Missverständnisse zwischen den Beteiligten.
  4. Sie helfen, vollständige klare Anforderungen zu formulieren.

Die Rolle der Worte: Ein Blick auf den Song „Wenn Worte meine Sprache wären“

Der Song von Tim Bendzko „Wenn Worte meine Sprache wären“ reflektiert das Gefühl, wenn man Schwierigkeiten hat, sich richtig auszudrücken. In der Softwareentwicklung kennen wir dieses Gefühl oft, besonders wenn es darum geht, komplexe Anforderungen so zu formulieren, dass sie von allen Beteiligten verstanden werden.

Hier kommen Satzschablonen ins Spiel. Sie sind eine Art „Übersetzungshilfe“: Sie helfen allen Beteiligten, die unterschiedlichen Interessen, Gedanken und Ideen klar und unmissverständlich zu formulieren.
Während der Song von Tim Bendzko die Frustration beschreibt, die entsteht, wenn einem die Worte fehlen, können Satzschablonen genau diese Lücke füllen, indem sie uns die richtigen Werkzeuge in die Hand geben, um uns präzise auszudrücken.

Fazit

Als ich mich für den CAS Requirements Engineering an der HSLU entschied, war meine Erwartung klar: Ich wollte praxisnahe Werkzeuge kennenlernen, die mir helfen, Anforderungen in komplexen Projekten effizienter und klarer zu formulieren. In meiner täglichen Arbeit als Requirements Engineer im Generalsekretariat der Gerichte des Kantons Aargau zeigt sich immer wieder, wie herausfordernd genau das sein kann insbesondere im Zusammenspiel mit sehr unterschiedlichen Fachbereichen und Hierarchien.

Gerade im Justizumfeld treffen Welten aufeinander: Juristinnen und Juristen denken in Gesetzestexten, Interpretationsspielräumen, Einzelfallentscheidungen und Fristen, während IT-Teams strukturiert in Prozessen, Algorithmen und Datenmodellen arbeiten. Diese konträren Denk und Sprachsysteme führen nicht selten zu Missverständnissen, unnötigen Schleifen oder gar Fehlentwicklungen.

Die Einführung von Satzschablonen war in diesem Kontext ein echter Mehrwert. Sie helfen, eine gemeinsame Sprache zu etablieren, klar, verständlich und zielgerichtet. So werden Bedürfnisse greifbarer und Anforderungen präziser, was nicht nur die Zusammenarbeit vereinfacht, sondern auch die Qualität der Ergebnisse spürbar verbessert.

Hinweis: Dieser Blog-Beitrag wurde mit Unterstützung von KI erstellt

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Finn Nguyen

Finn Nguyen arbeitet als Requirements Engineer beim Generalsekretariat der Gerichte des Kantons Aargau und bloggt aus dem Unterricht des CAS Requirements Engineering.

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