Ad-Hoc Reporting mit System? Nur, wenn die Data Governance stimmt.

Schnell sein verschafft Vorteile. Gerade im Energiehandel. Der Markt dreht sich gefühlt im Minutentakt. Wer Entscheidungen treffen will, braucht tagesaktuelle Reports – oft sogar minütlich oder auf Knopfdruck. „Ad-hoc Reporting“ heisst das Zauberwort. Doch so einfach ist das nicht. Denn: Datenqualität ist keine Nebensache. Wenn Daten wild gesammelt, kopiert und verteilt werden, endet das Reporting-Chaos meist nicht in klarem Erkenntnisgewinn – sondern im Gegenteil. Im Energiehandel zeigt sich das besonders deutlich. Data Governance ist hier entscheidend: Sie schafft die Grundlage für Struktur, Transparenz und Vertrauen. Unverzichtbar, um Chaos zu vermeiden und Wettbewerbsvorteile langfristig zu sichern.

Schnelle Entscheidungen im Energiemarkt. Die Aufrechterhaltung eines stabilen Stromnetzes erfordert eine ständige Balance zwischen Angebot und Nachfrage. Doch selbst bei stabiler Infrastruktur kommt es immer wieder zu Ungleichgewichten, verursacht durch Verbrauchsspitzen, Wetterumschwünge oder Marktinterventionen.

Dann ist schnelles Handeln gefragt. Ad-hoc eben. Doch im Tagesgeschäft sieht die Realität oft anders aus: Die Fachabteilung braucht rasch Zahlen – also werden Daten irgendwo gezogen, irgendwo gefiltert. Schnell ein Excel, schnell ein Report. Am nächsten Tag wieder. Nur: Jeder nutzt andere Quellen, andere Filter, andere Logik. So entstehen pragmatische Lösungen. Verständlich, aber riskant. Das Ergebnis: Dateninseln, widersprüchliche Aussagen, Vertrauensverlust. Und wenn das Vertrauen weg ist, ist auch der Nutzen weg. Dann hilft selbst der schnellste Report nicht mehr weiter. Meine zentrale Botschaft: Ad-hoc funktioniert nur mit Data Governance.

Was ist eigentlich „Data Governance“? Kurz gesagt: Es geht um Spielregeln im Umgang mit Daten. Wer ist verantwortlich? Welche Datenquelle ist die „wahre“? Wie werden Daten erhoben, gespeichert, dokumentiert und geteilt? Gute Data Governance sorgt dafür, dass Daten verlässlich, nachvollziehbar und sicher sind. Wichtig ist, dass sich alle daran halten.

 

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Schlüsselelemente der Data Governance (Bildquelle: Databricks Inc.

 

Gerade im Energiehandel ist das essenziell. Denn hier gelten hohe Anforderungen an Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Konsistenz. Ad-hoc-Reporting muss diesen Standards entsprechen sonst wird aus einem Wettbewerbsvorteil schnell ein Risiko.

In der heutigen datengetriebenen Welt ermöglicht Data Governance:

  • Effiziente Nutzung von Ressourcen: Zeitersparnis durch klare Prozesse und strukturierte Daten.
  • Wettbewerbsvorteile: Zuverlässige Daten sind die Basis für schnelle und präzise Entscheidungsfindung.
  • Vermeidung von Risiken: Schutz vor Datenverlust, Sicherheitsverletzungen und Compliance-Problemen.

 

Ein praktisches Beispiel: Der Databricks Unity Catalog – ein zentrales Verzeichnis, in dem Datenquellen sauber organisiert, klassifiziert und mit Zugriffsrechten versehen sind. Statt sich durch Dutzende Tabellen und Versionen zu kämpfen, sehen alle Beteiligten klar: Welche Daten gibt es? Wer hat Zugriff? Welche Qualität steckt dahinter? Mit solchen Katalogen wird Governance greifbar: Daten werden nicht nur gefunden, sondern auch verstanden und kontrolliert genutzt. Und genau das ist die Basis für schnelles, aber sicheres Reporting.

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Mit und ohne Unity Catalog (Bildquelle: learn.microsoft.com)

 

Schnelligkeit ist kein Widerspruch. Was also tun? Wie kann man schnell sein und trotzdem sauber arbeiten? Die gute Nachricht: Data Governance und Geschwindigkeit schliessen sich nicht aus. Im Gegenteil. Mit einem klug aufgebauten Datenmodell, klaren Zuständigkeiten und automatisierten Prozessen kann Ad-hoc-Reporting sogar besser funktionieren und sicherer. Ein Beispiel: Statt Excel-Tabellen per E-Mail zu verschicken, können Daten über zentrale Plattformen bezogen werden. Stets aktuell, versioniert und mit definierter Datenqualität. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch Missverständnisse.

Der Schlüssel? Zusammenarbeit. Wenn sich Reporting Specialists und Data Engineers verstehen entsteht ein gemeinsames Verständnis: Was braucht das Business wirklich? Und wie lässt sich das technisch sauber umsetzen? Wo Kommunikation funktioniert, funktioniert auch Geschwindigkeit.

Denn am Ende zählt nicht nur, wie schnell ein Report kommt sondern ob man ihm trauen kann.

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Dieser Blog-Beitrag wurde mit Unterstützung von KI erstellt.

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Alen Zukanovic

Alen Zukanovic ist Reporting & Data Specialist bei den Industrielle Werke Basel (IWB) und bloggt aus dem Unterricht des CAS Business Intelligence & Analytics.

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